Hunde sind treue Begleiter, doch manchmal macht ihnen ihr Magen-Darm-Trakt zu schaffen. Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen oder Blähungen können Anzeichen dafür sein, dass die Verdauung gestresst ist. In solchen Fällen ist Schonkost oft die erste und wichtigste Maßnahme, um dem Hund Linderung zu verschaffen und seinen Organen Erholung zu ermöglichen. Doch wann genau sollte mein Hund Schonkost erhalten und welche Lebensmittel sind dafür geeignet? Dieser Ratgeber beleuchtet die Hintergründe und gibt praktische Tipps.
Wann ist Schonkost für den Hund notwendig?
Die Bezeichnung “Schonkost” deutet bereits an, worum es geht: das gezielte Schonen von Magen und Darm. Dies ist dann ratsam, wenn die Verdauung des Hundes stark beansprucht wird und sich dies in Beschwerden äußert. Akutes Erbrechen, breiiger oder wässriger Kot, Bauchschmerzen, die sich im stark gekrümmten Liegen äußern, oder starke Blähungen sind klare Signale, dass das normale Hundefutter vorübergehend tabu sein sollte. Zeigen sich diese Symptome über einen längeren Zeitraum, verschlimmern sie sich oder treten zusätzliche Beschwerden auf, ist ein Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Nur ein Profi kann feststellen, ob es sich um eine harmlose Magenverstimmung handelt oder ob ernstere Erkrankungen wie Gastritis, Parasitenbefall oder Entzündungen vorliegen. [Quelle: Tierarztpraxis Dr. Meier]
Analyse der hündischen Empfindlichkeit und mögliche Ursachen
Die Ursachen für empfindliche Reaktionen des Verdauungssystems bei Hunden sind vielfältig. Oftmals liegt es daran, dass der Hund etwas Ungeeignetes gefressen hat, sei es verdorbene Nahrung, laktosehaltige Produkte oder sogar Giftköder. Auch Infektionskrankheiten, Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder eine Magenschleimhautentzündung können Erbrechen und Durchfall auslösen. Bei Hunderassen wie französischen oder englischen Bulldoggen sind Blähungen genetisch bedingt, was eine präventive Fütterung mit hochwertigem Sensitiv-Hundefutter nahelegt.
Probleme mit Haut und Fell, wie trockene Haut, stumpfes Fell oder gar Hotspots, können ebenfalls auf eine unausgewogene Ernährung oder eine Futtermittelallergie hinweisen. Auch wiederkehrende Ohrenentzündungen können mit Unverträglichkeiten gegen bestimmte Futtermittelbestandteile zusammenhängen. Die Verdauung des Hundes ist oft nicht auf eine sehr abwechslungsreiche Ernährung ausgelegt, und viele Hunde reagieren empfindlich auf ständige Futterumstellungen.
Fütterungsfehler als häufige Ursache
Neben gesundheitlichen Problemen sind Fütterungsfehler eine Hauptursache für Magen-Darm-Beschwerden. Das unerlaubte Fressen von Abfällen, das Schnüffeln oder gar Fressen von Hundekot anderer Tiere oder die Aufnahme von für Hunde ungeeigneten menschlichen Nahrungsmitteln können schnell zu Problemen führen. Insbesondere laktosehaltige Milchprodukte können bei Hunden mit Laktoseintoleranz zu Verdauungsstörungen führen. Gekochte Knochen stellen eine Gefahr dar, da sie splittern und die Magen- oder Darmwand verletzen können. Auch stark gewürzte, salzige oder fettige Küchenreste sind für Hunde tabu.
Tipp: Vermeiden Sie es, Ihren Hund mit Tischresten zu füttern. Dies schont nicht nur seine Verdauung, sondern verhindert auch, dass er zu einem Bettler wird.
