Nachhaltige Kitas in Deutschland: Ein Vorbild für die Zukunft mit Kindern

Kinder pflanzen Gemüse in einem Hochbeet

Deutschland ist ein Land der Vielfalt und Innovation, und diese Vielfalt spiegelt sich auch in seinen Bildungseinrichtungen wider. Insbesondere das Konzept der “nachhaltigen Kita” gewinnt zunehmend an Bedeutung und setzt Maßstäbe für eine umweltbewusste und zukunftsorientierte Kindererziehung. Diese Einrichtungen sind mehr als nur Orte der Betreuung; sie sind lebendige Lernlabore, in denen Kinder spielerisch die Prinzipien von Nachhaltigkeit erfahren und verinnerlichen. Das Engagement von Kindertagesstätten in Deutschland für Umweltschutz und nachhaltiges Leben ist bemerkenswert und verdient besondere Anerkennung.

Was macht eine “Nachhaltige Kita” aus?

Eine “Nachhaltige Kita” zeichnet sich durch ihr tiefgreifendes Engagement für Umweltschutz und eine Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) aus. Dies manifestiert sich in vielfältigen Aktionen und Projekten, die Erzieher*innen und Kinder gemeinsam gestalten. Ob es um die richtige Mülltrennung geht, das Anlegen von Hochbeeten für eigenes Gemüse oder erlebnisreiche Waldtage – all diese Aktivitäten tragen dazu bei, Kindern ein Bewusstsein für einen verantwortungsbewussten Umgang mit unserer Umwelt zu vermitteln. Diese Einrichtungen verstehen es, komplexe Themen wie Ressourcenschonung, Klimaschutz und Biodiversität kindgerecht aufzubereiten und so einen wichtigen Grundstein für zukünftiges umweltfreundliches Handeln zu legen.

Kinder pflanzen Gemüse in einem HochbeetKinder pflanzen Gemüse in einem Hochbeet

Der Weg zur Auszeichnung: Unterstützung und Aufgaben

Organisationen wie der Wissenschaftsladen (WILA) Bonn e.V. spielen eine entscheidende Rolle bei der Förderung und Auszeichnung von “Nachhaltigen Kitas”. Sie bieten gezielte Unterstützung, um Einrichtungen auf ihrem Weg zu begleiten und ihr Engagement sichtbar zu machen. Dies geschieht durch Workshops, die Erzieher*innen mit praktischen Anleitungen und Projektideen versorgen, sowie durch die offizielle Auszeichnung “Nachhaltige KiTa – Mit Kindern aktiv für die Welt”.

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Um als “Nachhaltige Kita” ausgezeichnet zu werden, sind verschiedene Aufgaben zu erfüllen:

  1. Bestimmung einer*s Ansprechpartner*in: Jede teilnehmende Kita benennt eine*n engagierte*n Erzieher*in als zentrale*n Ansprechpartner*in für das Projekt.
  2. Festlegung nachhaltiger Ziele: Die Einrichtung definiert ihre spezifischen nachhaltigen Ziele und Schwerpunkte, die im Einklang mit ihren Werten und Möglichkeiten stehen.
  3. Umsetzung von Angeboten und Projekten: Es werden konkrete Angebote, Aktionen oder Projekte initiiert. Dies kann beispielsweise den achtsamen Umgang mit Wasser und Energie, die Organisation von kulturellen Festen, das Pflanzen für Insekten oder die Durchführung von Second-Hand-Märkten in Zusammenarbeit mit den Eltern umfassen.
  4. Dokumentation der Schwerpunkte: Mindestens drei ausgewählte Schwerpunkte werden mit aussagekräftigen Fotos dokumentiert. Diese Dokumentation dient dazu, die nachhaltigen Ziele und die praktische Umsetzung in der Kita nachvollziehbar zu machen. Aus den gesammelten Dokumentationen wird eine Broschüre mit herausragenden Beispielen erstellt, die als Inspiration für andere Einrichtungen dient.

