Tabellenkalkulationen sind aus der modernen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Sie sind das Rückgrat vieler Unternehmen, von der einfachen Budgetverwaltung bis hin zu komplexen Datenanalysen. Doch in den letzten Jahren hat sich eine häufig gestellte Frage herauskristallisiert: Ist Excel immer noch der unangefochtene Champion, oder hat Google Sheets seinen Thron erobert? Diese Frage ist berechtigt, denn die digitale Landschaft verändert sich rasant. Tauchen wir ein in die Welt der Tabellenkalkulationen und beleuchten wir die Fakten, um zu sehen, welche Plattform tatsächlich die Nase vorn hat – sowohl in Bezug auf die Verbreitung als auch die Nutzung.
Es ist eine gängige Annahme, dass mit dem Aufkommen cloudbasierter Lösungen wie Google Sheets die klassische Desktop-Anwendung Excel an Bedeutung verloren haben könnte. Doch die Realität zeigt ein differenziertes Bild, das von Nutzerzahlen, Einnahmen und Anwendungsbereichen geprägt ist. Um dies zu verstehen, müssen wir tiefer in die Statistiken eintauchen, die oft nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Für alle, die ihre Finanzen effizienter verwalten möchten, können excel vorlagen haushaltsbuch eine ausgezeichnete Ressource sein.
Tabellenkalkulationen in Zahlen: Wer führt das Rennen an?
Die exakten Nutzungszahlen für Tabellenkalkulationsprogramme zu ermitteln, ist überraschend schwierig. Der Grund dafür ist, dass Analysten diese Software selten separat betrachten, sondern sie stattdessen unter dem breiteren Dach von „Office-Suiten“ oder „Produktivitätssuiten“ zusammenfassen. In diesem größeren Kontext dominiert Microsoft den Markt in Bezug auf den Umsatz. Im Jahr 2016 erzielte Microsoft mit seinen Office-Produkten beeindruckende 13,8 Milliarden US-Dollar, während die G Suite von Google 1,3 Milliarden US-Dollar einnahm. Der Marktanteil anderer Anbieter ist vergleichsweise gering.
Doch Umsatz ist nicht alles. Wie sieht es mit den reinen Nutzerzahlen aus? Microsoft gibt an, dass über 1,2 Milliarden Menschen weltweit Microsoft Office nutzen. Selbst wenn nicht jeder davon Excel aktiv verwendet, schätzt Jenny Brian in einem früheren Vortrag, dass etwa zwei Drittel der installierten Excel-Basis das Programm tatsächlich nutzen. Dies würde uns auf eine beeindruckende Zahl von rund 800 Millionen aktiven Nutzern für Microsoft Excel bringen.
Google macht keine genauen Angaben zur Gesamtzahl der G Suite-Nutzer, gab jedoch Anfang 2018 bekannt, die Marke von 4 Millionen zahlenden G Suite-Kunden überschritten zu haben. Hinter diesen Kunden verbergen sich oft viele Nutzer – von wenigen in Start-ups bis hin zu 250.000 Nutzern bei Großunternehmen wie Colgate Palmolive. Somit beläuft sich die Anzahl der Nutzer hinter den 4 Millionen Kunden auf zig Millionen, möglicherweise bis zu 100 Millionen. Hinzu kommen die kostenlosen Nutzer: Ende 2017 nutzten allein 70 Millionen Schüler und Studenten die G Suite im Bildungsbereich. Es ist sicher anzunehmen, dass mindestens ebenso viele Nutzer die kostenlose private Version verwenden. Obwohl dies Schätzungen sind, deutet alles darauf hin, dass etwa 160 bis 180 Millionen Menschen Google Sheets nutzen. Eine beachtliche Zahl, die jedoch immer noch weniger als ein Viertel der Excel-Nutzerbasis ausmacht.