Expertenwissen: Rasseabhängige Empfindlichkeit
Generell gilt: Je größer ein Hund ist, desto empfindlicher kann sein Verdauungssystem sein. Große Rassen neigen tendenziell häufiger zu Magen-Darm-Problemen, da ihr Verdauungstrakt im Verhältnis zum Körpergewicht proportional kleiner ausfällt. Dies kann sich auf die allgemeine Sensibilität des Systems auswirken.
Schonkost für Welpen
Besonders Welpen sind anfällig für Magen-Darm-Probleme, da sich ihr Verdauungssystem noch in der Entwicklung befindet. Sie haben weniger Energiereserven als erwachsene Hunde, weshalb eine schnelle und angepasste Fütterung mit Schonkost bei auftretenden Beschwerden umso wichtiger ist.
Was eignet sich als Schonkost für Hunde?
Beim Auswählen von geeigneten Lebensmitteln für die Schonkost steht vor allem die Eigenschaft “magenschonend” im Vordergrund. Ungiftigkeit ist selbstverständlich. Eine umfassende Liste von Lebensmitteln, die Hunde nicht essen dürfen, finden Sie in unserem Ratgeber “Was dürfen Hunde nicht essen”.
Geeignete Lebensmittel für die Schonkost umfassen:
- Weich gekochter Reis
- Gekochte Karotten
- Gekochte Nudeln
- Gekochte Kartoffeln
- Haferflocken (besonders bei Durchfall)
- Geflügel (Hähnchen, Pute)
- Fettarmer Fisch (z.B. Forelle)
- Hüttenkäse
- Magerquark
- Zucchini
- Kürbis
- Gekochte Karotte
- Geschrotete Leinsamen (eingeweicht, unterstützen die Darmschleimhaut)
Hinweis: Wenn Ihr Hund auf bestimmte Zutaten wie Huhn oder Milchprodukte empfindlich reagiert, sollten diese bei der Schonkost selbstverständlich weggelassen werden.
Tierärzte empfehlen oft einen eintägigen Futterentzug bei akuten Magen-Darm-Infekten, gefolgt von Schonkost in kleinen Portionen über mindestens drei Mahlzeiten täglich. Dies ermöglicht dem empfindlichen Magen und Darm, sich langsam wieder an die Nahrungsaufnahme zu gewöhnen.
Was Hunde als Schonkost NICHT erhalten sollten
- Kaustangen
- Knochen (insbesondere gekochte)
- Frischfleisch (roh)
- Sahne und Milch (wegen Laktose)
- Essen vom Tisch (stark gewürzt, salzig, fettig)
- Sämtliche Snacks und Knabberartikel
Hund kaut auf einem sehr großen Knochen und hält diesen mit den Vorderpfoten liegend fest Sensible Hunde mit empfindlicher Verdauung vertragen Kauartikel schlecht.
Schnelle und leichte Schonkost-Rezepte für Hunde
1. Hüttenkäse oder Quark
Diese Option eignet sich, wenn der Hund gerade gar nichts zu vertragen scheint. Sie sind sehr magenschonend und können bei Bedarf mit etwas Honig verfeinert werden.
2. Geriebener, ungeschälter Apfel
Äpfel enthalten Pektin, das Wasser bindet und eine Schutzschicht an der Darmwand bildet.
Zubereitung: Apfel gründlich waschen, mit Schale fein reiben und ca. 15 Minuten stehen lassen, bis er sich bräunlich verfärbt.
3. Huhn mit Reis
Zutaten: 1 Hähnchenbrust ohne Haut (ca. 150 g), 50 g Reis.
Zubereitung: Reis und Hähnchenbrust separat ohne Salz und Gewürze kochen. Das Hähnchen kleinschneiden. Optional mit etwas geriebener Karotte oder einem Löffel Hüttenkäse ergänzen.
4. Morosche Karottensuppe
Ein Klassiker bei Durchfall.
Zutaten: 500 g Karotten (geschält, in Stücken), 1000 g Wasser, 1 TL Salz (Meer- oder Himalaya-Salz bevorzugt).
