Der VfB Stuttgart hat in der Champions League einen schweren Rückschlag hinnehmen müssen. Im Hexenkessel von Roter Stern Belgrad kassierten die Schwaben eine deutliche 1:5-Niederlage und müssen nun ernsthaft um das Weiterkommen in der Königsklasse bangen. Diese unerwartete Packung, die am 27. November 2024 stattfand, wirft die Frage auf, wie der aktuelle Spielstand des VfB Stuttgart heute zu bewerten ist und welche Konsequenzen dies für die kommenden Partien hat. Mit lediglich vier Punkten bleibt Stuttgart in einer schwierigen Lage, während Belgrad mit nun drei Zählern wieder Hoffnung schöpft. Die Mannschaft zeigte an diesem Abend ungewohnte Schwächen, die es dringend zu analysieren gilt, um die ambitionierten Ziele in Europa noch erreichen zu können.
Ein verhängnisvoller Abend in Belgrad
Was als vielversprechender Start begann, entwickelte sich für den VfB Stuttgart zu einem Albtraum. Ermedin Demirovic brachte die Gäste bereits in der 5. Minute in Führung und ließ die mitgereisten Fans von einem positiven Ausgang träumen. Alles schien nach Plan zu laufen, doch die Freude währte nur kurz. Roter Stern Belgrad zeigte eine schnelle Reaktion und glich in der 12. Minute durch den ehemaligen Stuttgarter Silas Katompa Mvumpa aus. Dieses frühe Gegentor war ein erster Dämpfer, von dem sich die Defensive des VfB nicht mehr vollständig erholen sollte. Belgrad nutzte die Verunsicherung der Gäste und drehte das Spiel noch vor der Halbzeit. Rade Krunic sorgte in der 30. Minute für die Führung der Gastgeber und stellte die Weichen für einen denkwürdigen Abend im Stadion Rajko Mitić. Die Intensität und die Atmosphäre der Partie waren von Beginn an auf einem hohen Niveau, doch der VfB konnte dem Druck nicht standhalten.
Nach dem Seitenwechsel verschlechterte sich die Situation für den VfB Stuttgart dramatisch. Mirko Ivanic erhöhte in der 65. Minute, gefolgt von einem weiteren Treffer durch Nemanja Radonjic nur vier Minuten später (69.). Dieser Doppelschlag brach den Widerstand der Schwaben endgültig. Radonjic setzte in der 88. Minute mit seinem zweiten Treffer des Abends den Schlusspunkt zum 5:1 und bestrafte damit das zum wiederholten Male unzureichende Abwehrverhalten der Stuttgarter. Die Mannschaft ließ sich nach dem Seitenwechsel in unschöner Regelmäßigkeit auskontern, was Fragen nach der taktischen Ausrichtung und der Konzentration aufwirft.
Cherif Ndiaye (links) von Roter Stern und Anthony Rouault von Stuttgart kämpfen um den Ball.
Angelo Stiller äußerte sich nach dem Spiel sichtlich enttäuscht bei “DAZN”: “Wir haben einfache Fehler gemacht und nicht gut gespielt. Die Führung sollte eigentlich beflügeln, aber so war das auch in der Höhe verdient. Das war heute gar nichts.” Seine finstere Miene spiegelte die allgemeine Frustration im Team wider. Stiller betonte die Notwendigkeit, diese Niederlage schnell abzuhaken und sich auf das nächste Heimspiel zu konzentrieren, das unbedingt gewonnen werden müsse. Die Analyse der Fehler und eine schnelle Verbesserung sind nun von größter Bedeutung, um die Champions-League-Ambitionen des VfB Stuttgart nicht frühzeitig zu begraben. Die Spieler müssen sich wieder auf ihre Stärken besinnen und die defensive Stabilität wiederfinden, die sie in den vorherigen Partien ausgezeichnet hat.
