Der Duft von frisch gebackenen Brötchen, das Zischen von Bratwürsten auf dem Grill, das Klappern von Bierkrügen – die deutsche Küche ist ein Fest für die Sinne und ein Spiegelbild unserer reichen Kultur und Geschichte. Doch wie präsentieren wir diese kulinarische Vielfalt, gerade wenn es um den Wettbewerb und die Herausforderung geht? Die ZDF Küchenschlacht bietet genau dafür die Bühne. Hier treffen Leidenschaft, Kreativität und ein gehöriges Maß an Nervenstärke aufeinander. Meine persönliche Reise durch dieses Format war eine Achterbahn der Gefühle, eine intensive Erfahrung, die meine Sicht auf das Kochen und den Wettbewerb für immer verändert hat.
Die Entscheidung, mich für die ZDF Küchenschlacht anzumelden, reifte nicht über Nacht. Ein lieber Mensch in meinem Leben ermutigte mich schon lange, diesen Schritt zu wagen. Bisher zögerte ich. Die Vorstellung, innerhalb von nur 35 Minuten ein Gericht zu zaubern, während ich sonst gerne Zeit und Muße fürs Kochen aufbringe, erschien mir wie eine Herkulesaufgabe. Hinzu kam meine natürliche Scheu vor der Öffentlichkeit und den Kameras. Selbst der Dreh für die WDR Servicezeit mit Björn Freitag, bei dem ich alle Zeit der Welt hatte und kein Wettkampf im Nacken saß, war eine Herausforderung für mich. Doch irgendwann siegte die Neugier und der Wunsch, zu beweisen, dass ich mehr kann, als nur Speisen ästhetisch ansprechend zu arrangieren. Die Küchenschlacht wurde zu einer unvergesslichen, wenn auch nervenaufreibenden und emotionalen Erfahrung. Der Druck steigt mit jeder Sendung, und im Finale ist er so immens, dass man sich wie in Trance fühlt. Wer so etwas einmal erlebt hat, sieht zukünftige Folgen und andere Entscheidungsshows mit ganz anderen Augen. Die Nervosität spielt eine entscheidende Rolle bei allem, was man tut.
ZDF Küchenschlacht Studio
Die Hürde der Anmeldung und die ersten Rezepte
Der Prozess der Anmeldung begann mit einem etwas sperrigen Formular. Hier wurden Fragen zur Person gestellt, nach der Motivation für die Teilnahme und natürlich nach den kulinarischen Fähigkeiten. Das Besondere an der Küchenschlacht: Für jede Sendewoche musste man bereits im Vorfeld zwei Rezepte einreichen. Denn die Woche ist klar strukturiert: Montag steht das Leibgericht im Fokus, Dienstag die Vorspeise, Mittwoch das Hauptgericht, Donnerstag das Hauptgericht mit Dessert und am Freitag wartet das Rezept des Moderators. Meine Gedanken rasten: Welche Gerichte eignen sich, sind nicht alltäglich, schmecken gut und lassen sich binnen 35 Minuten zubereiten? Nach intensivem Nachdenken stellte ich meine Auswahl zusammen und schickte sie an die Produzenten.
Wenige Wochen später kam der erlösende Anruf aus Hamburg. Eine freundliche Dame verkündete die Einladung zur Küchenschlacht. Mein erster Gedanke: Wow! Oder doch nicht? Cool! Hilfe, was mache ich jetzt? Panik! Doch die Erklärung des Ablaufs und die Zusage, ausreichend Zeit zur Vorbereitung zu haben, beruhigten mich allmählich. Die Wochen vergingen, gefüllt mit weiteren Fragebögen und zahlreichen Kochproben, um mich an das enge Zeitfenster von 35 Minuten zu gewöhnen. Da meine Sendung nach Ostermontag ausgestrahlt wurde, fiel eine Folge aus, sodass ich mich nur noch auf vier Rezepte vorbereiten musste. Das Rezept von Alexander Kumptner, dem Moderator der Woche, beschloss ich bewusst nicht vorab zu kochen, da ich insgeheim nicht damit rechnete, bis ins Finale zu kommen.
Hamburg, die Stadt und die “Ruhe vor dem Sturm”
Schließlich war es soweit. Gemeinsam mit meinem Herzensmenschen reiste ich nach Hamburg. Wir nutzten die Gelegenheit, einige Tage früher anzureisen, um die Stadt zu erkunden. Diese Zeit vor dem eigentlichen Trubel war eine wohltuende “Ruhe vor dem Sturm”.
