Meerschweinchen sind liebenswerte Kleintiere, die mit der richtigen Fürsorge ein erfülltes Leben führen können. Viele Halter spielen mit dem Gedanken, ihre Nager im Garten unterzubringen, um ihnen frische Luft, mehr Bewegung und ein naturnahes Umfeld zu ermöglichen. Die Meerschweinchen Haltung im Garten bietet den Tieren tatsächlich viele Vorteile, erfordert aber eine sorgfältige Planung und Umsetzung, um Sicherheit und Wohlbefinden zu gewährleisten. Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet alle wichtigen Aspekte, von der Wahl geeigneter Tiere bis zum Bau eines mardersicheren und wetterfesten Geheges, und hilft Ihnen dabei, Ihren Meerschweinchen ein optimales Zuhause im Freien zu schaffen.
Ein großes, begehbares Meerschweinchengehege im Garten mit reichlich Auslauf und Schutzhütten
Vorteile der Außenhaltung für Meerschweinchen
Meerschweinchen sind von Natur aus neugierige und bewegungsfreudige Tiere. Ein gut gestaltetes Freigehege im Garten bietet ihnen die Möglichkeit, auf natürlichem Untergrund zu laufen, zu buddeln, frisches Gras zu fressen und die Vielfalt der Natur zu erkunden. Die frische Luft und das natürliche Sonnenlicht (immer mit Schattenmöglichkeiten) wirken sich positiv auf ihr Immunsystem aus und fördern die Vitamin-D-Produktion. Nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit genießen die kleinen Nager die Zeit im Freien sichtlich. Diese artgerechte Umgebung trägt maßgeblich zu ihrem körperlichen und seelischen Wohlbefinden bei.
Welche Meerschweinchen eignen sich für die Außenhaltung?
Grundsätzlich können gesunde Meerschweinchen das ganze Jahr über draußen gehalten werden. Es ist jedoch wichtig zu bedenken, dass die ganzjährige Außenhaltung, insbesondere im Winter, hohe Anforderungen an den Halter stellt. Viele entscheiden sich daher dafür, ihre Tiere nur über die warmen Monate, etwa von Mitte Mai bis September, im Garten zu halten. Unabhängig von der Dauer der Außenhaltung benötigen die Tiere stets einen winddichten und gut isolierten Stall oder eine Schutzhütte als Rückzugsort und Wetterschutz. Dieser muss Tag und Nacht zugänglich sein und an ein großzügiges Freigehege von mindestens drei Quadratmetern Grundfläche anschließen.
Ungeeignete Rassen für die Haltung im Garten
Nicht alle Meerschweinchen-Rassen sind für die Meerschweinchen Haltung im Garten gleichermaßen geeignet. Insbesondere Nacktmeerschweinchen, wie Baldwins und Skinny-Meerschweinchen, sind aufgrund ihres fehlenden Fells weder im Sommer noch im Winter für die Außenhaltung geeignet. Sie sind extrem kälteempfindlich und haben keinen natürlichen Schutz vor Witterungseinflüssen oder Sonneneinstrahlung. Auch extreme Langhaarmeerschweinchen sind nur bedingt für die Winter-Außenhaltung geeignet, da ihr Fell bei Nässe verklumpen kann und zusätzliche Pflege erfordert, um Unterkühlung oder Verfilzungen zu vermeiden.
Anforderungen an den Halter: Engagement und Investition
Die Entscheidung für die Meerschweinchen Haltung im Garten bringt eine erhöhte Verantwortung mit sich. Die Pflege der Tiere muss bei jeder Witterung gewährleistet sein – sei es bei eisigem Frost, strömendem Regen oder starkem Wind. Eine gewisse Wetterfestigkeit und Einsatzbereitschaft sind daher unerlässlich.
Der Bau eines sicheren und artgerechten Freigeheges ist zudem mit höheren Kosten und einem nicht unerheblichen Arbeitsaufwand verbunden. Es lohnt sich jedoch nicht, an der Qualität zu sparen, da das Gehege über Jahre hinweg den Elementen ausgesetzt sein wird. Hochwertige Materialien und eine solide Bauweise sind entscheidend für die Langlebigkeit und die Sicherheit der Tiere.