Die Fanreise und ihre Schattenseiten
Die Reise nach Serbien stand für den VfB Stuttgart und seine Anhänger von Anfang an unter keinem guten Stern. Berichte über sehr scharfe Grenzkontrollen führten dazu, dass zahlreiche Stuttgarter Ultras an der Grenze wieder umkehren und die Partie boykottieren mussten. Diese Entscheidung der Fans, nicht ins Stadion zu reisen, hatte sicherlich auch Auswirkungen auf die Atmosphäre und die Unterstützung für die Mannschaft im Auswärtsspiel. Die Ultras sind bekannt für ihre leidenschaftliche Unterstützung, die gerade in schwierigen Auswärtsspielen einen wichtigen Rückhalt darstellen kann. Das Fehlen dieser Unterstützung könnte ein weiterer Faktor gewesen sein, der die Leistung der Mannschaft beeinflusst hat. Die Umstände rund um die Anreise verdeutlichen, dass nicht nur auf dem Platz, sondern auch im organisatorischen Bereich Herausforderungen zu meistern waren.
Stuttgarts Atakan Karazor und Atalantas Sead Kolasinac kämpfen um den Ball.
Der Weg in der Champions League: Was nun für den VfB?
Mit dieser bitteren Niederlage bleibt der VfB Stuttgart bei vier Punkten stehen, während Roter Stern Belgrad auf drei Zähler aufschließt. Die Ausgangslage für das Weiterkommen in der neuen Ligaphase der Champions League ist damit deutlich schwieriger geworden. Die Schwaben müssen in den verbleibenden drei Partien alles geben, um ihre Chance auf das Erreichen der nächsten Runde zu wahren. Zunächst empfangen sie am 11. Dezember den Schweizer Klub Young Boys Bern. Dieses Heimspiel ist von entscheidender Bedeutung, um das Punktekonto aufzubessern und Selbstvertrauen zu tanken. Im neuen Jahr folgen zwei weitere, ebenfalls sehr herausfordernde Begegnungen: Das Auswärtsspiel bei Slovan Bratislava am 21. Januar und die Heimpartie gegen den Topklub Paris Saint-Germain am 29. Januar.
Gerade das Duell gegen Paris Saint-Germain könnte über das Schicksal des VfB in der Champions League entscheiden. Die Mannschaft muss in den kommenden Wochen eine deutliche Leistungssteigerung zeigen, insbesondere in der Defensive, um gegen diese starken Gegner bestehen zu können. Die jüngste Niederlage gegen Atalanta Bergamo, bei der man ebenfalls gut kämpfte, aber am Ende die Mittel fehlten, zeigt, dass der VfB auf diesem Niveau noch lernen muss, über die volle Distanz konstant zu performen. Die Spieler sind gefordert, aus den Fehlern zu lernen und eine Reaktion zu zeigen, um die europäische Reise nicht vorzeitig beenden zu müssen. Die Konzentration auf jedes einzelne Spiel und die Verbesserung der taktischen Disziplin werden dabei entscheidend sein.
Fazit: Jetzt ist Charakter gefragt
Die 1:5-Niederlage gegen Roter Stern Belgrad war ein herber Dämpfer für den VfB Stuttgart in der Champions League. Der Spielstand des VfB Stuttgart heute spiegelt eine enttäuschende Leistung wider, die das Team in eine prekäre Situation bringt. Die Mannschaft zeigte defensive Schwächen und konnte eine frühe Führung nicht verteidigen. Auch die Umstände rund um die Fanreise trugen zu einem durchwachsenen Abend bei. Für den VfB Stuttgart geht es nun darum, Charakter zu zeigen und aus den Fehlern zu lernen. Die kommenden Spiele gegen Young Boys Bern, Slovan Bratislava und Paris Saint-Germain sind entscheidend für das Weiterkommen in der Champions League. Die Spieler müssen die Niederlage abhaken, sich neu fokussieren und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung in den verbleibenden Partien punkten, um den Traum von der nächsten Runde am Leben zu erhalten. Es ist an der Zeit, dass der VfB Stuttgart beweist, dass er auch in schwierigen Phasen Rückschläge überwinden und seine Ziele erreichen kann.
Quellen: Reuters, ZDF, SID, dpa