Teilnehmer der Küchenschlacht
Küchenschlacht Set
Das erste Kennenlernen im Studio
Der erste Gang ins Studio war von gespannter Erwartung geprägt. Wie würden sich die anderen fünf Teilnehmer im echten Leben zeigen? Zu meiner großen Freude verstanden wir uns auf Anhieb bestens. Hinter den Kulissen herrschte eine fantastische Stimmung, wir fühlten uns alle sehr wohl und verbrachten sogar gemeinsame Abende beim Essen. Eine wirklich liebenswerte Gruppe! Da gab es Ulrich und seine Frau Ruth, ein Paar, das mein Herz im Sturm eroberte. Knut, der stets einen Witz auf Lager hatte und für uns als Ruhepol fungierte. Angie, deren Geschichten und Lebenserfahrung mich faszinierten, und Sybille, die über ein unheimliches Kochwissen verfügte.
Teamfoto KüchenschlachtCopyright: ZDF/Gunnar Nicolaus .. Ulrich Haaf, Graziella, Knut Barde, Alexander Kumptner, Angie Alessio, Patrick Ganske, Sybille Lietzmann (v.l.n.r.)
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde folgte der Gang zum “Maskenbild”. Ja, Schminke, Schminke und nochmals Schminke. Als jemand, der sonst eher dezent geschminkt ist, fühlte ich mich wie ein Papagei! Die Maskenbildnerinnen leisteten hervorragende Arbeit, das ist nicht böse gemeint, aber für mich war es schlichtweg zu viel. Zum Glück schluckten die Scheinwerfer vieles weg. Live sah es tatsächlich noch “intensiver” aus. Nach der Maske folgten die Interviews – stets humorvoll und mit einem großartigen Team. Es machte so viel Spaß, dass ich am liebsten dort geblieben wäre. Wir lachten über Versprecher, vergessene Texte und sogar über einen fast Sturz vom Stuhl. Gut, dass diese Momente nicht ausgestrahlt wurden, ein herzliches Dankeschön dafür! Anschließend prüften wir die Zutaten und Kochutensilien im Studio, bevor es zurück in den Aufenthaltsraum ging.
Vorbereitung im Studio
Kochen in der Küchenschlacht
Der Sprung in die Kocharena: Tunnelblick und Konzentration
Ab diesem Moment gab es kein Zurück mehr. Alles musste schnell gehen. Die Begleitpersonen wurden ins Studio gebracht, die Zuschauer platziert, und wir standen vor der großen Tür, wartend auf den Startschuss. Ein paar Worte von Alex, und dann hieß es: “An die Töpfe, fertig, los!” Ab da lief alles wie mechanisch ab, ein völliger Tunnelblick stellte sich ein. Mir ging es jedenfalls so. Ich nahm meine Umgebung kaum wahr. Die Kameras vergaß ich, das Publikum blendete ich aus, die Aufregung war wie weggeblasen. Selbst die Worte der Juroren nahmen wir zeitverzögert wahr, ein echtes Zeitgefühl gab es kaum. So verging ein Tag nach dem anderen, und meine Gerichte kamen ohne Probleme weiter. Kein einziges Mal stand ich auf der Kippe oder musste eine A- oder B-Entscheidung fürchten. Das machte mich unglaublich glücklich und stolz. Ich fühlte mich, als könnte ich die Welt umarmen!
Meine Rezepte und detaillierte Berichte zu jedem Tag finden Sie über folgende Links:
- Polentahuhn auf Süßkartoffelstampf mit Tomaten-Mais-Salat (29.03.2016)
- Pochiertes Ei auf frühlingshafter grüner Sauce (30.03.2016)
- Lammrücken in Kräuterkruste auf Orangensalat und Rotweinsauce (01.04.2016)
- Knusperjoghurt mit Pfirsichpüree (01.04.2016)
Wie bereits erwähnt, hatte ich Alexander Kumptners Gericht nicht vorab probiert. Als Angie und Uli und ich das Finale erreichten, sah ich mir am Abend im Hotel Videos zur Zubereitung von Salzburger Nockerln auf YouTube an. Ich kann es nicht oft genug betonen: Süßspeisen sind einfach nicht meine Stärke. Ich esse sie unglaublich gerne, aber selbst backen? Nein danke! Und davor hatte ich große Angst. Das Hauptgericht von Alex hingegen fand ich spannend, und hier war ich völlig sorgenfrei. Durch meine mediterranen Wurzeln lagen mir die Zutaten – gebratener Wolfsbarsch im Vongole-Fond mit Chorizo und weißen Bohnen – einfach.
