Impfungen sind ein Eckpfeiler unserer Gesundheitsvorsorge und schützen uns wirksam vor Infektionskrankheiten. Der Ablauf ist meist unkompliziert: Termin vereinbaren, Impfung erhalten und fertig. Natürlich möchten wir so schnell wie möglich zum gewohnten Alltag zurückkehren – Sport inklusive. Doch gelegentlich treten nach einer Impfung vorübergehende Reaktionen wie leichtes Fieber auf. Deshalb stellt sich oft die Frage, wie lange man nach einer Impfung auf Sport verzichten sollte. Wir beleuchten die medizinischen Empfehlungen und geben spezielle Hinweise für Kinder und Leistungssportler, besonders im Kontext der Grippeimpfung.
Wie lange sollte ich Sport nach einer Impfung reduzieren?
Typische Impfreaktionen wie Schmerzen an der Einstichstelle, leichtes Fieber, Müdigkeit, Kopf- und Gliederschmerzen sind ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiv wird und die Impfung ihre Wirkung entfaltet. In solchen Fällen ist den meisten Menschen eher nach Ruhe als nach körperlicher Anstrengung zumute. Die allgemeine Empfehlung lautet daher:
Treten Symptome wie Fieber, starke Müdigkeit oder Gliederschmerzen auf, sollten Geimpfte für einige Tage auf Sport verzichten. Fühlen Sie sich hingegen nach der Impfung fit und beschwerdefrei, sieht die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut generell keine Probleme bei moderater sportlicher Betätigung nach einer Impfung. Lediglich von starker körperlicher Beanspruchung und Leistungssport in den ersten Tagen wird abgeraten.
Bei bestimmten Reiseimpfungen, beispielsweise gegen Denguefieber oder Gelbfieber, werden für Leistungssportler unter Umständen längere Sportpausen empfohlen. Richten Sie sich hierbei stets nach den spezifischen Anweisungen und Empfehlungen Ihrer Arztpraxis.
Gut zu wissen: Moderate Bewegung oder Sport beeinträchtigt den Erfolg einer Impfung nicht. Studien deuten sogar darauf hin, dass maßvolles Training nach einer Impfung die Produktion von Abwehrzellen fördern kann.
Was ist nach der Impfung von Kindern zu beachten?
Eltern tun gut daran, nach einer Impfung den Bewegungsdrang ihrer Kinder etwas zu zügeln und übermäßiges Toben bis zur Erschöpfung zu vermeiden. Auch für Kinder und Jugendliche gilt, dass sie in den Tagen nach der Impfung auf starke körperliche Belastungen verzichten sollten. Dies ist besonders wichtig, wenn sie sich unwohl fühlen oder Fieber entwickeln.
Bieten Sie Ihrem Kind nach einer Impfung alternative Beschäftigungen an, die ein wenig ablenken. Diese zusätzliche Portion an Zuwendung kann dazu beitragen, dass der Arztbesuch nicht ausschließlich mit unangenehmen Erfahrungen wie Fieber oder Schmerzen verknüpft wird.
Kinder, die nach einer Impfung schwimmen, als Beispiel für moderaten Sport
Was gilt für die Grippeimpfung und die Impfung gegen COVID-19?
Die in Deutschland zugelassenen Impfstoffe gegen COVID-19 und Grippe wurden umfassend auf ihre Qualität, Wirksamkeit und Sicherheit geprüft und von der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) zugelassen. Auch für Impfungen gegen Grippe oder COVID-19 gibt es Hinweise, dass moderater Sport nach der Impfung die Produktion von Antikörpern steigern kann – vorausgesetzt, man fühlt sich fit und hat kein Fieber. Wer Leistungssport betreibt, sollte idealerweise mit seiner Ärztin oder seinem Arzt besprechen, wann das Training wieder in vollem Umfang aufgenommen werden kann.
Wie kann ich eine Impfung in meinen sportlichen Alltag integrieren?
Eine gute Strategie ist es, Impftermine so zu legen, dass sie optimal in Ihren persönlichen sportlichen Rhythmus passen:
- Planen Sie ausreichend Karenzzeit zwischen einer Impfung und einem Wettkampf oder einer anderen intensiven körperlichen Belastung ein.
- Setzen Sie nach einer Impfung Trainingsschwerpunkte, die nicht auf Maximalkraft oder Maximalausdauer ausgelegt sind. Leichte Ausdauereinheiten oder Krafttraining mit geringer Intensität sind oft eine gute Alternative.
- Lassen Sie sich bewusst in Regenerationsphasen impfen, wenn Ihr Körper ohnehin nicht Höchstleistungen erbringen muss.
Impfen und Hitze: Kann ich nach dem Impfen in die Sauna gehen?
Die Impfung selbst verträgt sich gut mit Hitze. Einer Impfung bei hochsommerlichen Temperaturen steht somit nichts entgegen. Ein Saunabesuch ist jedoch anders zu bewerten: Wer nach einer Impfung Fieber bekommt oder sich generell nicht fit fühlt, sollte – ähnlich wie bei einer fiebrigen Erkältung – auf die intensive Hitze eines Saunagangs verzichten.
Einige Untersuchungen legen nahe, dass heiße Bäder oder Saunagänge nach einer Impfung die Produktion entzündlicher Botenstoffe erhöhen könnten. Dies könnte zu einer stärkeren Impfreaktion führen. Ähnlich wie beim Sport gilt auch für Saunabesuche: Belasten Sie Ihren Körper und damit Ihr Immunsystem nach einer Impfung nur maßvoll – und nur, wenn Sie sich dabei wohlfühlen.
Wo finde ich weitere Informationen rund um das Thema Impfen?
Umfassende Informationen darüber, wie Impfungen wirken, gegen welche Erkrankungen Sie sich impfen lassen können, welche Impfvarianten es gibt und welche Impfungen für welches Lebensalter empfohlen werden, finden Sie in unserem Bereich Impfen.
