Katzen barfen: Artgerechte Ernährung für Ihre Samtpfote

Graue Hauskatze mit lila Blumen

Das Barfen von Katzen ist eine Ernährungsform, die darauf abzielt, die natürliche, fleischbasierte Ernährung von Katzen so gut wie möglich nachzubilden. Mit einem hohen Anteil an Fleisch, Fett und Knochen deckt die Rohfütterung die biologischen Bedürfnisse von Stubentigern und Freigängern gleichermaßen ab. In der Natur jagen Katzen Kleintiere wie Mäuse, Vögel und Insekten, deren Zusammensetzung aus Proteinen, Fetten, Kohlenhydraten und Ballaststoffen durch sorgfältig ausgewählte, hochwertige Ergänzungsfuttermittel für Katzen ergänzt werden kann. Dies stellt sicher, dass Ihre Katze langfristig keine Nährstoffmängel entwickelt und gleichzeitig synthetische Zusatzstoffe vermieden werden, was den Organismus schont.

Die richtige Futtermenge und Zusammensetzung beim Katzen-BARF

Für eine Katze liegt der tägliche Fleischbedarf bei etwa 25-30g pro Kilogramm Körpergewicht (KGW). Da Katzen reine Karnivoren sind, sollte Fleisch inklusive Fett und Knochen den Hauptanteil der Mahlzeit ausmachen (ca. 95%). Der Fettgehalt sollte idealerweise zwischen 8-15% liegen oder durch Zugabe von Schmalz oder Lachsöl, das wertvolle Omega-3-Fettsäuren und die essenzielle Arachidonsäure liefert, erreicht werden.

Zum Fleischanteil sollten Innereien wie Leber (3-5%), Niere (5-10%), Lunge (5-10%) und Pansen/Geflügelmägen (5-10%) gehören. Der Rest des Fleischanteils besteht aus Muskelfleisch wie Kopffleisch, Stichfleisch, Herzen und Brustfleisch.

Ein Drittel des Fleischanteils sollte aus fleischigen Knochen bestehen, beispielsweise Flügel, Hälse (ganz oder gewolft) oder andere gewolfte Knochen. Wenn die Katze diese Menge nicht verdauen kann, können natürliche Calcium-Ergänzungen wie Eierschalenpulver oder Algenkalk in der angegebenen Dosierung verwendet werden. Als Faustregel gilt: Calcium sollte etwa 80mg/kg KGW/Tag und Phosphor etwa 70mg/kg KGW/Tag betragen.

Zusätzlich werden etwa 5% Ballaststoffe benötigt, beispielsweise in Form von rohem, püriertem Gemüse und Obst. Gut geeignet sind Pastinaken, Karotten, Zucchini und Gurken. Nachtschattengewächse wie Tomaten, Auberginen oder Kartoffeln sollten vermieden werden. Das Gemüse kann einfach gerieben und unter das Fleisch gemischt werden, um auch wählerische Katzen zum Fressen zu animieren. Bei der Fütterung von Mäusen oder Küken dienen Fell und Federn als natürliche Ballaststoffquelle.

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Wenn Sie detaillierte Informationen zu geeigneten BARF-Zutaten für Katzen suchen, finden Sie diese in unserem Ratgeber „BARF Zutaten für die Katze bei Rohfütterung“.

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Taurinquellen für die artgerechte Katzenernährung

Der Taurinbedarf einer gesunden Katze lässt sich durch verschiedene natürliche Quellen decken. Frisch erlegtes Beutetier mit seinem Blut ist eine hervorragende Taurinquelle. Auch Herzen, insbesondere rohe Hühnerherzen, sind reich an Taurin und sollten mehrmals pro Woche gefüttert werden.