Intuitiv gelang mir auch die Zubereitung der Nockerln, und so überzeugte ich Sternekoch Christoph Rüffer mit meinem Teller in allen Belangen. Nur das mit dem Puderzucker – das war eine eigene Geschichte. Ich hatte nicht vor, ihn einfach so darüber zu streuen. Alex brachte die Nockerln von uns allen nach vorne, und ich wollte sie zurück zum Herd bringen, um sie mit Puderzucker zu bestreuen. Dabei vergaß ich dummerweise, dass sie frisch aus dem Ofen kamen und die Form heiß sein könnte. Die Folge: Form angefasst, verbrannt, wieder abgestellt! Zum Herd gegangen, Handtuch geholt, Nockerln mitgenommen. Mein Sieb fand ich nicht mehr. Kurzer Gedankengang: Kein Puderzucker ist blöd, egal, einfach mit den Fingerspitzen darüber streuen. Und das alles zehn Sekunden vor Schluss, während die Zuschauer zu klatschen beginnen und die Zeit rückwärts läuft.
Nach der Show fand ein nettes Beisammensein mit Kandidaten und Köchen statt. Einige der Köche konnte ich sogar für meine Rubrik “Meet the Cook!” interviewen, was natürlich für den Blog ein absolutes Highlight war. So fand eine spannende Woche mit einem tollen Moderator und grandiosen Kandidaten ihr Ende.
Siegerehrung Küchenschlacht
Küchenschlacht Team
Küchenschlacht Momente
Die Champions Week: Aufregung und neue Herausforderungen
Da ich die erste Woche gewonnen hatte, ging es kurz darauf zurück nach Hamburg zur Küchenschlacht Champions Week, die vom 11. bis 15. April 2016 ausgestrahlt wurde. Viel Neues hatte ich nicht erwartet, außer neuen Teilnehmern und Mario Kotaska als Wochenmoderator. Dennoch war ich weitaus aufgeregter und emotionaler. Wo ich in der ersten Woche cool und gelassen kochte, war ich jetzt unsicher und nervös. Man macht sich vor einer Champions Week ganz andere Gedanken: Ist mein Rezept anspruchsvoll genug? Kann ich es gut umsetzen? Habe ich mich ausreichend vorbereitet? Wie sind die anderen Kandidaten? Habe ich eine Chance zu gewinnen? Fragen über Fragen!
Die “Angst” vor den anderen Kandidaten wurde mir glücklicherweise schnell genommen, denn es waren wieder sehr nette Menschen dabei! Grundverschiedene Charaktere, die alle dieselbe Leidenschaft teilten: das Kochen! Da war zum Beispiel meine liebe Monika, die während dieser Woche unser Ruhepol war, oder Claudia, mit der ich viel gelacht habe. Pritam und seine reizende Verlobte, die leider viel zu früh ausschieden, und mein “Hessen-Partner” Klaus, ein ehrenvoller Gegner im Finale. Auch in der Champion Week wurden wir hinter den Kulissen bestens betreut und hatten eine Menge Spaß. An dieser Stelle ein riesiges Dankeschön an alle lieben Menschen, die hier ihre Finger im Spiel hatten. Besonders an Anna – du warst eine super Betreuerin!
Champions Week TeilnehmerCopyright: ZDF/Ulrich Perrey .. Pritam Hackenberg, Graziella, Monika Wilhelmy, Mario Kotaska, Manfred Königs, Klaus-Dieter Braun, Claudia Büchner (v.l.n.r.)
Auch diesmal kam ich solide und ohne Probleme von Runde zu Runde. Bis zum Halbfinale! Dort stand ich zum ersten Mal in einer “Gericht A- oder B-Entscheidung”. Das war auch die schlimmste Entscheidung von allen, denn ich hatte den Nachtisch – entschuldigen Sie den Ausdruck – verkackt! Ja, da wären wir wieder bei den Süßspeisen, nicht wahr? Aber gut, mein Hauptgericht rettete mich, denn Manfreds Nachtisch war ebenfalls nicht optimal gelungen. Mit etwas Glück zog ich also ins Finale ein. Puh, was für Emotionen da aus mir heraussprudelten! Man sah es auch später in der Ausstrahlung, dass ich selbst kaum glauben konnte, was Meta Hiltebrand da gerade sagte.