Besonders im Winter kann die Reinigung des Geheges mühsam sein, da Einstreu und Futterreste festfrieren oder bei Tauwetter durchnässt werden können. Eine vorausschauende Planung, die eine einfache Reinigung ermöglicht, kann hier viel Arbeit ersparen.
Für berufstätige Personen, die morgens im Dunkeln das Haus verlassen und abends erst spät heimkehren, stellt die Winterversorgung eine besondere Herausforderung dar. Die Tage sind kurz, und die Tiere müssen auch bei Dunkelheit zuverlässig versorgt werden. Planen Sie eine gute Beleuchtung im oder um das Gehege ein, um eine adäquate Pflege auch in den dunklen Monaten zu gewährleisten.
Mindestmaße für ein artgerechtes Außengehege
Die Größe des Geheges ist ein entscheidender Faktor für das Wohlbefinden Ihrer Meerschweinchen.
- Ganzjährige Außenhaltung: Für die dauerhafte Haltung im Freien sollten Sie eine Grundfläche von mindestens 4 m² nicht unterschreiten.
- Saisonale Außenhaltung (nur im Sommer): Werden die Meerschweinchen nur einige Monate im Sommer draußen gehalten, gilt ein Mindestmaß von 2 m² Grundfläche für zwei bis drei Meerschweinchen. Für jedes weitere Tier sollte die Fläche um mindestens 0,5 m² vergrößert werden.
Ställe, wie man sie oft im Handel findet, eignen sich niemals zur alleinigen Haltung. Es muss immer ein mardersicheres Freigehege angebaut sein, es sei denn, der Stall selbst ist bereits 4 m² groß, was selten der Fall ist. Grundsätzlich gilt: Größer ist immer besser!
Ein geräumiges Meerschweinchengehege auf einer Terrasse mit angeschlossenem Wetterschutzstall
Gesetzliche Mindestmaße in Deutschland
Nach § 2 des Tierschutzgesetzes in Deutschland ist vorgeschrieben, dass jedes Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend verhaltensgerecht untergebracht werden muss. Die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung darf nicht so eingeschränkt werden, dass ihm Schmerzen, vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden.
Konkretere Anforderungen für Meerschweinchen werden durch Sachverständigen-Gutachten von Experten festgelegt. Ein aktuelles Gutachten der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz (TVT) besagt:
„Erforderlich für die tiergerechte Außenhaltung ist ein strukturierter Auslauf (mindestens 2 m² für zwei bis vier Meerschweinchen; für jedes weitere Tier muss die Fläche um mindestens 0,5 m² vergrößert werden) mit einem entsprechend groß dimensionierten, witterungsgeschützten Bereich (Schutz vor Niederschlag und direkter Sonneneinstrahlung). Meerschweinchen benötigen zwingend ein frostfreies, gut isoliertes Schutzhaus/Stall mit Häuschen als Rückzugsmöglichkeit.“
Diese Mindestmaße werden beispielsweise bei Kontrollen von Veterinärämtern herangezogen und sind im Falle einer gerichtlichen Auseinandersetzung bindend. Um den Tieren gerecht zu werden und Probleme zu vermeiden, sollte man diese Empfehlungen mindestens einhalten, besser noch übertreffen. Im Vergleich zu haustiere ohne aufwand erfordert die Außenhaltung von Meerschweinchen definitiv mehr Einsatz.
Nahaufnahme eines Meerschweinchens, das in einem großzügigen Außengehege mit Gras und Unterständen sitzt
Aufbau des Geheges: Vielfältige Bauweisen
Es gibt verschiedene Bauweisen für Meerschweinchengehege im Garten, die jeweils ihre eigenen Vor- und Nachteile bieten:
- Begehbare Gehege: Diese Variante ist zwar oft mit höheren Kosten verbunden und in Mietgärten nicht immer umsetzbar, bietet aber den größten Komfort für den Halter. Sie sind einfacher zu reinigen, und man kann sich problemlos zu den Meerschweinchen setzen, was die Interaktion und Kontrolle erleichtert. Für die ganzjährige Außenhaltung ist ein begehbares Gehege eine sehr empfehlenswerte Investition, da es die tägliche Arbeit über lange Zeiträume hinweg erheblich vereinfacht. Viele langjährige Halter steigen langfristig auf mannhohe Gehege um.
