Wenn Ihre Katze sich übergibt, ist das für jeden Katzenbesitzer ein beunruhigender Anblick. Besonders alarmierend kann es sein, wenn das Erbrochene eine gelbliche Färbung aufweist. Anders als viele annehmen, ist Erbrechen bei Katzen keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf verschiedene zugrunde liegende Probleme hindeuten kann. Die Farbe des Erbrochenen, insbesondere Gelb, liefert dabei oft einen wichtigen ersten Hinweis auf die mögliche Ursache und hilft zu entscheiden, ob ein Tierarztbesuch notwendig ist.
Gelbes Erbrechen bei Katzen bedeutet in den meisten Fällen, dass Galle in den Magen gelangt ist. Galle ist eine wichtige Verdauungsflüssigkeit, die in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert wird, um bei der Fettverdauung im Dünndarm zu helfen. Erscheint sie im Erbrochenen, ist dies ein klares Zeichen dafür, dass im Verdauungssystem etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Ob dies harmlos ist oder auf eine ernstere Erkrankung hinweist, hängt von weiteren Begleitsymptomen und der Häufigkeit des Erbrechens ab. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die Ursachen, mögliche Behandlungen und wann Sie bei gelbem Erbrechen Ihrer Katze unbedingt einen Tierarzt aufsuchen sollten.
Erbrechen bei Katzen: Ein Überblick über ein häufiges Symptom
Das unangenehme Geräusch, wenn die Katze würgt und sich schließlich übergibt, kennen viele. Dieses Verhalten ist, wie bereits erwähnt, ein Symptom, das durch eine Reizung des Brechzentrums im Gehirn ausgelöst wird. Es führt zu einem reflexartigen Zusammenziehen des Magens, wodurch der Mageninhalt – ob verdaut oder unverdaut – ausgeschieden wird.
Es ist wichtig zu wissen, dass Erbrechen bei Katzen ein natürlicher Vorgang sein kann und nicht immer auf eine ernsthafte Krankheit hindeutet. Häufige harmlose Ursachen für gelegentliches Erbrechen sind:
- Zu schnelles Fressen: Wenn Katzen ihre Mahlzeit hastig verschlingen, kann der Magen überfordert sein und das Futter wieder hochwürgen.
- Zu große Portionen: Ähnlich wie beim schnellen Fressen kann eine Überfüllung des Magens zu Erbrechen führen.
- Futtermittelunverträglichkeit: Manche Katzen reagieren empfindlich auf bestimmte Inhaltsstoffe oder Futtersorten.
- Verschluckte Fellhaare: Bei der täglichen Fellpflege nehmen Katzen viele Haare auf, die sich im Magen zu Haarballen ansammeln können. Diese werden dann häufig erbrochen.
In den meisten dieser Fälle besteht zunächst kein Grund zur Besorgnis, solange das Erbrechen selten auftritt und die Katze ansonsten fit und munter ist. Dennoch sollten Sie die Beschwerden genau beobachten.
Regurgitation vs. Erbrechen: Ein wichtiger Unterschied
Oft wird Regurgitation, das Hochwürgen von Futter, mit echtem Erbrechen verwechselt, obwohl es sich um zwei unterschiedliche Vorgänge handelt.
- Regurgitation: Hierbei wird das Futter kurz nach der Aufnahme wieder ausgespien, ohne dass es den Magen erreicht hat. Es ist ein passiver Vorgang, bei dem kein aktives Würgen oder angestrengtes Bauchpressen zu beobachten ist. Das Futter ist oft unverdaut und mit wenig Magensaft vermischt. Häufig versucht die Katze danach, das Futter erneut zu fressen. Ursachen sind oft zu schnelles Fressen oder eine Verengung der Speiseröhre.
- Erbrechen: Dies ist ein aktiver und anstrengender Prozess, bei dem die Katze sichtbare Anzeichen von Übelkeit wie Speicheln, Schmatzen und starkes Würgen zeigt, bevor der Mageninhalt hervorkommt. Der Inhalt ist meist teilweise verdaut und mit Magensäften vermischt.
Die Unterscheidung ist wichtig für die Diagnose, da die zugrundeliegenden Ursachen und Behandlungen variieren können.
Katze kotzt gelb: Was bedeutet das?
Wenn Ihre Katze sich gelb übergibt, ist dies ein spezifisches Symptom, das detaillierter betrachtet werden sollte, da es oft auf bestimmte Probleme im Verdauungssystem hinweist. Das gelbe Erbrochene ist in der Regel ein Zeichen für das Vorhandensein von Galle.