Auch für die Champions Week finden Sie meine Rezepte und einen kleinen Erlebnisbericht zum jeweiligen Tag unter folgenden Links:
- Paella Castellana (11.04.2016)
- Jakobsmuscheltatar mit Limonencreme & Nordseekrabben-Apfelsalat (12.04.2016)
- Entrecote mit Rosmarinkartoffeln, Steaksauce & buntem Tomatensalat (13.04.2016)
- Gebratene Hähnchenbrust auf Bulgursalat (14.04.2016)
- Rote Früchte aus dem Ofen (14.04.2016)
Diesmal war ich schlauer, was das Probekochen des Finalgerichts anging… Denkste! Ich hatte mich so auf meine eigenen Rezepte konzentriert, dass am Ende kaum Zeit für Marios Gericht blieb. So stellte ich am Tag vor der Abreise nach Hamburg mit Entsetzen fest, dass ich nicht alle Zutaten beisammen hatte. Aus dem konfierten Bachsaibling wurde eine Lachsforelle mit gratiniertem grünen Spargel und Tomaten-Vinaigrette, und aus der Perlhuhnbrust suprême mit Morcheln, Champagner-Spinat-Risotto und glasierten Radieschen wurde ein Hähnchenschenkel mit Steinpilzen und Sekt-Spinat-Risotto. War aber trotzdem lecker! Das Zweite, was mir zum Verhängnis wurde: Ich hatte die Gerichte zu Hause getrennt voneinander zubereitet, daher war ich im Finale kurz aus dem Konzept gebracht, fing mich dann aber wieder und konnte Christoph Rüffer letztendlich erneut mit meinen Kochkünsten überzeugen.
Die Finalentscheidung war ein sehr emotionaler Moment. Ich begann schon zu weinen, als er anfing, meinen Teller zu loben. Es sprudelte einfach aus mir heraus. Der Druck, den man sich selbst macht, der Stress vor der Kamera, die 25.000 Euro vor Augen, die Selbstzweifel und, und, und… Da steht plötzlich ein Sternekoch und sagt: “Hey, dein Essen schmeckt so gut, du hast gute Chancen im Jahresfinale.” Das war einfach das größte Lob, das er mir machen konnte. In dem Moment war ich so froh, diesen Schritt gewagt zu haben. Die Küchenschlacht war für den Blog, aber auch für mich und meinen Erfahrungsschatz, schon zu diesem Zeitpunkt das Beste, was mir passieren konnte.
Küchenschlacht Erfolg
Auch nach der Champions Week gab es, wie sollte es anders sein, eine kleine Feier bei den Fernsehmachern. Und auch dieses Mal konnte ich einige Köche für “Meet the Cook!” interviewen, wie Mario Kotaska, Christian Lohse oder Christoph Rüffer.
Kochinterviews
Küchenschlacht Teamwork
Küchenschlacht Vorbereitung
Der Weg ins Jahresfinale: Nervosität und Teamgeist
Nachdem ich als zweite Kandidatin ins Jahresfinale einzog und noch vier weitere folgen sollten, war klar, dass die Aufzeichnungen für das Jahresfinale noch weit entfernt waren. Doch irgendwie war ich gedanklich immer bei der Küchenschlacht. Und je näher der Herbst rückte, desto nervöser wurde ich. Dann kam endlich die erlösende E-Mail von Anna mit Nennung des Drehtermins. Überraschenderweise war ich während der Aufnahmen deutlich entspannter als in den Sendungen zuvor. Wahrscheinlich lag es einfach daran, dass man weiß, dass einen nichts Neues mehr erwartet, bis auf die fünf Kandidaten und dass man im Finale dreimal das Gericht des Moderators kochen sollte.
Auf die Kandidaten hatte ich mich so richtig gefreut und war gespannt, wie die Stimmung sein würde. Ich muss sagen, sie war richtig entspannt. Wir waren ein echtes Team und alle waren bis zum Ende da, egal, wie weit sie gekommen waren. Das war wirklich klasse und machte enorm viel Spaß. Dass es um so viel Geld ging, spürte man nie. Marko, Tobias, Stübi, Tobi und Karin waren einfach grandiose Mitstreiter, und ich kann keinen hervorheben, da wirklich alle cool, lustig und sehr sympathisch waren.
