Krita 2022: Ein Rückblick und Ausblick auf die digitale Kunst

Die digitale Kunstszene entwickelt sich ständig weiter, und Software-Updates spielen eine entscheidende Rolle dabei, Künstlern die Werkzeuge an die Hand zu geben, die sie für ihre kreativen Visionen benötigen. Im Jahr 2022 stand Krita, die beliebte Open-Source-Malsoftware, im Mittelpunkt zahlreicher Entwicklungen. Dieser Artikel beleuchtet die Fortschritte, Herausforderungen und zukünftigen Pläne von Krita im Jahr 2022 und gibt einen Ausblick auf das, was die Nutzer im Jahr 2023 erwarten können.

Rückblick auf ein herausforderndes Jahr 2022

Das Jahr 2022 war für das Krita-Entwicklerteam von besonderen Herausforderungen geprägt. Neben den fortwährenden globalen Umständen, die das Leben und Arbeiten beeinträchtigten, sah sich das Team mit persönlichen gesundheitlichen Problemen konfrontiert, die die Produktivität beeinträchtigten. Dennoch gelang es dem Team, die Entwicklung voranzutreiben und über tausend Fehlerberichte zu beheben.

Neuausrichtung der Entwicklungsstrategie

Im Gegensatz zu den Vorjahren, die stark von der Reaktion auf eine Flut von Fehlerberichten und Funktionswünschen geprägt waren, entschied sich das Krita-Team Anfang 2022 für einen proaktiveren Ansatz. In einem Entwickler-Sprint in Deventer wurden die wichtigsten Wettbewerber wie Clip Studio Paint analysiert und Kernbereiche identifiziert, in denen Krita verbessert werden könnte. Dazu gehörten:

  • Textobjekt-Funktionen
  • Verwaltung von Einzelbildern im Vergleich zu Büchern oder Projekten
  • Erweiterte Titelseitenfunktionen
  • Cloud-Integration
  • Eine mobile Benutzeroberfläche
  • Die Möglichkeit, über 3D-Modelle zu zeichnen
  • Flexible Comic-Panel-Gestaltung
  • Vektor-Pinsel
  • Verbesserungen im Layer-Management
  • Verwaltung von Projekt-Assets
  • Neue Füllwerkzeuge

Diese Prioritäten wurden in einem virtuellen Meeting mit dem gesamten Team diskutiert, wobei sich die Entwickler auf Bereiche konzentrierten, die sie am meisten interessierten. Dmitry beispielsweise widmete sich der Aufteilung der Pinsel-Editor-Logik, um neue Benutzeroberflächen zu schaffen, ohne die Pinsel-Engines zu beeinträchtigen. Wolthera investierte erhebliche Arbeit in die Verbesserung des Textobjekts, das nun SVG2 und CSS unterstützt, einschließlich Textumbruch.

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Veröffentlichungen und Vertriebswege

Trotz der Herausforderungen veröffentlichte Krita mehrere Versionen. Die Bemühungen, Krita in den macOS App Store zu bringen, scheiterten jedoch an den strengen Sandbox-Beschränkungen. Während die Verkaufszahlen auf Steam und im Windows Store leicht zurückgingen, blieben die Einnahmen von Google Play und Epic Games gering.

Finanzielle Unterstützung und Sponsoring

Die anhaltenden Belastungen wirkten sich auch auf die Spendenbereitschaft aus. Erfreulicherweise konnte Krita jedoch mit Intel den ersten namhaften Unternehmenssponsor gewinnen, was eine wichtige Säule für die zukünftige Entwicklung darstellt. Dennoch betonte das Team die Notwendigkeit weiterer finanzieller Unterstützung, um die Entwicklungsarbeit aufrechterhalten zu können.

Ausblick auf 2023 und darüber hinaus

Das Jahr 2023 steht im Zeichen der Fortsetzung der begonnenen Arbeit und der Bewältigung neuer Herausforderungen. Die Veröffentlichung von Krita 5.2.0 verzögert sich, da viele Teammitglieder nach den Anstrengungen des Vorjahres eine längere Erholungspause benötigen. Dennoch wird diese Version voraussichtlich die meisten der im Jahr 2022 identifizierten Verbesserungen enthalten.

Die Entwickler arbeiten kontinuierlich daran, die Stabilität von Krita zu gewährleisten und Regressionen zu minimieren, auch wenn dies durch den komplexen Entwicklungsprozess eine ständige Herausforderung darstellt. Die Bedeutung von Beta-Tests durch die Community wird daher hervorgehoben, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.

Die Krita-Community und Engagement

Das Jahr 2022 war auch von Spannungen innerhalb der Krita-Community geprägt, da die Erwartungen einiger Nutzer an die Reaktionsgeschwindigkeit der Entwickler die Kapazitäten des Teams überstiegen. Plattformen wie krita-artists.org sind zwar wertvolle Orte für den Austausch und die gegenseitige Hilfe, doch die schiere Menge an Vorschlägen und Funktionswünschen überfordert die Entwickler.

Das Krita-Team ruft dazu auf, sich aktiv an der Weiterentwicklung der Software zu beteiligen. Direkte Kontaktaufnahme über IRC (oder Matrix), das Einreichen von Merge Requests auf invent.kde.org oder die Nutzung der Mailingliste sind die effektivsten Wege, um Einfluss zu nehmen. Dabei ist stets zu bedenken, dass die Entwickler neben der Implementierung neuer Funktionen auch mit der Bearbeitung einer großen Anzahl von Fehlerberichten beschäftigt sind.

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Für die Zukunft der digitalen Kunst ist Krita ein unverzichtbares Werkzeug, das durch die fortlaufende Unterstützung der Community und das Engagement seines Entwicklungsteams stetig verbessert wird. Wenn Sie die Weiterentwicklung von Krita unterstützen möchten, können Sie dies durch einmalige Spenden, Abonnements des Entwicklungsfonds oder den Erwerb von Krita über die unterstützten App Stores tun. Ihre Unterstützung hilft dabei, Krita zu einem noch leistungsfähigeren und zugänglicheren Werkzeug für Künstler weltweit zu machen.