Weitere taurinreiche Futtermittel sind:

  • Muscheln
  • Thunfisch
  • Austern
  • Lammfleisch
  • Rindfleisch
  • Huhn
  • Dorsch

Eine wertvolle Alternative stellt Grünlippmuschelpulver dar, das natürliches Taurin enthält. Eine Messerspitze täglich zur BARF-Ration ergänzt die Taurinaufnahme auf natürliche Weise. Katzen in der Natur fangen etwa 6-12 Mäuse täglich, die durchschnittlich 70mg Taurin enthalten. Dies verdeutlicht, dass eine Überversorgung mit Taurin unwahrscheinlich ist, während ein Mangel gravierende Folgen haben kann. Bei Unsicherheiten bezüglich der Taurinversorgung ist Grünlippmuschelpulver eine ausgezeichnete Ergänzung.

Feuchtigkeitsgehalt bei der Rohfütterung von Katzen

Eine Feuchtigkeitszufuhr von etwa 80% im Futter ist für Katzen empfehlenswert, was durch Nassfutter und BARF gut abgedeckt wird. Getrocknete Gemüse- oder Kräuterflocken, wie die Canis Extra Top-Fit-Mix Flocken, sollten daher ausreichend mit Wasser eingeweicht werden. Bei Futterverweigerung kann die Anrührung mit Ziegenmilch aus unserem Felins Plus® Ziegenvollmilchpulver helfen.

Individuell kann die Zufütterung von Nährstoffen wie Kräutern, Algen (Spirulina oder Chlorella) oder Bierhefe notwendig sein.

Freigängerkatzen, die sich selbst versorgen, benötigen weniger zugefüttertes Futter, um Übergewicht zu vermeiden. Die Beobachtung des Körpergewichts und entsprechende Anpassungen sind hier entscheidend. Idealerweise sollte die Futtermenge auf 3-4 Mahlzeiten täglich verteilt werden, wobei auch 2 Mahlzeiten ausreichen können. Da Katzen keine Aasfresser sind, sollte das Futter nicht zu lange stehen bleiben, da es sonst für sie unappetitlich wird.

Für Urlaubszeiten oder wenn es schnell gehen muss, sind Felins Plus® Menü-Dosen mit ihrem hohen Fleischanteil eine hervorragende Ergänzung oder Alternative zum Barfen.

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Rechenbeispiel für Katzen-BARF

Um die benötigten Mengen an Zutaten für Ihre Katze zu berechnen, dient folgendes Beispiel:

Rechenbeispiel BARF Katze Futtermenge
4 kg Körpergewicht der Katze (normal aktiv) mit 27,5 g errechnen
8% Fett = 8,36 g
33,3% fleischige Knochen = 34,83 g
4% Leber = 4,18 g
5% Niere = 5,96 g
5,7% Lunge = 5,96 g
7% Pansen = 7,32 g
37% Muskelfleisch = 38,67 g
5% Ballaststoffe = 5,5 g

Fütterungs-Info zum BARF für Katzen nach Wochenplan

Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Fütterung über einen längeren Zeitraum ist entscheidend, um alle Nährstoffbedürfnisse Ihrer Katze zu decken. Variieren und kombinieren Sie die Zutaten und Rezepte so, dass die Katze innerhalb von 1-2 Wochen alle notwendigen Nährstoffe erhält. Mit zunehmender Erfahrung können Sie das exakte Abwiegen reduzieren und auf Ihr Gefühl und Augenmaß vertrauen.

BARF für die Katze – Rezeptideen

Hier sind einige Rezeptvorschläge für den Einstieg ins Katzen-BARF. Die Mengenangaben sind gerundet:

BARF für die Katze Rezeptidee Tag 1

Graue Hauskatze auf einem BaumGraue Hauskatze auf einem Baum

BARF für die Katze Rezeptidee Tag 2

  • 8-9g Gänseschmalz
  • 35g Hühnerhälse gewolft
  • 4g Entenleber
  • 6g Rinderlunge
  • 7g Blättermagen
  • 44g Hähnchenherzen
  • 5-6g Karotten