Zubereitung: Karotten mindestens 1,5 bis 3 Stunden köcheln lassen. Anschließend pürieren oder durch ein Sieb streichen und mit abgekochtem Wasser auf 1 Liter auffüllen. Salz hinzufügen. Optional kann eine Hähnchenbrust mitgekocht werden.
5. Fisch mit Süßkartoffeln
Zutaten: 1 mageres Fischfilet ohne Gräten (ca. 100 g), 200 g Süßkartoffeln.
Zubereitung: Fisch kochen, Süßkartoffeln weichkochen. Beides klein schneiden.
6. Gemüse-Allerlei
Zutaten: 1 Karotte, ½ Fenchelknolle, 100 g Zucchini, 100 g Kartoffeln, 1 EL Hüttenkäse.
Zubereitung: Gemüse vorbereiten, klein schneiden und in ausreichend Wasser weichkochen. Pürieren und abkühlen lassen. Hüttenkäse untermischen.
Wichtiger Hinweis zu allen Rezepten: Die zubereitete Schonkost sollte Zimmertemperatur haben – weder zu heiß noch zu kalt. Die Mengenangaben sind Richtwerte und müssen an die Größe des Hundes angepasst werden. Sie stellen oft Tagesrationen dar, die auf mehrere Mahlzeiten verteilt werden sollten.
Futtermenge und Dauer der Schonkost
Ab dem zweiten Tag nach Auftreten der akuten Beschwerden kann mit Schonkost begonnen werden. Die genaue Menge sollte an die Größe des Hundes angepasst werden. Zu Beginn sind kleine Portionen, verteilt auf mehrere Mahlzeiten, ratsam, um den Magen nicht zu überlasten. Die Dauer der Schonkost richtet sich nach dem Abklingen der Symptome, in der Regel ein bis maximal zwei Wochen. Da eine reine Schonkost den Hund nicht mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen kann, sollte nach dieser Phase wieder auf ein ausgewogenes Futter umgestellt werden. [Quelle: Expertenrat für Tierernährung]
Nach der Schonkost: Sensitiv-Hundefutter als ideale Weiterführung
Ist die akute Phase der Magen-Darm-Beschwerden überstanden, stellt sich die Frage nach der geeigneten Weiterführung der Fütterung. Hier bietet sich sensitives Hundefutter als ideale Lösung an. Diese speziellen Alleinfuttermittel sind so konzipiert, dass sie leicht verdaulich sind und alle notwendigen Nährstoffe liefern. Sie eignen sich auch hervorragend für Hunde mit chronischen Verdauungsproblemen, Unverträglichkeiten oder Allergien. Josera Help Gastrointestinal ist beispielsweise ein solches hochverdauliches Diät-Alleinfuttermittel, das speziell zur Unterstützung bei Magen-Darm-Beschwerden entwickelt wurde.
Bei chronischen Beschwerden ist es unerlässlich, die genaue Ursache von einem Tierarzt abklären zu lassen. Eine Unverträglichkeit oder Allergie erfordert oft eine detaillierte Beratung zur Futterzusammensetzung.
Bei Fragen zur Futterberatung oder Zusammensetzung stehen Experten jederzeit zur Verfügung. Kontaktieren Sie uns gerne telefonisch unter 09371 940-950 oder schreiben Sie uns Ihr Anliegen.
Fazit: Schonkost als wertvolle Unterstützung
Schonkost spielt eine entscheidende Rolle bei der Linderung akuter Magen-Darm-Beschwerden bei Hunden. Durch leicht verdauliche Lebensmittel wie Reis, Geflügel oder Fisch kann dem Hund schnell geholfen werden. Eine langfristige Ernährungsumstellung sollte jedoch auf hochwertige, spezielle Futtermittel wie Sensitiv-Hundefutter erfolgen, um eine umfassende Nährstoffversorgung sicherzustellen. Bei häufigen oder langanhaltenden Problemen ist die Konsultation eines Tierarztes stets ratsam, um die Gesundheit Ihres vierbeinigen Freundes optimal zu gewährleisten.
