Wer liebt es nicht, in der Küche zu werkeln, neue Rezepte auszuprobieren und köstliche Gerichte zu zaubern? Eine gute Küchenmaschine kann dabei ein unverzichtbarer Helfer sein, der die Arbeit erleichtert und Zeit spart. Doch bei der Fülle an Modellen auf dem Markt fällt die Entscheidung oft schwer. Besonders die Neueste Küchenmaschine Von Bosch, die OptiMUM, hat viele Interessenten neugierig gemacht. In diesem ausführlichen Testbericht werfen wir einen genauen Blick auf die Bosch OptiMUM und beleuchten, was sie von anderen Geräten unterscheidet und ob sie ihre Versprechen halten kann.
Schon lange stand eine Küchenmaschine ganz oben auf meiner Wunschliste. Zahllose Stunden habe ich damit verbracht, verschiedene Modelle zu recherchieren, Vor- und Nachteile abzuwägen und mir in Geschäften die unterschiedlichen Geräte angeschaut. Wenn auch Sie gerade auf der Suche nach einer geeigneten Küchenmaschine sind, empfehle ich Ihnen, sich zunächst über die Hauptaufgaben klar zu werden, die das Gerät für Sie erledigen soll. Ein Gerät wie der Thermomix mag beeindruckende Fähigkeiten besitzen, doch wenn Ihr primäres Ziel das Kneten von Hefeteig ist – eine Aufgabe, bei der er nicht immer glänzt – dann ist er möglicherweise nicht die ideale Wahl für Sie.
Genau diese Überlegung habe ich mir auch zu Herzen genommen. Wo soll die Maschine mir Arbeit abnehmen? Was soll sie mir erleichtern? Bei welchen Rezepten würde sie mir am meisten nützen? So kristallisierte sich für mich heraus, dass zwei Kernfunktionen besonders wichtig für mich sind:
- Ein zuverlässiges Kneten von Hefeteig.
- Die Fähigkeit, Gemüse zu hobeln und zu schneiden.
Ursprünglich hatte ich eine Kitchenaid-Maschine im Auge, nicht zuletzt wegen ihres ansprechenden Designs. Doch während meiner Recherche stieß ich wiederholt auf Hinweise, dass ihre Motoren bei schweren Teigen, wie sie bei Hefeteig oder Brotteigen vorkommen, an ihre Grenzen stoßen könnten. Als Lösung wurde oft vorgeschlagen, den Teig anschließend von Hand nachzukneten. Das war für mich ein klares Ausschlusskriterium. Schließlich investiert man doch kein Geld in eine Küchenmaschine, um dann doch wieder einen Teil der Arbeit selbst erledigen zu müssen.
Daher blieben letztlich die Kenwood Chef Titanium und die Bosch OptiMUM als engere Kandidaten auf meiner Liste. Zufällig stieß ich online auf die Möglichkeit, die Bosch OptiMUM zu einem vergünstigten Preis zu testen. Nach nunmehr fast einem Monat intensivem Kochen und Backen teile ich gerne meine Erfahrungen mit Ihnen.
Test Bosch OptiMUM Rezension Bewertung Küchenmaschine
Der erste Eindruck: Ein beeindruckendes Paket
Mein armer Paketbote mühte sich sichtlich, als er den riesigen Karton die Treppe hinauftragen musste. Nach dem Auspacken fand die OptiMUM sofort ihren neuen Platz in meiner doch recht kleinen Küche. Besonders praktisch finde ich die beiliegende „Quick View Anleitung“. Sie erklärt in knappen Bildern, wie Ungeduldige wie ich die ersten Schritte meistern, beispielsweise das Umstellen der Sprache oder die Empfehlung, alle Teile vor dem ersten Gebrauch gründlich zu reinigen.
Diesem Rat bin ich sofort gefolgt. Der Edelstahlbehälter mit seinen Griffen, in denen man sich spiegeln kann, wirkt hochwertig und liegt gut in der Hand. Hier hatte ich noch einmal Glück: Der Behälter passt gerade so unter meinen niedrigen Wasserhahn. Es lohnt sich also, vor dem Kauf jeder Küchenmaschine nachzumessen, wie viel Platz Ihnen dort zur Verfügung steht.
Nachdem alles abgetrocknet war, betrachtete ich das Design genauer. Die roten Akzente am oberen Rand und das leuchtende Bedienelement gefallen mir gut. Das Zusammenspiel von Rot und dem „Aluminium-Druckguss“ erinnert tatsächlich ein wenig an die Formel 1. Im Vergleich dazu wirken die Kenwood oder Kitchenaid Maschinen vielleicht etwas femininer und sprechen mich designtechnisch einen Hauch mehr an.