BARF für die Katze Rezeptidee Tag 3

  • 8-9g Gänseschmalz
  • 35g Hühnerkarkassen
  • 4g Hühnchenleber
  • 5g Rinderniere
  • 6g Rinderlunge
  • 46g Putenbrust/Hähnchenmagen
  • 5-6g Pastinake

Graue Maine-Coon-Katze im hohen GrasGraue Maine-Coon-Katze im hohen Gras

Fütterungs-Info zum Katzen BARF

Bei Allergien oder Empfindlichkeiten empfiehlt es sich, die tierischen Anteile einer Mahlzeit sortenrein zu halten. Gesunde Katzen vertragen auch die Kombination verschiedener Fleischsorten. Die Rezepte dienen als Orientierung und Inspiration.

Sortenreine BARF Rezeptideen für Katzen

Kater, 5kg Gewicht
85 g Muskelfleisch vom Rind oder Kalb
15 g Herz von Rind oder Kalb
14 g Leber von Rind oder Kalb
14 g Magen von Rind oder Kalb (falls er denn gefressen wird)
15 g Zucchini
Ca. 4 zerhackte Petersilienblätter
+ Lachsöl und Eierschalenpulver
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Zur Fütterung kann ½ Teelöffel Ziegenvollmilchpulver unter die Mahlzeit gemischt werden, besonders bewährt hat sich dies bei Zuchtvorbereitung, nach Operationen oder während Krankheitsphasen.

Als Snack für zwischendurch eignet sich Felins Plus® Geflügel & Fisch kaltgepresstes Trockenfutter. Alle Felins Plus® Produkte sind mit BARF und Menü-Dosen kombinierbar, die Trockenfuttermenge sollte jedoch unter 20% gehalten werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Katzen-BARF

Wie barfe ich meine Katze richtig?
Die Mahlzeiten sollten so zusammengestellt sein, dass Ihre Katze artgerecht mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt ist. Bei Unsicherheiten empfiehlt sich die Beratung durch einen Ernährungsberater. Weitere Informationen finden Sie in unserem Ratgeber „BARF Zutaten für die Katze bei Rohfütterung“.

Wie viel Futter braucht eine 4kg schwere Katze?
Eine normal aktive Katze benötigt etwa 110g BARF pro Tag. Diese Empfehlung kann individuell abweichen.

Ist Barfen für die Katze gesund?
Ja, Barfen ist eine artgerechte und gesunde Ernährungsform. Wichtig ist, sich über die notwendigen Zutaten und Ergänzungsfuttermittel zu informieren, um eine vollständige Versorgung sicherzustellen. Eine Auswahl an natürlichen Ergänzungsfuttermitteln für Katzen finden Sie hier.

Wie viel und welches rohe Fleisch dürfen Katzen fressen?
Die Futtermenge hängt vom Körpergewicht und Aktivitätslevel der Katze ab. Beliebte Fleischsorten sind Geflügel, Rind, Lamm und Fisch.

Wie oft sollte man eine Katze am Tag füttern?
Mindestens 3 Mal täglich, besonders für Wohnungskatzen. Freigänger, die sich draußen selbst versorgen, können auch seltener gefüttert werden.

Wie füttere ich meine Katze richtig?
Setzen Sie auf hochwertiges, natürliches Nassfutter oder BARF mit hohem Fleischanteil und ohne minderwertige tierische Nebenerzeugnisse. Achten Sie auf klare Deklarationen des Herstellers und vermeiden Sie synthetische Zusatzstoffe. Mehr dazu erfahren Sie auf unserer Seite „Die artgerechte Ernährung der Katze“.

Wie viel Futter bekommen Kitten?
Kitten dürfen fressen, so viel sie möchten. Ab dem sechsten Lebensmonat wird die Futtermenge reguliert und beträgt etwa 5% des Körpergewichts.

Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne telefonisch unter 0541 – 760 266 888 oder per E-Mail an: info@naturavetal.de zur Verfügung.