- Kniehohe Gehege: Diese sind ideal für Mietgärten oder kleinere Gärten, da sie weniger Platz beanspruchen und einfacher zu bauen sind. Allerdings sind sie aufgrund der geringeren Höhe schwieriger zu reinigen und der Zugang zu den Tieren ist eingeschränkter.
- Pyramidengehege: Eine gute Kompromisslösung. Sie sind weniger wuchtig und oft einfacher zu bauen als voll begehbare Gehege, bieten aber dennoch eine gute Begehbarkeit und Reinigungsfreundlichkeit.
Ein großes, begehbares Außengehege für Meerschweinchen mit Holzwänden und einem überdachten Bereich
Ein kniehohes, mardersicheres Außengehege für Meerschweinchen mit Gittern und Holzrahmen
Ein Pyramidengehege für Meerschweinchen im Garten mit schräger Dachkonstruktion
Schutz vor Raubtieren: Das A und O der Außenhaltung
Die Todesursache Nummer eins bei der Meerschweinchen Haltung im Garten sind unsichere Gehege. Marder, Füchse, aber auch Katzen und Greifvögel stellen eine ernsthafte Bedrohung dar. Ein absolut sicheres Gehege ist daher nicht verhandelbar.
Damit Ihre Meerschweinchen Tag und Nacht sicher vor Raubtieren sind, muss das Gehege von allen Seiten geschützt sein:
- Nach unten: Das Gehege muss nach unten mit Draht (Volierendraht, mind. 1,2 mm Drahtstärke, Maschenweite max. 12×12 mm) oder fest verlegten Platten abgesichert werden, um ein Untergraben zu verhindern. Eine reine Grasfläche reicht hierfür nicht aus, da sich Raubtiere schnell hineinbuddeln können.
- Nach oben: Ein stabiles, festes Dach ist unerlässlich. Ein Netz oder einfacher Sechseckdraht sind nicht mardersicher und bieten keinen ausreichenden Schutz. Hier ist Volierendraht oder ein festes Dach aus Holz/Plexiglas zu verwenden.
- Seitenwände: Auch die Seitenwände müssen aus stabilem Volierendraht oder Holz bestehen und fest mit dem Boden und Dach verbunden sein.
Achten Sie auf lückenlose Verbindungen und vermeiden Sie Spalten, durch die sich Marder quetschen könnten.
Gestaltung des Untergrunds im Gehege
Der richtige Untergrund ist entscheidend für Hygiene und Sicherheit im Außengehege. Raubtiere können sich erstaunlich schnell in ein Gehege hineinbuddeln, daher empfiehlt es sich, Gehwegplatten zu verlegen. Diese bieten nicht nur einen hervorragenden Buddelschutz, sondern sind auch hygienisch und leicht zu reinigen.
Die Platten können anschließend mit verschiedenen Materialien bedeckt werden:
- Holzhackschnitzel oder Pinienmulch: Diese sind eine naturnahe und weiche Unterlage. Sie isolieren gut und binden Gerüche.
- Einstreu: Im überdachten Bereich oder in der Schutzhütte ist eine dicke Schicht Einstreu (z. B. Hanfeinstreu, Stroh) wichtig für Komfort und Wärme.
Wer Naturwiese in seinem Dauer-Gehege belassen möchte, wird feststellen, dass diese nach kurzer Zeit meist nur noch aus Matsch besteht. Eine Naturwiese kann jedoch tagsüber als Untergrund in einem zusätzlichen, beaufsichtigten Freilaufbereich genutzt werden. Für tiere für die wohnung ist die Untergrundgestaltung natürlich anders, aber im Garten müssen Robustheit und Hygiene im Vordergrund stehen.
Ein Meerschweinchengehege auf einer Terrasse mit flachem Gitterdach und isolierter Schutzhütte
Tipps zum Gehegebau und Inspirationsquellen
Der Bau eines Freigeheges muss keine unüberwindbare Hürde sein. Auch wenn Sie nicht der geübteste Handwerker sind, gibt es passende Lösungen.
- Planung ist alles: Nehmen Sie sich Zeit für die Planung. Überlegen Sie sich genau, welche Bauweise am besten zu Ihrem Garten und Ihren Bedürfnissen passt.