Eine amüsante, aber potenziell nützliche Entdeckung waren die Kontakthinweise unter der vorderen Anschlussabdeckung. Ich hoffe zwar, dass meine OptiMUM keine Probleme bereiten wird, aber im Fall der Fälle ist es äußerst praktisch, eine Service-Nummer sofort zur Hand zu haben.
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Das Besondere an der OptiMUM
Im regulären Rühr- oder Knetbetrieb meistert die Maschine bisher alle Aufgaben souverän. Sie läuft ruhig, fast ohne Ruckeln, und im Gegensatz zu mir geht ihr beim langen Kneten von Hefeteig nicht die Puste aus. Kurz gesagt, sie erledigt ihre Arbeit wie man es von einer guten Küchenmaschine erwarten darf. Auch bei kleinen Teigmengen, wie beispielsweise für nur zwei Cupcakes, hatte sie keinerlei Probleme. Der Flexi-Teigschaber erreicht jede Stelle, der Knethaken leistet hervorragende Arbeit (der Teig zieht sich kaum nach oben) und der Ballonschneebesen erfüllt ebenfalls seinen Zweck. Das umfangreiche Zubehör lässt sich dank der farblichen Markierungen unter den Abdeckklappen leicht zuordnen. Ich durfte auch den Multimixer VeggieLove Plus mittesten – ein wichtiges Kriterium für mich – und war damit äußerst zufrieden. Das Zubehör ist einfach zu montieren und zu reinigen und nimmt einem die gesamte Reibearbeit ab. Das Beispiel der Reibekuchen zeigt, wie schnell man sie zubereiten kann – in unter einer Minute. Natürlich müssen die Kartoffeln immer noch geschält werden.
Was die OptiMUM jedoch von vielen anderen Küchenmaschinen abhebt, sind vor allem drei Funktionen:
- Eine integrierte Waage.
- Eine Timerfunktion.
- Verschiedene „SensorControl“-Einstellungen.
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SensorControl – die „Ich-habe-keine-Ahnung“-Einstellung
Wenn Sie, wie ich, neu im Umgang mit einer Küchenmaschine sind, bietet die OptiMUM drei voreingestellte Programme für die Zubereitung von Sahne, Eischnee und Hefeteig. Die Maschine wählt automatisch die passende Geschwindigkeit, erkennt den optimalen Zeitpunkt für die Fertigstellung und schaltet sich dann ab. Anfangs dachte ich, diese Funktion sei überflüssig. Wer lässt seine Maschine schon unbeaufsichtigt laufen, bis etwas schiefgeht, beispielsweise Sahne zu Butter wird?
Doch als ich zum ersten Mal Eischnee steif schlagen wollte, erkannte ich den praktischen Nutzen. Besonders hilfreich ist dies, wenn man selbst noch nicht genau weiß, wie lange oder bei welcher Geschwindigkeit dies geschehen soll. Natürlich könnte man dies auch durch Ausprobieren und Nachlesen lernen, aber für einen ungeduldigen Anfänger wie mich war diese Automatisierung eine angenehme Erleichterung. Sofort loslegen, ohne langes Einarbeiten.
Und tatsächlich: Der Eischnee wird fest, die Sahne schlägt perfekt und der Hefeteig gelingt genau so, wie ich es mir vorstelle. Theoretisch könnte man in den Sensorprogrammen auch die integrierte Waage nutzen, doch in der Praxis erweist sich dies als nicht ganz so einfach (siehe unten). Besonders positiv fiel mir bei der Einstellung „Hefeteig“ auf, dass die Maschine langsam beginnt, um Mehl und Flüssigkeit sanft zu vermengen, bevor sie auf volle Geschwindigkeit hochschaltet. Dies verhindert die typische Mehlwolke. Hier hat sich bei Bosch jemand wirklich Gedanken gemacht.
Ob man die SensorControl-Funktion nun wirklich benötigt, ist eine andere Frage. Für mich ist es ein klarer Pluspunkt, der mir die Arbeit erleichtert. Wenn Sie jedoch bereits Erfahrung mit Küchenmaschinen haben und ein Gefühl dafür entwickeln, wie lange Eischnee oder Hefeteig benötigt, reicht es oft auch aus, daneben zu stehen oder einen Timer zu stellen.