Jahresfinale KüchenschlachtCopyright: ZDF/Gunnar Nicolaus .. Marko Dietrich, Graziella, Tobias Zwick, Johann Lafer, Christian Stübinger, Tobias Beck, Karin Hämmerle (v.l.n.r.)
Dennoch war natürlich bei allen eine gewisse Grundnervosität zu spüren, und das nicht nur bei den Kandidaten. Auch beim Redaktionsteam, den Kameraleuten und den Betreuern spürte man die Anspannung. Wir haben das ganze Jahr auf diesen Moment hingearbeitet, und jetzt war endlich ein Abschluss in Sicht. Das ging natürlich nicht spurlos an uns vorbei. Dennoch lag auch eine Feierstimmung in der Luft, gerade in den Interviews. Der Raum wurde von Sendung zu Sendung immer mehr mit Luftballons und Luftschlangen geschmückt, und die Fragen wurden emotionaler. Es machte wieder richtig viel Spaß und war eine gute Abwechslung für meine Gedanken, damit ich nicht die ganze Zeit an die einzelnen Kochschritte denken musste.
Finale Vorbereitung
Finale Momente
Kämpfen um die Form: Höhen und Tiefen im Finale
Irgendwie war ich in den ersten beiden Sendungen total unkonzentriert, fühlte mich gedankenlos und hatte ständig Aussetzer. Ich kann Ihnen nicht beschreiben, was da mit mir los war. Ich habe so viele Schritte vergessen oder zu spät initiiert. Teilweise stand ich da und wusste gar nicht, was ich gerade überhaupt mache. Wobei es in der ersten Sendung noch gar nicht so schlimm war, aber in der zweiten hatte ich wirklich Glück, dass ein Gericht einfach einen kleinen Tick schlechter war und dass der Juror in meinem Gericht ein wenig mehr Potenzial gesehen hatte. Es war wirklich sehr knapp, und das weiß ich auch. Ich glaube, dass mich viele schon abgeschrieben hatten. Umso stolzer bin ich, dass ich mich dennoch nicht aufgegeben und zurück in meine alte Form gekämpft habe. Der dritte Tag lief schon deutlich besser, und am vierten Tag war ich dann wieder voll da.
Natürlich finden Sie auch für die Finalwoche meine Rezepte und einen kleinen Erlebnisbericht zum jeweiligen Tag unter folgenden Links:
- Lammstielkoteletts mit Caponata, gebratener Polenta und Rotweinreduktion (21.11.2016)
- Puteninvoltini mit Schafskäse und Oliven auf Kartoffelpüree und Marsala-Möhren (22.11.2016)
- Jakobsmuschel: Tatar, gebraten mit Chorizo & pochiert mit Mango-Curry-Sauce (23.11.2016)
- Strammer Max Deluxe mit Tomaten-Rucola-Salat & Westfälischer Quark (24.11.2016)
Dann war endlich Finaltag. Und da man ja alte Gewohnheiten beibehalten sollte, wenn sie Glück gebracht haben, habe ich auch dieses Mal das Gericht nicht probegekocht. Dass ich immer mein größter Kritiker sein muss… Es ist immer dieselbe Leier mit mir, und ich dachte mal wieder, dass ich nicht ins Finale kommen würde. Zum Glück hatte mich das dann doch beunruhigt, und ich habe die Kürbis-Blinis mit der Zabaione einen Tag vor Abreise nach Hamburg in der Mittagspause noch schnell gekocht. Spitzkohlsalat und Wachtelbrust hatte ich vorher noch nie zubereitet und musste aus dem Gefühl heraus funktionieren.
Als ich dann ins Küchenschlacht Finale kam, musste ich mich mal wieder über mich selbst ärgern. Aber es lief dann doch alles super, und ich bin mit dem Gericht gut zurechtgekommen und hatte soweit alles im Griff. Nur das Zerlegen der Wachtelbrüste muss ein Spaß für die Zuschauer gewesen sein, denn so richtig fachgerecht war es nicht, aber fürs erste Mal dennoch sehr zufriedenstellend. Und die Zabaione, die hatte ich gefühlt die ganze Sendung über geschlagen. Wie es bei Marko lief, hatte ich während der Sendung gar nicht mitbekommen – Tunnelblick und so. Aber sein Teller sah am Ende toll aus, und so sollte es sehr spannend werden. Und das wurde es auch – sehr spannend sogar.