Galle im Erbrochenen: Die Hauptursache
Galle ist eine grünlich-gelbe Flüssigkeit, die von der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert wird. Ihre Hauptfunktion besteht darin, Fette im Dünndarm zu emulgieren und so die Verdauung zu unterstützen. Normalerweise gelangt die Galle nur in den Dünndarm. Wenn jedoch Gallenflüssigkeit in den Magen gelangt und von dort erbrochen wird, erscheint sie gelblich. Diese Flüssigkeit hat einen bitteren Geschmack, der bei der Katze zusätzliche Übelkeit und Erbrechen auslösen kann.
Der Rückfluss von Galle in den Magen (Gallenreflux) ist meist das Ergebnis einer gestörten Verdauungsmotilität oder anderer Reizungen des Magens.
Häufige Ursachen für gelbes Erbrechen bei Katzen
Das gelbe Erbrechen kann verschiedene Ursachen haben, von relativ harmlos bis hin zu ernsthaften Erkrankungen:
- Magenleere / Nüchternerbrechen: Eine der häufigsten und oft harmlosesten Ursachen ist ein zu langer Zeitraum zwischen den Mahlzeiten. Wenn der Magen der Katze über viele Stunden leer ist, kann sich Magensäure ansammeln. Diese Säure, manchmal gemischt mit etwas zurückgeflossener Galle, reizt die Magenschleimhaut und führt zum Erbrechen einer gelblichen, schaumigen Flüssigkeit. Dies wird oft als “Morning Sickness” bezeichnet, da es häufig morgens auftritt, bevor die Katze gefressen hat. Eine Umstellung auf kleinere, häufigere Mahlzeiten kann hier oft Abhilfe schaffen.
- Verdauungsstörungen: Eine zu geringe Darmbewegung (Darmträgheit) kann dazu führen, dass die Galle nicht effizient durch den Dünndarm transportiert wird und stattdessen in den Magen zurückfließt. Dies kann durch verschiedene Faktoren wie Alter, ungesunde Ernährung oder mangelnde Bewegung ausgelöst werden.
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis): Eine Entzündung der Magenschleimhaut, verursacht durch Infektionen, die Aufnahme von Giftstoffen, Medikamenten oder bestimmten Futtermitteln, kann zu Erbrechen führen, das oft gelbe Galle enthält. Die gereizte Schleimhaut reagiert empfindlich auf Magensäfte und Galle.
- Darmentzündung (Enteritis): Ähnlich wie eine Gastritis kann auch eine Entzündung des Darms (oder des Magen-Darm-Trakts insgesamt, Gastroenteritis) den normalen Verdauungsprozess stören und zu Gallenreflux und Erbrechen führen.
- Leber- oder Bauchspeicheldrüsenprobleme: Erkrankungen der Leber (z.B. Fettleber, Cholangitis) oder der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis) können die Produktion und den Transport der Galle beeinträchtigen. Wenn diese Organe nicht richtig funktionieren, kann sich dies in Verdauungsstörungen und gelbem Erbrechen äußern. Dies sind oft ernstere Erkrankungen, die eine tierärztliche Behandlung erfordern.
- Futtermittelunverträglichkeiten oder -allergien: Eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Futterbestandteilen kann nicht nur zu unverdautem Erbrechen von Futter führen, sondern auch zu einer allgemeinen Reizung des Verdauungstrakts, die einen Gallenreflux begünstigt und gelbes Erbrechen hervorruft.
- Stress: Auch psychischer Stress kann bei sensiblen Katzen “auf den Magen schlagen” und Verdauungsstörungen auslösen, die sich in Form von Erbrechen – auch gelbem – äußern können.
- Fremdkörper: Obwohl seltener die direkte Ursache für gelbes Erbrechen, kann ein Fremdkörper im Verdauungstrakt eine Blockade oder Reizung verursachen, die indirekt zu einem Rückfluss von Galle führt.
Katze liegt auf Holzboden und sieht müde aus, möglicherweise nach dem Erbrechen
Wann gelbes Erbrechen ein Alarmzeichen ist
Während gelegentliches gelbes Erbrechen aufgrund von Magenleere oft harmlos ist, sollten Sie aufmerksam werden, wenn:
- Das Erbrechen wiederholt oder über mehrere Tage anhält.
- Ihre Katze zusätzlich Symptome wie Appetitlosigkeit, Lethargie, Durchfall, Gewichtsverlust oder Schmerzen zeigt.
- Sich das Verhalten Ihrer Katze deutlich ändert.
In diesen Fällen ist ein Tierarztbesuch unerlässlich, um die genaue Ursache abzuklären und eine entsprechende Behandlung einzuleiten.
