Nagetiere als Haustier: Ein umfassender Guide für Deutschland

Kaninchen Hängeohr

Die Entscheidung für ein Haustier ist eine wichtige, die gut überlegt sein will. Besonders bei Kleintieren wie Nagetieren gibt es eine faszinierende Vielfalt, die jeweils eigene Bedürfnisse und Charakterzüge mit sich bringt. Auf “Shock Naue” nehmen wir Sie mit auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Nagetiere Haustier, um Ihnen einen fundierten Überblick zu verschaffen und die Wahl des perfekten tierischen Begleiters zu erleichtern. Von der Größe über die Lebensweise bis hin zu spezifischen Haltungsanforderungen – wir beleuchten die wichtigsten Aspekte, damit Sie bestens informiert in die Haltung Ihres neuen Hausgenossen starten können. Deutschland ist ein Land, das die Haltung von Kleintieren schätzt, und wir möchten Ihnen helfen, diese Leidenschaft verantwortungsvoll auszuleben.

Kaninchen: Mehr als nur flauschige Hoppeltiere

Obwohl Kaninchen biologisch nicht zu den Nagetieren, sondern zur Familie der Hasen zählen, weisen sie in ihrem Verhalten und ihren Haltungsansprüchen viele Parallelen auf. Daher sind sie ein fester Bestandteil in vielen deutschen Haushalten, wenn es um die Wahl eines Kleintiers geht. Diese sympathischen Tiere erreichen eine Größe von 20 bis 45 cm und ein Gewicht von 1 bis 3 kg. Mit einer Lebenserwartung von bis zu 10 Jahren sind sie langjährige Begleiter. Ihre Tagaktivität und die unzähligen Farbvarianten machen sie besonders attraktiv.

Kaninchen sind ausgesprochene Sozialtiere und in der Natur leben sie in Kolonien. Ihre Haltung sollte niemals einzeln erfolgen. Sie warnen sich gegenseitig vor Gefahren, pflegen ihr Fell und unterhalten gemeinschaftlich Tunnelsysteme. Da sie in der Natur Höhlenbewohner sind, benötigen sie auch im Heimtierkäfig zahlreiche Rückzugsmöglichkeiten und Verstecke. Die Möglichkeit zum Buddeln ist essenziell für ihr Wohlbefinden. Ihre extrem gut ausgeprägten Ohren machen sie geräuschempfindlich, und ihre Duftdrüsen dienen der Reviermarkierung.

In einer Gruppe entwickeln Kaninchen eine eigene Gruppenhierarchie, wobei Rammeln zur Klärung der Rangordnung dient. Ihre Verdauung ist auf eine ständige Nahrungszufuhr angewiesen; stets muss frisches Heu und bei Verfügbarkeit auch Gras zur Verfügung stehen. Ihre Erziehung ist zwar anspruchsvoller als bei Hunden oder Katzen, aber sie können dennoch sehr zahm werden. Ein artgerechter Käfig sollte pro Tier mindestens 1 m² Grundfläche bieten, mit einem Gitterabstand von maximal 2-3 cm. Zusätzlicher, regelmäßiger Auslauf in einem Freigehege ist unerlässlich. Kaninchen können sowohl in der Wohnung als auch, bei langsamer Gewöhnung, ganzjährig draußen gehalten werden.

Ein tieferer Einblick in die Bedürfnisse und die richtige Ausstattung für Ihre Langohren wird in Ratgebern wie “Mama, ich will ein Kaninchen!” oder “Zwergkaninchen: Glücklich durchs Leben hoppeln” geboten.

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Kaninchen HängeohrKaninchen Hängeohr

Meerschweinchen: Gesellige Quiekser im Rudel

Die Hausmeerschweinchen sind eine weit verbreitete Art von nagetiere haustier in deutschen Haushalten. Ursprünglich aus Südamerika stammend, wo sie teils als Fleischlieferanten dienten, sind sie hierzulande vor allem als liebevolle Heimtiere geschätzt. Diese tagaktiven Pflanzenfresser sind kompakt gebaut und weisen eine beachtliche Vielfalt an Fellfarben und -längen auf. Sie wiegen etwa 700 g bis 1,2 kg, erreichen eine Größe von bis zu 35 cm und haben eine Lebenserwartung von rund 6-8 Jahren.

Als bodenbewohnende Rudeltiere lieben Meerschweinchen Gesellschaft und fühlen sich am wohlsten in Gruppen von fünf bis zehn Tieren. Ihre Ernährung basiert hauptsächlich auf Gräsern, Heu und Gemüse, wobei eine kontinuierliche Nahrungszufuhr essenziell für ihre Verdauung ist. Sie verständigen sich über ein Repertoire an Quiek- und Pfeiflauten. Da sie keine guten Kletterer sind und Fluchttiere darstellen, benötigen sie jederzeit einen sicheren Rückzugsort, um Angst und Stress zu vermeiden.

