Union Berlin News: Saisonvorschau 2024/25 – Herausforderungen vor dem Start

Vorgeschlagene Aufstellung des 1. FC Union Berlin im 5-3-2-System für das kommende Spiel gegen Gütersloh

In unserer ersten von 18 taktischen Vorschauen hier auf Get German Football News werfen wir einen Blick in den Köpenicker Bezirk der Hauptstadt! Wie steht es um den berühmten ostdeutschen Klub von Wolf Biermann und Nina Hagen? Nun, sagen wir es so: Das Trainingslager lässt Bundesliga-Beobachter das Schlimmste befürchten. Urs Fischer führte Union Berlin einst zu drei aufeinanderfolgenden Jahren im europäischen Wettbewerb, gipfelnd in der Champions-League-Qualifikation am Ende der Saison 2022/23.

Was neuere Bundesliga-Fans vielleicht nicht wissen: Keiner dieser Fischer-Kader hatte wirklich viel Offensivkraft. Weder die Teams von 2020/21, 2021/22 noch 2022/23 erzielten mehr als 51 Ligatore. Es waren extrem defensiv ausgerichtete Mannschaften, die Tore aus Spielern wie Max Kruse, Joel Pohjanpalo und Kevin Behrens herauspressten. Die unglückselige “Champions-Lease”-Mannschaft von 2023/24 – die auch mit dem Verlust von Taiwo Awoniyi und Sheraldo Becker zu kämpfen hatte – begann eine längst überfällige Auflösung.

Nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren im Abstiegskampf lässt eine miserable Saisonvorbereitung, in der Steffen Baumgarts Union in den letzten vier Testspielen kein einziges Tor erzielte, Sorgen aufkommen. Ehrlich gesagt haben die beiden Trainer, die auf Fischer folgten (Nenad Bjelica und Bo Svensson), nicht viel getan, um Fischers müdes und fehlerhaftes System zu ändern. Wie wir im Folgenden noch ausführlicher besprechen werden, hat Baumgart im Trainingslager vieles ausprobiert. Vieles funktioniert jedoch nicht, und ein Trainer, der wahrscheinlich auf dem Schleudersitz sitzt, wirkt zunehmend verzweifelt.

1. FC Union Berlin – Eine taktische Standortbestimmung

Man fühlt sich wohl dabei, Unions taktische Analyse zuerst zu veröffentlichen, da die Formation, die Baumgart im letzten Testspiel am Samstag einsetzte, wahrscheinlich diejenige sein wird, die auch gegen Gütersloh am Freitag zu sehen sein wird. Der FCU-Trainer muss die Dinge so kompakt und sicher wie möglich halten. In Bezug auf die Startelf bleibt Baumgarts Auswahl nach diesem Trainingslager ziemlich übersichtlich. Jeder, der dieses Team beobachtet, kann dies bestätigen.

Wichtige Personalwechsel im Sommer bei Union Berlin

Geschätztes Transferbilanz im Sommer = +€4,8 Millionen

Nachdem Union den führenden Torschützen Benedict Hollerbach an den FSV Mainz 05 verloren hatte, reagierte die Vereinsführung des FCU, indem sie Andrej Ilic von Lille fest verpflichtete und Ilyas Ansah vom SC Paderborn 07 holte. Auch der berühmte Werder Bremen “Super-Joker-Stürmer” Oliver Burke schloss sich den Eisernen ablösefrei an. Der im Januar als Angriffstransfer gefloppte Marin Ljubicic sollte eine weitere Chance in der Sturmspitze erhalten. In der Defensive ging Union mit dem Hoffenheim-Flop Stanley Nsoki ein Risiko ein.

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Man erwartet weitere Abgänge in der Innenverteidigung, da sowohl Danilho Doekhi als auch Diogo Leite weiterhin von anderen größeren Vereinen umworben werden. Auch Mittelfeldspieler Alex Kral wurde mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Baumgarts taktische Aufstellungen in der Vorbereitung scheinen darauf hinzudeuten, dass er nicht mit Leite plant. Im Tor entschied sich der FCU-Coach, den Konkurrenzkampf auf der Torhüterposition zu eröffnen, indem er seinen ehemaligen Hamburger SV-Schützling Matheo Raab verpflichtete.

Notizen aus dem Trainingslager von Union Berlin

Die Dinge begannen im ersten Testspiel vielversprechend. Ilic erzielte vier Tore bei einem 9:1-Sieg gegen den Fünftligisten Brandenburger SC Süd. Die Youngster Andrik Markgraf und Suheib Elias Ali trugen sich ebenfalls in die Torschützenliste ein. Die beiden Talente machten sich auch im zweiten Freundschaftsspiel gegen den Sechstligisten SV Grün-Weiß Ahrensfelde mit weiteren Beiträgen bemerkbar. Ljubicic traf ebenfalls in beiden Spielen und Burke fügte im zweiten Spiel ein Tor hinzu.

