Photoshop 2020: Revolutionäre Objektauswahl für Ihre Fotogrammetrie-Projekte

Es ist faszinierend, wie technologische Fortschritte die Grenzen dessen, was möglich ist, immer wieder neu definieren. Insbesondere im Bereich der digitalen Bildbearbeitung und 3D-Modellierung hat sich in den letzten Jahren viel getan. Ein Werkzeug, das hierbei eine bemerkenswerte Rolle spielt und die Arbeit von Kreativen und Technikbegeisterten maßgeblich erleichtert, ist Photoshop 2020.

Einige Monate ist es her, dass ich im Naturkundemuseum London war, um Photogrammetrie-Daten von Dinosaurierfüßen zu sammeln. Die Datenerfassung verlief weitgehend erfolgreich, doch gegen Ende des Tages war ich, ehrlich gesagt, etwas überstürzt. Ich musste meine Kameradaten sichern, sie aufgeladen halten und mich gleichzeitig auf ein wohlverdientes Bier vorbereiten.

Das Ergebnis dieser Eile war, dass einige Phallangen (Fingerknochen) des Iguanodon – nun ja, nicht gerade optimal erfasst wurden. Überzeugen Sie sich selbst:

• Alt: Nahaufnahme eines Dinosaurierknochens, unscharf und schlecht belichtet, für Photogrammetrie ungeeignet.
• Alt: Ein weiterer unscharfer Dinosaurierknochen mit störendem Hintergrund, aufgenommen mit einem Sony nex-6.
• Alt: Dunkles Foto eines Knochens mit starken Schatten, ein typisches Beispiel für schlechte Photogrammetrie-Daten.
• Alt: Unvollständige Aufnahme eines Dinosaurierknochens, dessen Kanten schlecht erkennbar sind.
• Alt: Ein Dinosaurierknochen, der kaum vom dunklen Hintergrund zu unterscheiden ist, was die Bearbeitung erschwert.

Diese Aufnahmen sind für die Photogrammetrie größtenteils miserabel: Das Objekt von Interesse ist dezentral, bewegt sich relativ zum Hintergrund, ist dunkel und von Schatten durchzogen. Ein klares “Macht das nicht, Kinder!”. Einer dieser Fotos wurde mit meinem Sony nex-6 aufgenommen. Insgesamt 17 Fotos dieser Art entstanden in meiner Lightbox. Doch es fehlte ein Maßstabsbalken, und die 17 Fotos reichten weder für Meshroom noch für Metashape aus, um den Knochen vollständig zu rekonstruieren.

Ich hatte zusätzlich 42 Bilder mit meinem Smartphone (Note 8) gemacht, aber der Maßstabsbalken verschob sich inkonsistent. Wenig überraschend hatte ich große Schwierigkeiten, mit irgendeiner Photogrammetrie-Software den Knochen zu rekonstruieren.

Alt: Bildschirmfoto, das die fehlgeschlagene 3D-Rekonstruktion eines Knochens zeigt, bedingt durch schlechte Bilddaten.

Meshroom (und Metashape) konnte aufgrund meiner miserablen und faulen Datenerfassung nur wenige Kameras abgleichen. Ich begann, die Bilder in Metashape zu maskieren, aber die Werkzeuge dort sind nicht besonders geschmeidig oder schnell. Das kann pro Bild Minuten dauern. Verschärft wurde das Problem durch die geringe Größe des Knochens, wodurch dieser oft nicht vollständig im Fokusbereich der Kamera lag. Die automatischen Maskierungswerkzeuge von Metashape hatten daher Mühe, Kanten zu finden.

Dann erinnerte ich mich an das neue “Objekt auswählen”-Werkzeug in Photoshop 2020. Ich versuche, wenn möglich, kostenlose Software zu nutzen, aber ich habe über meine Arbeit Zugang zur Adobe-Software und dachte mir: “Was soll’s, probieren wir es aus!”

Lange Rede, kurzer Sinn: Die Ergebnisse sind unglaublich. Die Genauigkeit ist erstaunlich und die Geschwindigkeit phänomenal. Sehen Sie selbst:

Die Magie des “Objekt auswählen”-Werkzeugs in Photoshop 2020

Das Vorgehen ist denkbar einfach:

1. Objekt auswählen: Mit wenigen Klicks wählt Photoshop 2020 das gewünschte Objekt im Bild aus.
2. Auswahl invertieren: Die Auswahl wird umgekehrt, sodass der Hintergrund markiert ist.
3. Hintergrund löschen: Der Hintergrund wird einfach gelöscht.
4. Speichern: Das Bild mit freigestelltem Objekt wird gespeichert.

So simpel ist es. Die Ergebnisse sprechen für sich:

• Alt: Dasselbe Foto wie zuvor, nun aber mit sauber freigestelltem Dinosaurierknochen ohne störenden Hintergrund.
• Alt: Ein klar freigestellter Dinosaurierknochen, bereit für die Weiterverarbeitung in der 3D-Modellierung.

Dies ist dasselbe Foto, aber mit entferntem Hintergrund. Der gesamte Prozess dauert etwa 3 Sekunden und ist nicht aufwendiger, als einen Rahmen um das Objekt zu ziehen.

Sie können dies sogar ziemlich einfach im Stapelverfahren durchführen: Ziehen Sie die Fotos in Photoshop, wählen Sie “Objekt auswählen”, invertieren Sie die Auswahl, speichern Sie und gehen Sie zum nächsten Bild. Auf meinem mittlerweile betagten Heimcomputer dauert dies etwa 3-4 Sekunden pro Bild. Selbst ein Datensatz von 100 Bildern ist somit in nur etwa 5 bis 6 Minuten vollständig bearbeitet.

Von schlechten Daten zu beeindruckenden 3D-Modellen

Das Ergebnis der Verwendung dieser sauberen, freigestellten Bilder ist ein wunderbar rekonstruiertes Objekt:

Alt: Eine erfolgreiche 3D-Rekonstruktion eines Dinosaurierknochens, ermöglicht durch die saubere Bildbearbeitung mit Photoshop 2020.

Alle Kamerapositionen konnten ermittelt werden. Überzeugen Sie sich selbst auf Sketchfab:

[Sketchup 3D-Modell Link hier einfügen, falls vorhanden und relevant]

Natürlich sollten Sie, wann immer möglich, keine Fotos wie diese machen. ABER, wenn Sie dennoch ein Modell aus einem weniger als idealen Datensatz bergen möchten, könnte das neue “Objekt auswählen”-Werkzeug in Photoshop 2020 der Schlüssel sein, um ein großartiges Modell aus schlechten Fotos zu erhalten. Diese Art der automatisierten Freistellung ist ein wahrer Segen für alle, die mit Photogrammetrie 2020 und verwandten Techniken arbeiten.

Referenzen

• Peter Falkingham’s Blogbeitrag über die Objektauswahl in Photoshop 2020
• Adobe Photoshop 2020 – Offizielle Produktinformationen