Seit jeher sind die Lexware-Programme exklusiv für Windows-Betriebssysteme wie Windows 8.1 und Windows 10 konzipiert. Immer wieder erreichen uns Anfragen von Nutzern und potenziellen Kunden, die wissen möchten, wann Lexware endlich auch für Mac OS oder Linux verfügbar sein wird. Oft wird dabei die Meinung geäußert, Lexware arbeite am Markt vorbei und verschlafe die Zukunft. Erst kürzlich stieß ich wieder auf eine solche Anfrage bezüglich einer Mac-Version.
Marktanteile Betriebssysteme bis März 2014Es ist verständlich, dass Unternehmen oder Selbstständige, die sich für Mac OS oder Linux entschieden haben, auch ihre bevorzugte Software für dieses Betriebssystem nutzen möchten. Für Unternehmen wie Lexware spielt jedoch die Wirtschaftlichkeit eine entscheidende Rolle.
Die Statistik zeigt die Marktanteile verschiedener Betriebssysteme in Deutschland bis März 2014. Die dunkelrote Linie repräsentiert Mac OS, die dunkellila Linie Linux. Zwar ist ein Anstieg beider Linien zu verzeichnen, und ich stelle keineswegs in Frage, dass diese Zielgruppe wächst.
Nur 2 von 100 potenziellen Kunden nutzen Linux
Marktanteile Betriebssystem bis März 2014 prozentualDennoch ist der Gesamtmarktanteil für Standardsoftware-Hersteller wie Lexware im Vergleich zur Windows-Fraktion immer noch zu gering. Laut den prozentualen Anteilen im März 2014 hatte Windows einen Marktanteil von 82,21 % (inklusive Win7, WinXP, WinVista, Win8, Win8.1). Mac OS erreichte 8,25 %, während Linux bei nur 2,23 % lag.
Das bedeutet, von 100 potenziellen Kunden nutzen 82 einen PC mit Windows, 8 ein Gerät mit Mac OS und lediglich 2 eines mit Linux. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass es sich um potenzielle Kunden handelt, denn nicht alle von ihnen benötigen oder wünschen Lexware-Software. Selbst wenn wir optimistisch annehmen, dass 30 % (ein sehr hoher Wert) der potenziellen Interessenten sich für Lexware entscheiden, wären dies 24 Windows-Nutzer, 2 Mac OS-Nutzer und praktisch kein Linux-Anwender (0,6).
Obwohl ich kein Programmierer bin, ist es offensichtlich, dass eine Mac- oder Linux-Version der Lexware-Software nicht einfach per Mausklick aus der Windows-Version umgewandelt werden kann. Es erfordert spezifische Programmierung für die jeweiligen Betriebssysteme. Angesichts der skizzierten Marktverteilung ist es nachvollziehbar, dass Lexware sich bisher zurückhält. Die Entwicklungskosten dürften den erwarteten Absatz nicht rechtfertigen, oder der Preis pro Anwendung wäre zu hoch, um eine ausreichende Käuferschaft zu finden.
Lexware für Mac oder Linux: Eine Utopie?
Wird es also niemals eine Version der Lexware-Programme für Mac oder Linux geben? Das möchte ich nicht behaupten. Sollten die Marktanteile dieser Betriebssysteme weiter steigen und dabei signifikant an Bedeutung für die Zielgruppe von Lexware gewinnen, werden sie aus eigenem Antrieb sicherlich Programme für diese Systeme entwickeln.
Im Zuge der aktuellen Entwicklung hin zu Cloud-Anwendungen wird die Bedeutung von Betriebssystemen mittelfristig ohnehin abnehmen. In der “Wolke” spielen Betriebssysteme keine Rolle mehr, und ich glaube, der Markt wird sich – entgegen aller Zurückhaltung hierzulande – klar in diese Richtung entwickeln.
Dennoch: Es schadet nicht, wenn Sie als Nutzer von Mac OS oder Linux, die an Lexware-Software interessiert sind, Ihre Anfragen an Lexware richten. Je häufiger diese Anfrage gestellt wird, desto besser kann Lexware das Bedürfnis nach Software für diese Betriebssysteme einschätzen. Bis dahin bleiben Virtualisierungslösungen wie Parallels oder ähnliche mit einem Windows-Betriebssystem eine Option. Dies ist zwar nicht die bequemste Lösung, aber eine Möglichkeit, die Produkte auch auf einem anderen Betriebssystem zu nutzen. Leider schränkt Lexware hierbei aus nicht ganz nachvollziehbaren Gründen den Support etwas ein.
Welches Betriebssystem nutzen Sie?
An dieser Stelle möchten wir eine kleine Umfrage starten: Welches Betriebssystem nutzen Sie?
[poll id=“3“]Ich freue mich, wenn Sie Ihr Betriebssystem anklicken und abstimmen. So erhalte ich einen kleinen, wenn auch nicht repräsentativen, Überblick.
Quelle Statistiken: Statista