- Materialien: Investieren Sie in witterungsbeständige und langlebige Materialien. Holz sollte imprägniert oder gestrichen sein, und der Volierendraht muss punktverschweißt und verzinkt sein, um Rost zu vermeiden.
- Isolierung: Denken Sie an die Isolierung der Schutzhütte und gegebenenfalls des Geheges selbst, besonders für die Wintermonate.
Lassen Sie sich von den Gehegen anderer Halter inspirieren. Im Internet finden Sie zahlreiche Fotos und Anleitungen, die Ihnen Ideen für Ihr eigenes Projekt liefern können. Ein Gartenhaus oder ein Kinderspielhaus kann beispielsweise einen großen, wettergeschützten Bereich bieten und eine hervorragende Alternative zur Überdachung des gesamten Geheges sein. Für die Liebhaber von süße haustiere zum kuscheln mag der Aufwand für ein solches Gehege groß erscheinen, doch die Freude und Gesundheit der Meerschweinchen wiegt dies mehr als auf.
Ein großes Gartenhaus, das als Teil eines Meerschweinchengeheges dient, mit Zugang zum Freilauf
Die Schutzhütte: Unverzichtbar für Rückzug und Wetterschutz
Eine robuste und gut isolierte Schutzhütte ist der zentrale Ankerpunkt im Freigehege und für die Meerschweinchen Haltung im Garten unerlässlich. Hier finden die Meerschweinchen Schutz vor Wind, Regen, Zugluft und Schnee. Im Winter ist eine frostfreie Schutzhütte absolute Pflicht.
Die Schutzhütte sollte folgende Kriterien erfüllen:
- Isolierung: Die Wände, der Boden und das Dach müssen gut isoliert sein, um im Winter Frostfreiheit zu gewährleisten und im Sommer vor Überhitzung zu schützen. Hierfür eignen sich Styroporplatten (mit Holz verkleidet, damit die Tiere sie nicht annagen), Hanfmatten oder XPS-Platten.
- Größe: Ausreichend Platz für alle Meerschweinchen, damit sie sich zurückziehen und auch bei schlechtem Wetter genügend Bewegungsfreiheit haben.
- Einrichtung: Mehrere kleine Kammern oder Häuschen innerhalb der Schutzhütte ermöglichen es den Meerschweinchen, sich mit ihrer Körperwärme gegenseitig zu wärmen. Heu und Stroh als Einstreu bieten zusätzliche Isolation und Beschäftigung.
- Zugang: Die Öffnung zur Schutzhütte sollte nicht zu groß sein, um Wärmeverluste zu minimieren, aber groß genug, damit alle Tiere bequem hindurchpassen.
Eine detaillierte Ansicht einer Schutzhütte für Meerschweinchen mit mehreren Kammern und dickem Einstreu
Innenansicht einer geräumigen Schutzhütte für Meerschweinchen mit reichlich Heu und Stroh
Ein handelsüblicher Stall, der als Schutzraum auf einem Balkon nachgerüstet wurde
Eine selbstgebaute, gut isolierte Schutzhütte für Meerschweinchen mit einem kleinen Eingang
Detailansicht des Zugangs von der Schutzhütte zum Außengehege
Gehege wetterfest machen
Neben der Schutzhütte sollte auch das gesamte Freigehege vor extremen Witterungseinflüssen geschützt werden. Eine teilweise oder komplette Überdachung des Geheges hat sich als äußerst sinnvoll erwiesen. Dies schützt nicht nur vor Regen und Schnee, sondern auch vor direkter Sonneneinstrahlung im Sommer.
Zusätzlich sollte zumindest zur Wetterseite hin ein Windschutz angebracht werden, beispielsweise aus Plexiglas oder Holzplatten. Im Winter können auch alle vier Seiten des Geheges geschlossen werden, idealerweise mit abnehmbaren Elementen, um im Sommer wieder für Frischluft zu sorgen. So bleibt das Klima im Gehege auch bei unwirtlichem Wetter angenehm.