Anschließend reisten die Köpenicker nach Österreich, um dort zwei Testspiele gegen LASK Linz und Rapid Wien zu bestreiten. Gegen stärkere Konkurrenz zeigte Union zunehmend Schwächen im kreativen Offensivspiel. Lange vertikale Bälle reichten nicht mehr aus, um die Abwehr zu durchbrechen. Ansah und Lucas Tousart verhalfen Union zu einem 2:0-Sieg über Linz. Tim Skarke erzielte dann das, was das letzte FCU-Tor der Vorbereitung sein sollte, bei einem 1:1-Unentschieden gegen Wien.

Union beendete seine Testspielserie mit vier aufeinanderfolgenden Niederlagen gegen die SpVgg Greuther Fürth, Schweinfurt 05, Espanyol Barcelona und Olympiakos Piräus. Alarmierend ist, dass Baumgarts Mannschaft in allen vier 0:1-Niederlagen kein einziges Tor erzielte oder nennenswerte Gefahr erzeugte. Eine 3-3-2-2-Formation gegen Fürth sollte eindeutig das Flügelspiel verbessern. Baumgart setzte sogar den linksfüßigen Robert Skov auf rechts und den rechtsfüßigen Josip Juranovic auf links ein, um für Abwechslung zu sorgen.

Dies führte zu nichts.

Baumgart testete in den folgenden beiden Freundschaftsspielen 5-4-1- und 3-4-3-Systeme, ebenfalls ohne großen Erfolg. Der Angriff blieb mangelhaft und uninspirierend. Ein 5-3-2 gegen Olympiakos ließ einen die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und beklagen, dass “typischer Union-Fußball” einfach an der Tagesordnung war. Keine Ideen nach vorne. Eine völlig ängstliche Einstellung am Ball. Schlampiges Passspiel im Mittelfeld. All die Miserabilität bleibt nur allzu vertraut.

Nicht dass Union jedes Spiel langweilig sei, aber es ist am besten, wenn man eine Kopie seines “Fußball-Apologeten-Handbuchs” mitbringt, wenn man ins Stadion An der Alten Försterei fährt. Genießt die Atmosphäre auf den Rängen, anstatt euch um das Geschehen auf dem Platz zu sorgen. Natürlich, jedes Mal, wenn man so etwas sagt, folgt etwas wie das lächerliche 4:4-Unentschieden gegen Stuttgart.

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Gewinner des Trainingslagers bei Union Berlin

Andrik Markgraf, linker Flügelverteidiger

Der 19-Jährige – der diesen Sommer einen Profivertrag unterschrieben hat – ist noch nicht ganz bereit für die große Bühne, hat aber in den frühen Testspielen durchaus ein Statement gesetzt. Baumgart gab ihm in den ersten vier Aufwärmspielen solide 45 Minuten Einsatzzeit und stellte ihn in der Hälfte der Spiele in die Startelf. Als die Tests ernster wurden, trat Markgraf in den Hintergrund. Dort wird er auch auf absehbare Zeit bleiben. Man freut sich auf den Tag, an dem der gebürtige Berliner seine erste echte Chance erhält.

Christopher Trimmel, rechter Flügelverteidiger

In dem “alten Hasen” steckt noch einiges an Leben. Union verlängerte den Vertrag des 38-Jährigen im vergangenen April und bestätigte kürzlich, dass er weiterhin als Mannschaftskapitän fungieren wird. Trimmel sorgte in den späten, enttäuschenden Testspielen tatsächlich für einige der einzigen offensiven Impulse und sieht überhaupt nicht altersgerecht aus. Wie bei den meisten Spielern seines Alters war der Plan, dass Trimmel an seiner Trainerlizenz arbeitet, während er eine geringe Arbeitsbelastung trägt. Nach diesem Trainingslager fragt man sich jedoch, ob der Österreicher als Stammspieler fungieren könnte.

Janik Haberer, zentrales Mittelfeld

Unions berühmter “Distanzkönig” zeigte im zweiten Testspiel eines seiner charakteristischen Glanzstücke. Der beliebte ehemalige deutsche Jugendnationalspieler war in den Testspielen Baumgarts konstantester Mittelfeldakteur. Zugegeben, seine Konkurrenz war nicht gerade groß. Der 31-Jährige musste nicht unbedingt glänzen, um Spieler wie Kral, Lazslo Benes und den (noch langsam integrierten) Woo-Yeong Jeong zu übertreffen. Man sieht ihn dennoch einen Stammplatz behalten, wenn die Saison richtig beginnt.