Demografische Unterschiede in der Nutzung
Basierend auf verschiedenen Studien und Gesprächen mit einer Vielzahl von Tabellenkalkulationsnutzern lassen sich klare demografische Unterschiede zwischen Google Sheets und Microsoft Excel feststellen. Generell lässt sich sagen: Junge Menschen nutzen Google Sheets. Fragt man Studierende, so ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass sie Sheets statt Excel verwenden. Ausnahmen bilden hier meist Fachbereiche wie Finanzen und Ingenieurwesen, wo die überlegenen Funktionen von Excel weiterhin bevorzugt werden.
Junge Unternehmen, insbesondere solche, die in den letzten zehn Jahren gegründet wurden, tendieren ebenfalls stärker zu Google Sheets. Sie sind oft “cloud-nativ” und bevorzugen cloudbasierte (und historisch gesehen weitgehend kostenlose) Dienste wie Google Sheets gegenüber (historisch gesehen) clientseitiger Software wie Excel.
Ein Diagramm, das die relative Nutzung von Excel und Google Sheets basierend auf Schätzungen darstellt, mit Excel deutlich in Führung
Die Realität ist jedoch, dass junge Menschen, sobald sie in einem etablierten Unternehmen anfangen, schnell mit der Microsoft Office Suite konfrontiert und in die Welt von Excel hineingezogen werden. Dies bedeutet wahrscheinlich, dass der Marktanteil von Excel deutlich langsamer sinkt, als es die Dominanz von Sheets im Bildungssystem vermuten lassen könnte. Es gibt auch eine signifikante Überschneidung zwischen Sheets- und Excel-Nutzern. In der Unternehmenswelt ist dies besonders bei Mitarbeitern etablierter Unternehmen zu beobachten, die die überlegenen Kollaborationsfunktionen von Google Sheets erkannt haben und diese nutzen, wenn die Art eines Projekts es erfordert. Dies geschieht oft (und in der Regel) ohne Wissen oder Genehmigung ihrer Unternehmens-IT-Abteilungen, bekannt als „Schatten-IT“.
Die Profis schwören auf Excel
Ein letzter, aber nicht unwesentlicher Aspekt im Vergleich zwischen Google Sheets und Excel ist die Präferenz der “echten” Tabellenkalkulations-Profis. Diese Nutzer schwören fast ausnahmslos auf Excel unter Windows. Für sie ist Excel für Mac deutlich unterlegen, was unter anderem an fehlenden Datenverbindungen und dem Fehlen von PowerPivot auf der Mac-Seite liegt. Diese Power-User betrachten Google Sheets oft als bloßes Spielzeug: Sie empfinden es als träge und bemängeln das Fehlen vieler grundlegender Funktionen.
Die „Profis“ geben vielleicht zu, gelegentlich Office 365 Online oder Google Sheets zu nutzen, um einfachere Ergebnisse zu veröffentlichen. Abgesehen davon leben und arbeiten sie jedoch im Windows Excel Client, wo sie die volle Bandbreite an Funktionen und die überlegene Leistung für komplexe Aufgaben vorfinden. Ihre Anforderungen gehen weit über das hinaus, was eine webbasierte Lösung aktuell bieten kann, insbesondere wenn es um sehr große Datensätze, anspruchsvolle Analysen und Automatisierungen geht.
Fazit: Excel bleibt der Gigant
Zusammenfassend lässt sich sagen: Obwohl Google Sheets zweifellos an Beliebtheit gewinnt und insbesondere in Bildungseinrichtungen sowie bei Start-ups eine starke Präsenz hat, ist Excel immer noch der unangefochtene Marktführer im Bereich der Tabellenkalkulationen. Mit seiner massiven Nutzerbasis, den umfangreichen Funktionen, die speziell von Profis geschätzt werden, und der tiefen Verankerung in der Geschäftswelt bleibt Microsoft Excel der „800-Pfund-Gorilla“ auf dem Markt und wird dies voraussichtlich auch in absehbarer Zukunft bleiben. Für spezifische Kollaborationsanforderungen mag Google Sheets die bessere Wahl sein, aber für umfassende Datenanalyse und professionelle Anwendungen führt kein Weg an Excel vorbei.