Der Prozess der Teilnahme

Die Teilnahme am Programm zur Auszeichnung als “Nachhaltige Kita” ist ein strukturierter Prozess, der darauf abzielt, die Einrichtungen bestmöglich zu unterstützen. Eine*r Vertreter*in des Teams nimmt an speziellen Workshops teil, um das nötige Wissen und praktische Werkzeuge für die Umsetzung nachhaltiger Konzepte zu erlangen. Jede Kita erhält einen Praxisordner mit Anleitungen und vielfältigen Projektideen, der als Leitfaden dient.

Die Einreichung einer Dokumentation, die mindestens drei Schwerpunkte mit sechs aussagekräftigen Fotos sowie die nachhaltigen Ziele der Einrichtung darstellt, ist ein zentraler Bestandteil des Prozesses. Nach erfolgreicher Prüfung wird die Kita feierlich mit einer Plakette und Urkunde ausgezeichnet, oft im Beisein kommunaler Vertreter*innen und medialer Begleitung. Für die Teilnahme wird eine geringe Anmeldegebühr von 15 Euro erhoben. Detaillierte Informationen zu den einzelnen Kriterien und dem Wegweiser sind in Flyern verfügbar, die auf Anfrage zugesendet werden. Zudem werden Informationsveranstaltungen in verschiedenen Regionen angeboten, um Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich unverbindlich zu informieren.

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Kinder lernen über RecyclingKinder lernen über Recycling

Förderung und Partnerschaften für eine nachhaltige Zukunft

Die Initiative zur Förderung “Nachhaltiger Kitas” in Deutschland wird durch wichtige Partner und Förderer unterstützt. Die Förderung durch ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie die Unterstützung durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung Nordrhein-Westfalen unterstreichen die Bedeutung dieses Ansatzes für die Zukunft unseres Landes. Solche Partnerschaften sind essenziell, um Bildung für nachhaltige Entwicklung auf breiter Basis zu etablieren und Kindern die Werkzeuge an die Hand zu geben, um eine positive Veränderung in der Welt zu bewirken.

Das Engagement für eine kategoriale Bildung nach Klafkis Prinzipien kann auch in der Gestaltung von bildung nach Klafkis Ansätzen in der Kita eine Rolle spielen. Durch die Fokussierung auf grundlegende “Kategorien” des Seins und der Welt können Kinder ein tieferes Verständnis für komplexe Zusammenhänge entwickeln. Dies unterstützt die Idee, dass jede einzelne Aktion in der Kita Teil eines größeren Ganzen ist und einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Zukunft leistet. Die Ausrichtung auf kategoriale Bildung ermöglicht es den Kindern, über den Tellerrand hinauszublicken und ihre Rolle in der Welt zu erkennen.

Diese kategoriale Bildung Klafkis bietet einen Rahmen, um Kindern zu vermitteln, wie ihre Handlungen die Umwelt beeinflussen und wie sie selbst aktiv zu positiven Veränderungen beitragen können. Das Erkennen von Zusammenhängen – sei es zwischen der Mülltrennung und dem Schutz von Ressourcen oder zwischen dem Anlegen eines Gartens und der Unterstützung lokaler Ökosysteme – fördert ein ganzheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit.

Fazit

Die Entwicklung und Förderung von “Nachhaltigen Kitas” in Deutschland ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer zukunftsorientierten Gesellschaft. Indem wir Kindern von klein auf die Bedeutung von Umweltschutz und einem verantwortungsbewussten Umgang mit Ressourcen vermitteln, legen wir den Grundstein für eine Generation, die sich aktiv für eine gesunde Umwelt und eine nachhaltige Zukunft einsetzt. Diese Initiativen zeigen, wie wichtig es ist, frühzeitig in Bildung zu investieren, die nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Werte prägt und zu verantwortungsbewusstem Handeln inspiriert. Wir laden alle Kindertagesstätten ein, sich diesem wichtigen Anliegen anzuschließen und gemeinsam mit uns die Welt ein Stückchen nachhaltiger zu gestalten.

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