Achtung bei gekauften Ställen: Fallstricke und Nachrüstbedarf
Handelsübliche Meerschweinchenställe, die oft als „Außenstall“ beworben werden, sind in der Regel nicht mardersicher und selten ausreichend isoliert. Sie eignen sich daher meist nicht einmal als sichere Schutzhütte und müssen aufwendig nachgerüstet werden, um den Anforderungen der Meerschweinchen Haltung im Garten gerecht zu werden. Es ist oft einfacher und sicherer, direkt eine geeignete Schutzhütte selbst zu bauen oder als Teil eines größeren, mardersicheren Geheges zu integrieren.
Typische Mängel gekaufter Ställe:
- Rückwände: Bestehen oft aus sehr dünnem Sperrholz, gefüllt mit Styropor. Diese sind leicht von Raubtieren zu durchbrechen und müssen durch Vollholz ersetzt werden.
- Riegel und Verschlüsse: Sind meist weder Marder-, Fuchs- noch Waschbär-sicher und müssen verstärkt oder ausgetauscht werden.
- Gitter: Hat oft zu weite Abstände, durch die Jungtiere entwischen können oder Raubtiere eindringen. Zudem ist es oft nicht sicher verbaut und kann leicht herausgerissen werden. Hier muss zusätzlicher, punktverschweißter, verzinkter Volierendraht angebracht werden.
- Wannen: Sind häufig aus Metall (rostet bei Urinkontakt) oder Plastik und viel zu niedrig, sodass Einstreu über den Rand fällt und die Wanne nicht herausgezogen werden kann. Sie können sich verkeilen, festfrieren und von Raubtieren herausgescharrt werden.
- Rampen: Einige Ställe haben sehr steile, gefährliche Rampen. Viele Meerschweinchen meiden Rampen generell. Der Schutzraum sollte ebenerdig zugänglich sein.
- Winterschutz: Gitterbereiche müssen im Winter mit Decken, Teppichen, Kokos- oder Hanfmatten oder Vollholz abgedeckt werden, um vor Zugluft und Kälte zu schützen. Plexiglas kann ebenfalls eine gute Lösung sein.
Ein von einem Fuchs beschädigter Meerschweinchenstall mit eingerissener Rückwand aus dünnem Material
Eingewöhnung an die Außenhaltung
Die Umgewöhnung an die Meerschweinchen Haltung im Garten sollte sorgfältig erfolgen.
- Warme Monate: Von Mitte Mai (nach den Eisheiligen) bis September können Meerschweinchen problemlos in die Außenhaltung umgesiedelt werden. Voraussetzung ist ein Gartenhaus oder eine stabile, wettergeschützte Schutzhütte und ein großer, teilüberdachter, mardersicherer Freilauf, der Tag und Nacht zugänglich und fest mit der Schutzhütte verbunden ist. Zwei bis drei geschlossene Seitenwände am Freilauf sind ideal, um Zugluft zu vermeiden.
- Nachtsicherheit: Keinesfalls dürfen Meerschweinchen in einem handelsüblichen Stall eingesperrt werden, auch nicht “nur nachts”! Der gesamte Gehegekomplex muss durchgehend sicher sein.
- Winterumgewöhnung: Eine direkte Umgewöhnung in die Außenhaltung im Winter ist nicht möglich, es sei denn, man praktiziert bereits eine Kaltstallhaltung (ohne Frost). In diesem Fall kann man die Tiere nach draußen umsiedeln, indem man das Zimmer, in dem sie leben, einige Wochen zuvor nicht mehr heizt, mehr lüftet und sie dann in einer milderen Phase in die Kaltstallhaltung umziehen lässt.
Ein geräumiges, gut strukturiertes Meerschweinchengehege im Garten mit verschiedenen Versteckmöglichkeiten und Futterstellen
Tipps zur Winter-Außenhaltung
Die ganzjährige Meerschweinchen Haltung im Garten stellt im Winter die größten Anforderungen. Eine gut isolierte, frostfreie Schutzhütte ist absolut entscheidend. Sie muss so konzipiert sein, dass die Tiere sie mit ihrer Körperwärme heizen können. Eine dicke Schicht Einstreu (Stroh, Heu) bietet zusätzliche Isolation. Die Trinkflaschen müssen regelmäßig auf Eisfreiheit kontrolliert und gegebenenfalls durch isolierte Flaschen oder mit Wärmeplatten versehene Näpfe ersetzt werden.