Weitere Farben und Formen des Erbrochenen – Ein schneller Überblick
Neben dem gelben Erbrechen können auch andere Farben und Konsistenzen des Erbrochenen Aufschluss über die Gesundheit Ihrer Katze geben:
Katze erbricht Futter
Wenn die Katze unverdautes Futter direkt nach dem Essen erbricht, liegt dies meist an zu schnellem oder zu viel Fressen. Es handelt sich hier oft um Regurgitation, bei der das Futter die Speiseröhre nicht vollständig passiert hat. Auch eine Futtermittelunverträglichkeit kann eine Ursache sein.
Katze erbricht Schaum oder klare Flüssigkeit
Das Erbrechen von weißem Schaum oder klarer Flüssigkeit ist häufig Magensaft, der bei einem leeren Magen oder bei Schwierigkeiten, einen Haarballen zu erbrechen, hochkommt. Es kann auch ein Zeichen für eine Magenschleimhautentzündung sein.
Katze erbricht Schleim
Heller oder klarer Schleim deutet ebenfalls oft auf einen leeren Magen hin, bei dem nur Verdauungssäfte hochgewürgt werden. Stress oder ein Fremdkörper können ebenfalls die Ursache sein. Vorsicht ist geboten, wenn der Schleim rosa gefärbt ist, da dies auf Blut im Erbrochenen hindeutet und ein Tierarztbesuch dringend erforderlich ist.
Katze erbricht braun
Braun gefärbtes Erbrochenes kann ein ernstes Warnsignal sein, da es auf eine Blutung im unteren Verdauungstrakt (Darm) hinweisen kann. Das Blut gerinnt und wird teilweise verdaut, wodurch die dunkle Farbe entsteht. Ursachen können Fremdkörper, Geschwüre oder Tumoren sein. Frisch rotes Blut deutet eher auf Verletzungen der Speiseröhre oder Blutungen im oberen Magenbereich hin.
Katze erbricht Kot
Ein besonders übelriechendes Erbrochenes, das Kot enthält, ist ein medizinischer Notfall und deutet auf einen Darmverschluss hin. Dies erfordert sofortige tierärztliche Behandlung, oft eine Operation. Ursachen sind Fremdkörper, Darmeinstülpungen, Parasiten oder Tumoren.
Katze erbricht wurstförmig
Wurstförmige Gebilde im Erbrochenen sind in den meisten Fällen sogenannte Trichobezoare (Haarballen). Viele Haare haben sich im Magen zu einer festen Masse verklumpt und werden schließlich erbrochen. Dies ist bei Langhaarkatzen häufiger. Gelangen diese Haarballen in den Darm, können sie jedoch zu Verstopfung oder sogar einem Darmverschluss führen.
Chronisches Erbrechen bei Katzen: Was steckt dahinter?
Wenn Ihre Katze sich mehrmals hintereinander oder über einen längeren Zeitraum (mehrfach pro Woche) übergibt, spricht man von chronischem Erbrechen. Hier sind die Ursachen oft komplexer als bei gelegentlichen Episoden:
- Futtermittelallergie oder -unverträglichkeit: Eine anhaltende Reaktion auf bestimmte Futterbestandteile ist eine häufige Ursache.
- Parasitenbefall: Innere Parasiten wie Würmer können den Verdauungstrakt reizen und chronisches Erbrechen auslösen.
- Nieren- oder Lebererkrankungen: Funktionsstörungen dieser Organe können zu einer Ansammlung von Giftstoffen im Blut führen, die Übelkeit und Erbrechen verursachen.
- Diabetes mellitus: Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes können ebenfalls chronisches Erbrechen zur Folge haben.
- Hormonelle Erkrankungen: Zum Beispiel Morbus Addison.
- Ansammlung von Eiter in der Gebärmutter (Pyometra): Eine ernsthafte bakterielle Infektion, die sofortige tierärztliche Behandlung erfordert.
- Gleichgewichtsstörungen und Erkrankungen des Innenohrs: Diese können Schwindel und Übelkeit verursachen.
- Vergiftungen: Chronische Exposition gegenüber geringen Mengen von Giftstoffen kann ebenfalls zu wiederholtem Erbrechen führen.
Bei chronischem Erbrechen ist es unerlässlich, einen Tierarzt aufzusuchen, um die genaue Ursache zu ermitteln und eine gezielte Therapie einzuleiten.
Katze erbricht und hat Durchfall: Ein Warnsignal
Die Kombination von Erbrechen und Durchfall bei Katzen ist ein klares Zeichen dafür, dass etwas im Magen-Darm-Trakt nicht stimmt und oft auf eine Infektion hindeutet.