Der Timer – die „Schlage deine letzte Bestzeit“-Funktion
Auch ein Timer gehört zur Ausstattung der Bosch OptiMUM. Einerseits startet dieser automatisch, sobald die Maschine eingeschaltet wird, und zählt die Zeit nach oben. Das ist sehr praktisch, um beispielsweise zu wissen, wie viel Zeit man beim Gemüsehobeln eingespart hat oder um die genaue Dauer für die Erstellung eines Blogbeitrags festzuhalten. Andererseits kann er auch als klassischer Timer genutzt werden, der die Maschine nach Ablauf der eingestellten Zeit mit einem lauten Piepton stoppt. Eine gut gelöste und einfach zu bedienende Funktion. Wenn diese Funktion vorhanden ist und man eigene Erfahrungswerte für Hefeteig oder Eischnee besitzt, werden die SensorControl-Programme fast überflüssig.
Ich persönlich habe die Timerfunktion beim Kauf unterschätzt. Sie gibt einem tatsächlich viel Freiheit – ob für eine Tasse Tee, einen Keks oder das Aufschreiben neuer Rezepte – wenn man nicht ständig in die Schüssel schauen muss und sich darauf verlassen kann, dass sich die Maschine von selbst abschaltet. Wenn Sie also nur eine Sache aus diesem Bericht mitnehmen, dann diese: Ein Timer ist ein äußerst angenehmes Feature.
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Die integrierte Waage – das „Kaufargument mit Starallüren“
Kommen wir nun zur integrierten Waage. Diese war ursprünglich für mich DAS entscheidende Kaufargument. Keine Notwendigkeit mehr, die kleine Küchenwaage aus dem Schrank zu holen; man kann alles direkt in der eingespannten Schüssel abwiegen. So zumindest meine Vorstellung. Die Waage ist in der Realität einfach zu bedienen, wie eigentlich alles an der OptiMUM. Leider hat sie jedoch zu viele „Starallüren“, um mir wirklich Arbeit abzunehmen.
Zum einen zeigt die Waage nur in 5-Gramm-Schritten an. Bei der Verarbeitung großer Mengen mag das akzeptabel sein, doch bei kleinen Kuchen für zwei Personen, die nur 30 Gramm Zucker benötigen, ist mir das schlicht zu ungenau. Hinzu kommt, dass die Waage einen kurzen Moment zur Anzeige des Ergebnisses benötigt. Das stört beim Einfüllen der Zutaten ungemein. Bin ich schon bei 30 Gramm oder bereits darüber? Man erfährt es erst nach einer kurzen Wartezeit. Und das führt zum dritten Störpunkt: Die Waage springt nicht nur in 5-Gramm-Schritten, sie ändert ihre Meinung auch gerne mal. Beim schnellen Einfüllen neigt sie dazu, in 10- bis 20-Gramm-Schritten nach oben zu springen, um ihr Ergebnis dann kurz darauf nach oben oder unten (oder beides kurz hintereinander) zu korrigieren. Für mich arbeitet die Waage damit nicht präzise genug, um sie ernsthaft nutzen zu können.
Bosch hat zwar eine kleine Anleitung herausgegeben, die Hinweise für optimale Wiegeergebnisse enthält (z.B. gerade Standfläche, Tarieren lassen, Maschine während des Wiegens nicht bewegen). Es soll auch ein Update geben, um die Genauigkeit der Waage zu verbessern. Dennoch habe ich festgestellt, dass es mich nicht stört, die Schüssel kurz zum Wiegen herauszunehmen oder die Zutaten separat abzuwiegen. Dank meiner Spülmaschine ist die zusätzliche Reinigung kein Problem. Daher werde ich persönlich die Waage schlichtweg nicht mehr nutzen.
Mein Fazit?
Alles in allem bin ich mit der Leistung und dem Erscheinungsbild der Bosch OptiMUM sehr zufrieden. Man holt sich zwar eine stattliche Maschine in die Küche, die ich kaum allein anheben kann, doch dafür erledigt sie, in Verbindung mit ihrem Zubehör, alle gestellten Aufgaben zuverlässig und ohne Murren. Dennoch würde ich mir gut überlegen, wie präzise die integrierte Waage für Sie sein muss und ob ein Modell ohne Waage, dafür aber mit mehr Zubehör, preislich nicht attraktiver für Sie wäre.
Vielleicht helfen Ihnen meine Überlegungen bei Ihrer eigenen Entscheidung für eine neue Küchenmaschine. Oder besitzen Sie bereits eine und sind absolut zufrieden damit? Teilen Sie gerne Ihre Erfahrungen!