Auch die Fütterung muss im Winter angepasst werden. Meerschweinchen benötigen dann mehr Energie, um ihre Körpertemperatur zu halten. Frisches Grünfutter, Heu ad libitum und eine angepasste Menge Trockenfutter sind wichtig. Die Reinigung des Geheges kann bei Minusgraden erschwert sein, da alles festfrieren kann. Planen Sie daher im Voraus und sorgen Sie für entsprechende Hilfsmittel. Trotz des zusätzlichen Aufwands ist eine artgerechte Winter-Außenhaltung für robuste Meerschweinchen durchaus möglich und bereichernd.
Fazit: Ein Paradies im Garten mit der richtigen Planung
Die Meerschweinchen Haltung im Garten bietet eine wunderbare Möglichkeit, diesen sozialen und aktiven Kleintieren ein artgerechtes und erfülltes Leben zu ermöglichen. Sie profitieren von frischer Luft, Bewegung und einem naturnahen Umfeld. Doch dieser Luxus ist mit Verantwortung verbunden.
Eine sorgfältige Planung, der Bau eines mardersicheren und wetterfesten Geheges, die Bereitstellung einer optimal isolierten Schutzhütte und die kontinuierliche Fürsorge bei jeder Witterung sind unerlässlich. Informieren Sie sich umfassend, scheuen Sie weder Kosten noch Mühen und investieren Sie in die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihrer Meerschweinchen. Die Freude an gesunden, glücklichen Tieren, die ihr Leben im Freien genießen, ist die Mühe allemal wert und schafft ein echtes Paradies in Ihrem Garten.
Bereit, den Traum von der Meerschweinchen Haltung im Garten zu verwirklichen? Lassen Sie sich inspirieren und schaffen Sie ein Zuhause, das den natürlichen Bedürfnissen Ihrer kleinen Lieblinge gerecht wird! Während landschildkröte als haustier ebenfalls Außenhaltung genießt, haben Meerschweinchen ganz spezifische Anforderungen, die es zu beachten gilt.
Weiterführende Informationen & Inspiration
Für weitere Einblicke und praktische Beispiele zur Meerschweinchen Haltung im Garten empfehlen wir Ihnen die folgenden Ressourcen:
- Ruth Morgenegg: Artgerecht Haltung – ein Grundrecht auch für Meerschweinchen – Ein Standardwerk mit Anleitungen und Ideen für Außengehege, Schutzhütten und vieles mehr.
- Aussie-Elly.ch – Bietet Beispiele für vorbildliche Meerschweinchenhaltung.
- Meerschweinchenberatung.at – Allgemeine Informationen und Tipps zur Meerschweinchenhaltung.
- Schweineban.de – Eine tolle Inspirationsquelle für Außenhaltungskonzepte.
- Cavy-Forest.de – Präsentiert eine sehr naturnahe Außenhaltung.
Meerschweinchen in einem liebevoll gestalteten Außengehege mit Holzhütte und Verstecken
Ein weiteres Beispiel für ein geräumiges Meerschweinchengehege im Garten
Ein Pyramidengehege für Meerschweinchen mit Gitterdach und Holzboden
Meerschweinchen in einem großen, überdachten Außengehege mit verschiedenen Ebenen
Ein großzügiges Außengehege mit Gras und verschiedenen Unterständen
Meerschweinchen in einer großen Voliere im Garten
Ein großes Freigehege für Meerschweinchen mit viel Platz zum Laufen
Ein Gartenhäuschen, das als sicherer Unterschlupf für Meerschweinchen und Kaninchen dient
Meerschweinchen in einem naturnahen Außengehege mit Baumstammverstecken
Ein weiteres Pyramidengehege für Meerschweinchen im Garten
Detaillierte Ansicht eines Pyramidengeheges mit Schrägdach
Meerschweinchen in einer geräumigen Voliere im Garten mit viel Auslauf
Ein begehbares Außengehege mit Meerschweinchen und Holzrampen
Eine Gruppe Meerschweinchen in einem gut ausgestatteten Freigehege
Meerschweinchen genießen ihr Leben in einem großen, grünen Außengehege
Ein idyllisches Außengehege für Meerschweinchen mit natürlichen Verstecken
Meerschweinchen erkunden ihr großes Außengehege im Garten
