Das mit Spannung erwartete erste Halbfinale der U20-Weltmeisterschaft bot den Fußballfans ein wahres Spektakel, als Marokko und Frankreich in einem packenden Duell aufeinandertrafen. Beide Teams hatten sich souverän für die Runde der letzten Vier qualifiziert: Marokko setzte sich im Achtelfinale gegen Südkorea mit 2:1 und im Viertelfinale gegen die USA mit 3:1 durch. Frankreich hingegen bewies in der K.o.-Phase Nervenstärke und gewann knapp gegen Japan (1:0 n. V.) sowie Norwegen (2:1). Die Erwartungen an diese Begegnung waren hoch, da zwei der vielversprechendsten Nachwuchsteams des Turniers um den Einzug ins Finale kämpften.
Ein turbulenter Start: Elfmeter nach Challenge und französischer Ausgleich
Die Partie begann im Estadio Elias Figueroa Brander in Valparaiso mit einem ausgeglichenen Schlagabtausch, bei dem beide Mannschaften bemüht waren, die Kontrolle über das Mittelfeld zu erlangen. Erste vielversprechende Chancen ergaben sich für Maamma und Benama bereits in der 13. Spielminute, doch der Ball wollte zunächst nicht ins Netz. Im Laufe der ersten halben Stunde übernahmen die jungen Marokkaner jedoch zunehmend die Spielkontrolle und drängten Frankreich in die Defensive.
Der Wendepunkt der ersten Halbzeit ereignete sich nach einer präzisen Ecke von der linken Seite. Eine vermeintliche Rangelei zwischen Le Borgne und Baouf im Strafraum veranlasste das marokkanische Trainerteam dazu, die bei dieser WM neu getestete Challenge-Karte zu ziehen. Nach eingehender Videoüberprüfung entschied der Schiedsrichter Gustavo Tejera aus Uruguay auf Strafstoß. Marokko hatte dabei das Glück auf seiner Seite: Zabiri traf zwar nur den Pfosten, doch der Ball prallte unglücklich vom Rücken des französischen Torwarts Olmeta ins Tor (32. Minute). Diese kuriose Führung brachte eine zusätzliche Ebene der Dramatik ins Spiel.
Spielszene der U20-WM mit Schiedsrichter und der Challenge Karte
Kurz vor der Pause verpasste Marokko eine riesige Gelegenheit, die Führung auf 2:0 auszubauen (40.). Dies schien Frankreich neuen Auftrieb zu geben, und “Les Bleus” kamen noch vor dem Seitenwechsel zu zwei gefährlichen Abschlüssen (41., 45.+1).
Spannung pur bis in die Verlängerung: Kampf um die Entscheidung
Nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit präsentierte sich Frankreich als das aggressivere und spielbestimmendere Team. Der Druck der Franzosen zahlte sich schließlich aus, als Michal in der 59. Minute den verdienten Ausgleich erzielte. Wenig später hatte Michal sogar die Chance zur Führung, vergab jedoch knapp. Marokko, das nach gut einer Stunde den verletzten Torwart Benchaouch durch Gomis ersetzen musste, versuchte, sich zu entlasten und gelang dies in der 71. Minute. Bei der darauf folgenden Ecke schien Marokko erneut ein Foul gesehen zu haben und zog abermals die Challenge-Karte. Dieses Mal jedoch ohne Erfolg. Abgesehen von einem späten Maamma-Abschluss in der Nachspielzeit (90.+1) passierte vor den Toren nichts mehr, und die Verlängerung musste die Entscheidung bringen.
Die zusätzlichen 30 Minuten waren von gegenseitiger Neutralisation geprägt, wobei beide Teams sich in erster Linie darauf konzentrierten, keine Fehler zu machen. Dennoch gab es weitere Chancen: Dabo für Frankreich (103.) und Maamma für Marokko (113.) hatten jeweils gute Möglichkeiten, ihre Teams in Führung zu bringen. Die Dramatik erhöhte sich, als Frankreichs Nzingoula innerhalb weniger Minuten Gelb-Rot sah und sein Team in der 107. Minute mit zehn Mann weiterspielen musste. Trotz Unterzahl hatte Frankreich in der 118. Minute noch eine Großchance. Auch hier zückte der französische Trainer nach einem vermeintlichen Foul erfolglos die Challenge-Karte, was die hitzige Atmosphäre dieser entscheidenden Phase unterstrich.
Die Nervenschlacht vom Punkt: Marokkos Triumph im Elfmeterschießen
Nach 120 intensiven Minuten stand es immer noch 1:1, und so musste das Elfmeterschießen über den Einzug ins Finale entscheiden. Für diese Nervenschlacht wechselte Marokko seinen zweiten Torwart Gomis erneut aus und brachte den dritten Keeper Mesbahi speziell für das Elfmeterschießen ins Spiel – eine riskante, aber letztlich geniale Entscheidung.
Die Anspannung war förmlich greifbar, als die Spieler nacheinander antraten. Innerhalb der ersten fünf Schützen vergaben beide Seiten jeweils einmal, was die Spannung auf die Spitze trieb. Der entscheidende Moment kam, als Mesbahi, der eingewechselte Torwart, den Schuss von N’Guessan parierte. Damit war der historische Finaleinzug für Marokko besiegelt, und die Nordafrikaner durften ihren Triumph gebührend bejubeln. Eine ähnliche Dramatik und Leidenschaft, wie man sie beispielsweise bei einem packenden Aufeinandertreffen wie celtic gegen rb leipzig erleben kann, prägte diese Begegnung bis zur letzten Sekunde.
Fazit: Marokko hat in einem hochdramatischen U20-WM-Halbfinale gegen Frankreich Moral und Nervenstärke bewiesen und sich im Elfmeterschießen durchgesetzt. Dieser Sieg sichert ihnen einen Platz im Finale, wo sie auf Argentinien treffen werden, das sich im südamerikanischen Duell gegen Kolumbien mit 1:0 behauptete. Frankreich und Kolumbien werden am Samstag um den dritten Platz spielen. Verpassen Sie nicht das große Finale und die Entscheidung um den dritten Platz – Fußball auf höchstem Jugendniveau ist garantiert!