- Bakterielle Magen-Darm-Infekte: Häufige Ursachen sind Bakterien, die eine Gastroenteritis auslösen.
- Virale Infektionen: Bestimmte Viren können ebenfalls zu Erbrechen und Durchfall führen.
- Parasitenbefall: Bei starkem Wurmbefall (z.B. Haken- oder Spulwürmer) kann es vorkommen, dass die Katze sogar Würmer oder Teile davon erbricht. Dieses Erbrochene ist infektiös und kann andere Tiere oder Menschen anstecken.
Erste Maßnahmen & Behandlung bei Erbrechen: Was kann ich tun?
Die Behandlung von Erbrechen bei Katzen hängt immer von der zugrundeliegenden Ursache ab. Bei gelbem Erbrechen, insbesondere wenn es nur gelegentlich auftritt und die Katze ansonsten fit ist, können Sie zunächst einige Dinge zu Hause versuchen.
Sofortmaßnahmen zu Hause
- Futterkarenz: Bei einmaligem Erbrechen, besonders bei gelbem Nüchternerbrechen, kann es hilfreich sein, der Katze für 12 bis 24 Stunden kein festes Futter zu geben. Dies entlastet den Magen-Darm-Trakt und lässt ihn zur Ruhe kommen.
- Frisches Wasser: Stellen Sie sicher, dass Ihre Katze stets Zugang zu frischem Wasser hat, um einer Dehydration vorzubeugen. Bieten Sie das Wasser in kleinen, häufigen Mengen an, um den Magen nicht zu überfordern.
- Beobachtung: Beobachten Sie Ihre Katze genau. Achten Sie auf die Häufigkeit des Erbrechens, die Farbe und Beschaffenheit des Erbrochenen sowie auf weitere Begleitsymptome wie Fieber, Durchfall, Appetitlosigkeit oder Verhaltensänderungen.
- Futterumstellung bei Magenleere: Wenn das gelbe Erbrechen morgens auftritt, weil der Magen leer ist, kann es helfen, die Fütterungszeiten anzupassen und eine kleine Mahlzeit vor dem Schlafengehen zu geben.
Hausmittel und Schonkost für empfindliche Mägen
Nach einer kurzen Futterkarenz oder bei leichteren Beschwerden können Sie auf Schonkost umsteigen, um den Magen-Darm-Trakt Ihrer Katze zu schonen. Schonkost ist leicht verdaulich und belastet das Verdauungssystem nicht zusätzlich. Geben Sie die Schonkost in kleinen, häufigen Portionen (3-5 Mal täglich), anstatt ein bis zwei große Mahlzeiten.
Bewährte Hausmittel als Schonkost sind:
- Gekochtes Hühnerfleisch: Ungewürzt und ohne Haut, in kleinen Stücken.
- Weich gekochter Reis oder Nudeln: Ebenfalls ungewürzt, als Kohlenhydratquelle.
- Zerdrückte, weich gekochte Karotten: Sie können helfen, den Darm zu beruhigen.
Wichtiger Hinweis: Hausmittel, die bei Menschen wirken, sollten Sie niemals ohne Rücksprache mit einem Tierarzt bei Ihrer Katze anwenden! Viele für Menschen unbedenkliche Substanzen können für Katzen giftig oder schädlich sein. Vermeiden Sie auch Küchenabfälle oder stark gewürzte und fettige menschliche Speisen, da diese Verdauungsstörungen und Erbrechen auslösen können.
Tierärztliche Behandlung: Wann Medikamente oder Operation nötig sind
Die tierärztliche Behandlung richtet sich immer nach der individuellen Diagnose und dem Gesundheitszustand Ihrer Katze:
- Futteranpassung: Bei Futtermittelunverträglichkeiten wird der Tierarzt eine schrittweise Umstellung auf ein hypoallergenes oder spezielles Diätfutter empfehlen.
- Medikamente:
- Antibiotika: Bei bakteriellen Infektionen.
- Wurmkur: Bei Parasitenbefall des Darms. Eine mehrfache Anwendung kann notwendig sein, um alle Entwicklungsstadien der Würmer abzutöten.
- Schmerzmittel und Magenschutzpräparate: Können verschrieben werden, um Schmerzen zu lindern und die gereizte Magenschleimhaut zu beruhigen.
- Antiemetika: Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen.
- Operation: Ein Darmverschluss durch einen Fremdkörper oder Tumor erfordert oft einen chirurgischen Eingriff, um das Leben der Katze zu retten. Auch bei bestimmten Tumorerkrankungen kann eine Operation notwendig sein.