Verlierer des Trainingslagers

Marin Ljubicic, Mittelstürmer

So viel zu zweiten Chancen. Der hochkarätige Neuzugang aus dem Januar wirkte im Freundschaftsspiel gegen seinen alten Verein Linz ungeschickt und außer Form und konnte gegen Schweinfurt keinen Einfluss nehmen. Baumgart hat den Kroaten seitdem kaum eingesetzt. Das Einzige, was derzeit für den 23-Jährigen spricht, ist vielleicht, dass die konkurrierenden Stürmer Ansah und Ilic ebenfalls ihren Anteil an schlechten Leistungen gezeigt haben. Man könnte auch hinzufügen, dass Baumgart einem FCU-Flop schon einmal neues Leben eingehaucht hat. Mit diesem Kader könnte Ljubicic eine dritte, vierte oder fünfte Chance bekommen.

Tom Rothe, linker Verteidiger

Leites bevorstehender Abgang lässt Rothe die Position des linken Innenverteidigers in Baumgarts Dreierkette einnehmen. Dem ehemaligen Dortmunder Akademie-Spieler ist es hoch anzurechnen, dass er in dieser Rolle große Fortschritte gemacht hat, nachdem er in den ersten Spielen sehr unbehaglich wirkte. Bis zu den letzten drei Testspielen leistete der 20-Jährige solide Beiträge zur kompakten Defensive von Union. Trotzdem missfällt es, Rothe so weit hinten eingesetzt zu sehen. Es scheint wirklich eine Verschwendung seines natürlichen Talents zu sein.

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Alex Kral, zentrales Mittelfeld

Ein weiterer Spieler, der in Baumgarts improvisierter Dreierkette arbeiten muss, wirkte dort jedes Mal sehr unbehaglich. Der tschechische Nationalspieler konnte offensiv einige Akzente setzen, wenn er weiter vorne eingesetzt wurde, aber das wird wahrscheinlich nicht ausreichen, um ihm eine Zukunft beim Verein zu sichern. Es sieht immer wahrscheinlicher aus, dass der 27-Jährige zu PAOK Thessaloniki nach Griechenland wechseln wird. Baumgart hat einfach noch nicht herausgefunden, wie er den zurückkehrenden Leihspieler in seine Pläne integrieren kann.

Taktische Analyse: Union Berlin unter Steffen Baumgart

Das 5-3-2 aus dem Olympiakos-Testspiel wird voraussichtlich beibehalten, wenn auch mit einigen Anpassungen gegen einen Viertligisten. Baumgart kann es sich immer noch nicht leisten, den FC Gütersloh zu unterschätzen. Die Ostwestfalen haben in ihren ersten beiden Liga- und Erstrunden-Landespokalspielen zusammen 16 Tore erzielt. Gütersloh – das zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder am Pokal teilnimmt – plant, die Tribünen zu füllen, um rund 10.300 Fans in einem Stadion mit einer Kapazität von 8.400 Zuschauern unterzubringen.

Aufstellung – Union Berlin (Letztes Testspiel)

Vorgeschlagene Aufstellung des 1. FC Union Berlin im 5-3-2-System für das kommende Spiel gegen GüterslohVorgeschlagene Aufstellung des 1. FC Union Berlin im 5-3-2-System für das kommende Spiel gegen Gütersloh

Baumgart könnte sich wohlfühlen, Raab im Tor eine Chance zu geben. Haberer könnte nach rechts rücken, während Andras Schäfer für Skarke weichen muss, oder Khedira könnte einfach aufrücken, um die zweite Achse ausgeglichener und durchsetzungsfähiger zu machen. Skov musste kürzlich das Training abbrechen, was bedeutet, dass Juranovic wieder auf links starten könnte. Rothe kann wahrscheinlich noch nicht aufrücken, da Nsoki noch nicht fit genug ist, um seinen Platz einzunehmen. Vielleicht ein Debüt für Markgraf?

Wir werden sehen.

Fazit und Ausblick für die Köpenicker

Die Vorbereitung des 1. FC Union Berlin unter Steffen Baumgart war von Unsicherheit und taktischen Experimenten geprägt, die bisher keine klaren Erfolge zeigten. Die Offensive scheint noch nicht in Fahrt zu kommen, und die Mannschaft wirkt auf dem Platz noch nicht harmonisch. Während einige junge Spieler wie Andrik Markgraf und erfahrene Kräfte wie Christopher Trimmel und Janik Haberer positive Eindrücke hinterließen, stehen andere wie Marin Ljubicic und Alex Kral vor einer ungewissen Zukunft im Verein.

Die bevorstehende Saison wird eine große Herausforderung für Union Berlin. Es wird entscheidend sein, ob Baumgart schnell eine funktionierende Taktik und eine stabile Stammelf finden kann, um den Abstiegskampf der letzten Jahre hinter sich zu lassen. Für die Fans bleibt die Hoffnung auf eine Verbesserung und die einzigartige Atmosphäre im Stadion An der Alten Försterei, die auch in schwierigen Zeiten den besonderen Geist des Vereins ausmacht. Bleiben Sie dran für weitere Updates und Analysen von Shock Naue, um die Entwicklung der Eisernen in dieser spannenden Saison zu verfolgen!