Ein artgerechter Käfig für Meerschweinchen sollte pro Tier mindestens 0,5 m² Grundfläche bieten, wobei mehr immer besser ist. Der Gitterabstand darf 2 cm nicht überschreiten. Regelmäßiger Auslauf in einem Freigehege ist ebenso wichtig wie die Möglichkeit, sich jederzeit zurückziehen zu können. Meerschweinchen können sehr zutraulich werden und genießen Streicheleinheiten, sind aber keine klassischen Kuscheltiere.

Informationen zur optimalen Gestaltung des Lebensraums finden Sie in Büchern wie “Traumwohnungen für meine Meerschweinchen” oder dem umfassenden Leitfaden “Meerschweinchen: Haltung, Beschäftigung, Verhalten und Gesundheit“.

Meerschweinchen LanghaarMeerschweinchen Langhaar

Chinchillas: Seidenweiches Fell und nachtaktiver Charme

Chinchillas faszinieren durch ihr extrem weiches, seidenähnliches Fell. Bei Gefahr können sie sogar Fellbüschel abwerfen, um ihren Angreifern zu entkommen. Sie erreichen eine Größe von bis zu 38 cm und ein Gewicht von bis zu 800 g, wobei ihr buschiger Schwanz, die Knopfaugen und die großen Ohren ihr charakteristisches Aussehen prägen. Mit einer Lebenserwartung von 10-20 Jahren sind sie sehr langlebige nagetiere haustier. In ihrem natürlichen Lebensraum in den Gebirgen Südamerikas sind sie tagüber in Felsspalten aktiv und dösen, um erst in der Dämmerung und Nacht aufzuleben. Dies bedeutet, dass sie auch als Haustiere tagsüber Ruhe benötigen.

Obwohl sie zahm werden und ihr Fell zum Streicheln einlädt, mögen Chinchillas es nicht, festgehalten oder auf den Arm genommen zu werden. Sie sind sehr soziale Tiere und leben in freier Wildbahn in großen Gruppen. Daher sollten sie mindestens zu zweit, besser zu dritt oder viert gehalten werden. Gezüchtet werden sie in zahlreichen Farbvarianten, ihr Bauch ist jedoch stets hell.

Für Chinchillas eignet sich am besten eine große, mehrstöckige Voliere mit einer Grundfläche von mindestens 0,5 m² pro Tier und einer Mindesthöhe von 1,5 m. Der Gitterabstand sollte 1,5 – 2 cm nicht überschreiten.

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Wer sich intensiver mit der Haltung von Chinchillas beschäftigen möchte, findet nützliche Informationen in Büchern wie “Chinchillas” oder dem detaillierten Leitfaden “Leben mit Chinchillas: Der ausführliche Leitfaden für die Haltung von Chinchillas“.

Chinchilla grauChinchilla grau

Hamster: Kleine Nachtaktive Sammler

Etwa 20 verschiedene Hamsterarten sind bekannt, wobei Goldhamster, verschiedene Zwerghamsterarten und Chinesische Streifenhamster am häufigsten als Haustiere gehalten werden. Sie sind eng mit Mäusen verwandt und zeichnen sich durch kurze Schwänze und bemerkenswerte Backentaschen aus, in denen sie Futter für ihre Reserven sammeln. Diese Taschen können mehr als das Doppelte des Kopfumfangs des Hamsters fassen!

Hamster sind meist nachtaktiv und erreichen eine Größe von ca. 8-15 cm (Zwerg-/Mittelhamster) bis zu 34 cm (Feldhamster) bei einem Gewicht von 100-900 g. Ihre Lebenserwartung beträgt etwa 2-3 Jahre. Sie lieben es zu graben und zu buddeln, um in der freien Natur komplexe unterirdische Höhlensysteme anzulegen. Die meisten Hamsterarten sind Einzelgänger und bevorzugen eine Haltung allein, da Gruppenhaltung nur selten gelingt.

Ein Hamsterkäfig sollte mindestens 0,5 m² Grundfläche pro Tier bieten, und der Gitterabstand darf 0,8 – 1 cm nicht überschreiten.

Hamster BackentaschenHamster Backentaschen

Mäuse: Lebhafte Gesellen für erfahrene Halter

Neben den Farbmäusen werden auch Springmäuse und Wüstenrennmäuse (Gerbils) als nagetiere haustier gehalten. Die domestizierten Farbmäuse stammen von der Hausmaus ab und sind durch ihren langen, wenig behaarten Schwanz und ihre großen Ohren gekennzeichnet. Sie erreichen eine Körperlänge von 8-11 cm, wiegen 25-50 g und sind überwiegend nachtaktiv. Ihre Lebenserwartung liegt bei 2-4 Jahren.