- Flüssigkeitstherapie: Bei Dehydration, insbesondere durch chronisches Erbrechen und Durchfall, kann eine Infusionstherapie notwendig sein.
- Behandlung der Grunderkrankung: Bei chronischen Erkrankungen wie Nierenleiden, Diabetes oder Leberproblemen liegt der Fokus auf der Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit.
Katze kotzt gelb: Wann ist ein Tierarztbesuch unerlässlich?
Auch wenn gelegentliches gelbes Erbrechen harmlos sein kann, gibt es Situationen, in denen Sie nicht zögern sollten, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein frühzeitiger Tierarztbesuch kann entscheidend sein, um ernsthafte Erkrankungen zu erkennen und zu behandeln.
Sie sollten umgehend einen Tierarzt aufsuchen, wenn:
- Das Erbrechen über mehrere Stunden anhält oder wiederholt auftritt: Insbesondere bei gelbem Erbrechen, wenn es nicht nur einmalig ist, sondern die Katze sich immer wieder übergibt.
- Ihre Katze zusätzlich Begleitsymptome zeigt:
- Durchfall: Die Kombination von Erbrechen und Durchfall deutet oft auf eine Infektion oder schwerwiegende Magen-Darm-Probleme hin.
- Fieber: Ein Zeichen für eine Entzündung oder Infektion.
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust: Anhaltender Futterverzicht und Gewichtsverlust sind immer besorgniserregend.
- Apathie und Schläfrigkeit: Wenn Ihre Katze ungewöhnlich müde, zurückgezogen oder teilnahmslos wirkt.
- Schmerzen: Anzeichen wie Fauchen, vermehrtes Zurückziehen, Schutzhaltung oder Berührungsempfindlichkeit.
- Fehlender Kotabsatz: Dies kann ein Hinweis auf Verstopfung oder einen Darmverschluss sein.
- Blut oder Kot im Erbrochenen: Dies sind absolute Notfälle, die sofortige medizinische Versorgung erfordern. Bei rosa Schleim oder braunem Erbrochenem ist ebenfalls Eile geboten.
- Die Katze nicht mehr trinken möchte oder Flüssigkeit nicht bei sich behält: Das Risiko einer Dehydration ist hoch.
- Sie den Verdacht auf eine Vergiftung oder einen verschluckten Fremdkörper haben.
Im Zweifelsfall ist es immer besser, auf Nummer sicher zu gehen und Ihren Tierarzt zu konsultieren. Beschreiben Sie die Symptome genau, die Farbe und Konsistenz des Erbrochenen, die Häufigkeit und ob weitere Auffälligkeiten vorliegen. Nur so kann eine präzise Diagnose gestellt und die optimale Behandlung für Ihre geliebte Katze gewährleistet werden.
Fazit: Gelbes Erbrechen ernst nehmen und handeln
Gelbes Erbrechen bei Katzen ist ein klares Signal, dass Galle in den Magen gelangt ist und das Verdauungssystem Ihrer Katze aus dem Gleichgewicht geraten ist. Während die Ursachen von harmloser Magenleere bis hin zu ernsthaften Lebererkrankungen oder Magen-Darm-Entzündungen reichen können, ist es entscheidend, die Symptome genau zu beobachten.
Achten Sie auf die Häufigkeit des Erbrechens und auf zusätzliche Begleitsymptome wie Durchfall, Fieber, Appetitlosigkeit oder Lethargie. Handelt es sich um wiederholtes gelbes Erbrechen oder treten weitere besorgniserregende Anzeichen auf, zögern Sie nicht, Ihren Tierarzt zu kontaktieren. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind essenziell für die Gesundheit und das Wohlbefinden Ihrer Samtpfote. Mit aufmerksamer Beobachtung und der richtigen medizinischen Betreuung können Sie Ihrer Katze helfen, schnell wieder auf die Pfoten zu kommen.
Sorgen Sie gut für Ihre Katze – im Zweifelsfall ist Ihr Tierarzt der beste Ansprechpartner!
Quellen
- Schrey, C F: Leitsymptome und Leitbefunde bei Hund und Katze; 4. aktualisierte Auflage; Georg Thieme Verlag; 2019
- Batchelor, D J et al: Mechanisms, causes, investigation and management of vomiting disorders in cats: a literature review; Journal of Feline Medicine and Surgery 15(4) 237–265; 11.12.2012; DOI: 10.1177/1098612X12473466 jfms.com
- Online-Informationen Tierklinik Kaiserberg: Vomitus (Erbrechen und Regurgitieren): www.tierklinik-kaiserberg.de; Abruf: 11.11.2021
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