Finale Entscheidung KüchenschlachtCopyright: ZDF/Gunnar Nicolaus .. Marko Dietrich, Graziella, Johann Lafer (v.l.n.r.) bei der Küchenschlacht 2016
Da kamen die drei Juroren also und nahmen unsere Gerichte regelrecht auseinander. Dann verschwanden sie auch schon wieder, um sich beraten zu können. Mensch, was für ein spannender Moment! Zum Glück ging das recht schnell, und so kamen Christoph Rüffer, Christian Lohse und Thomas Martin wieder herein und verkündeten, dass sie sich zwar entschieden hätten, dies aber nicht einstimmig gewesen sei. Nun gut, es würde also 2:1 ausgehen. Die große Frage war nur, welcher Teller die benötigte zweite Stimme bekommen hatte.
So fing Thomas Martin an und gab meinem Teller seine Stimme. So richtig freuen konnte ich mich in dem Moment aber noch nicht, denn ich wusste ja, dass der nächste Punkt an Marko gehen würde. So stimmte Christoph Rüffer also für ihn. Nun hing alles bei Christian Lohse, und der hatte es richtig spannend gemacht! Ich kann natürlich nicht für Marko sprechen, aber ich glaube, dass es ihm genauso erging wie mir, und ich war verdammt nervös gewesen. Als Christian dann meinem Teller seine Stimme gab, bin ich ausgeflippt und gesprungen wie ein kleiner Flummi. Es war einfach unfassbar. Ich kann mich ehrlich gesagt gar nicht mehr so richtig an den Moment erinnern. Es waren so unglaublich große Glücksgefühle, ich hatte nicht mal mehr den Lamettaregen mitbekommen.
Siegerehrung Jahresfinale
Küchenschlacht Triumph
Jahresfinale Freude
Glückwünsche Küchenschlacht
Freudentaumel
Küchenschlacht Sieger
Copyright: ZDF/Gunnar Nicolaus … Siegerehrung Küchenschlacht
Ich habe mich in 14 Küchenschlacht Sendungen zur Hobbyköchin des Jahres 2016 gekocht und teilweise grandiose Köche und Köchinnen hinter mich gelassen. Es erfüllt mich mit Stolz, dass ich diese Herausforderung so gut gemeistert habe. Es war eine sehr, sehr schöne Zeit, wenn auch manchmal stressig, nervenaufreibend und emotional. Ich habe liebe Menschen kennengelernt und konnte für meine Zukunft viel mitnehmen. An dieser Stelle möchte ich noch die Gelegenheit nutzen, um mich zu bedanken. Danke an die Fernsehmacher und das ZDF für diese schöne Zeit, den reibungslosen Ablauf und die so herzliche Betreuung. Danke an Ulrich, Knut, Angie, Patrick und Sybille aus meiner ersten Küchenschlacht-Woche, an Pritam, Monika, Manfred, Klaus und Claudia aus der Champions Week und natürlich an Marko, Tobias, Tobi, Stübi und Karin aus der Finalwoche für die tolle Zeit hinter den Kulissen. Danke an Alex, Mario und Johann für die Moderation. Danke an alle meine Leser für das so positive Feedback und die vielen lieben Worte, die mich sehr berührt haben!
Mein besonderer Dank gilt jedoch meiner Familie und meinen Freunden fürs unermüdliche Daumen drücken und an Hasi und Knut, die so viel auf sich genommen haben, um mich vor Ort zu unterstützen. Zum Schluss möchte ich der wichtigsten Person danken: meinem Schatz Jens! Du warst immer für mich da, hast mich ertragen, aufgebaut, beruhigt. Hast tagelang dasselbe Essen probegegessen und es immer gelobt. Bist nie von meiner Seite gewichen und warst der beste Glücksbringer während der Sendungen, den man sich wünschen kann. Die Küchenschlacht hat mich das ganze Jahr begleitet, war immer präsent und ich hätte das alles nicht geschafft, wenn du nicht an meiner Seite gewesen wärst. Ich liebe dich!
So ein Sieg zieht natürlich einiges mit sich, und so können Sie in 2017 auf tolle Projekte gespannt sein. Ich freue mich auf Ihre Unterstützung!
Überglückliche Grüße, Ihre ‘Hobbyköchin des Jahres’ Graziella ♥.