In freier Wildbahn leben Mäuse in Großfamilien, markieren ihre Reviere und legen ausgeklügelte unterirdische Bauten mit mehreren Ausgängen an. Als Allesfresser sind sie neugierig und können bei guter Behandlung zutraulich werden, genießen es aber nicht, festgehalten zu werden. Ein artgerechter Mäusekäfig sollte für 2-4 Tiere mindestens die Maße 80 x 50 x 40 cm haben, für eine Gruppe von bis zu 10 Tieren sind 120 x 60 x 80 cm empfehlenswert. Der Gitterabstand sollte 0,8 cm nicht überschreiten.

Für einen tieferen Einblick in die Bedürfnisse von Mäusen gibt es informative Bücher wie “Mäuse: Wohlfühl-Basics für spielfreudige Mitbewohner” oder “Mäuse halten: Artgerechte Haltung der Farbmaus“.

FarbmäuseFarbmäuse

Rennmäuse (Gerbils): Ausdauernde Buddler aus der Steppe

Wüstenrennmäuse, oft auch als Mongolische Wüstenrennmäuse oder Gerbils bezeichnet, sind ca. 10-12 cm groß, mit einem ähnlich langen, dicht behaarten Schwanz. Sie wiegen 80-120 g und haben eine Lebenserwartung von 3-4 Jahren. Ihr Fell kann schwarz, braun oder grau sein. In ihrer natürlichen Umgebung bewohnen sie Steppen und Graslandschaften und legen komplexe unterirdische Bauten an.

Diese reinen Pflanzenfresser ernähren sich von Getreide, Sämereien, Wurzeln, Blättern und Kräutern. Rennmäuse können bei guter Pflege zutraulich werden, lassen sich aber ungern hochnehmen oder festhalten. Sie sind sowohl tag- als auch nachtaktiv.

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Für zwei Rennmäuse sollte der Käfig mindestens 0,4 m² Grundfläche bei einer Mindesthöhe von 40 cm haben. Terrarien oder umfunktionierte Aquarien mit einer tiefen Einstreuschicht sind ideal, um ihrem ausgeprägten Buddeldrang gerecht zu werden. Der Gitterabstand im Deckel darf 1 cm nicht überschreiten.

RennmausRennmaus

Ratten: Intelligente und soziale Kletterkünstler

Es gibt verschiedene Rattenarten, darunter Farbratten, Rexratten und Dumbo-Ratten, die als Haustiere gehalten werden. Farbratten sind in zahlreichen Zeichnungen und Farben erhältlich und erreichen eine Größe von 10-28 cm bei einem Gewicht von 100-450 g. Ihre Lebenserwartung liegt bei 1-3 Jahren. Ratten sind ausgeprägte Rudeltiere und leben in der Natur in großen Gemeinschaften von mindestens 20 Tieren.

Bei guter Behandlung werden Ratten oft sehr zutraulich und kuscheln gerne. Sie sind äußerst intelligente Tiere, die neugierig ihre Umgebung erkunden und viel Beschäftigung benötigen. Als Allesfresser sind sie zudem ausgezeichnete Kletterer und vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Ein Käfig für Ratten benötigt mindestens 0,6 m² Grundfläche bei einer Mindesthöhe von 80 cm (für 2 bis maximal 4 Tiere). Der Käfig muss mit verschiedenen Etagen und Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet sein. Gitterabstände dürfen nicht größer als 1–1,2 cm sein.

Umfassende Informationen zur Haltung finden Sie in Büchern wie “Ratten als Heimtiere, glücklich & gesund” oder “Ratten halten: Grundlagen der artgerechten Haltung von Ratten“.

RatteRatte

Degus: Bewegungsfreudige und zutrauliche Nager aus Chile

Ursprünglich aus Chile stammend, bewohnen Degus dort halbtrockenes Strauchland. Sie sind ca. 11 bis 16 cm groß (mit Schwanz bis zu 30 cm) und wiegen 200 bis 280 g. Ihr Fell ist oberseits gelblich-braun, die Unterseite und die Füße sind weißlich. Als Haustiere können sie bis zu 8 Jahre alt werden. Diese bewegungsfreudigen Pflanzenfresser bauen in ihrem natürlichen Lebensraum verzweigte Gangsysteme und Hügel, von denen aus sie ihr Revier überwachen. Diese Verhaltensweisen sollten auch im Heimtierkäfig ermöglicht werden.

Für 2-3 Degus sollte der Käfig mindestens die Maße 100 x 50 x 100 cm (Breite x Tiefe x Höhe) aufweisen und Möglichkeiten zum Buddeln bieten. Der Gitterabstand sollte 1,2 cm nicht überschreiten. Degus sind überwiegend tagaktiv und können sehr zutraulich werden. Als Rudeltiere leben sie in großen Gruppen und dürfen daher niemals einzeln gehalten werden.

Die Entscheidung für ein nagetiere haustier ist eine Bereicherung für jeden Haushalt. Mit der richtigen Information und Vorbereitung können Sie sicherstellen, dass Ihr neues Haustier ein glückliches und erfülltes Leben führt. Die Bandbreite der angebotenen nagetiere haustier in Deutschland ist groß und bietet für fast jeden Wunsch das passende Tier.