Tauchen Sie ein in die faszinierende Welt der israelischen Küche mit “Jerusalem: Ein Kochbuch”, einer Sammlung von Rezepten, die die reiche kulinarische Geschichte und Vielfalt der Stadt widerspiegeln. Dieses Buch entführt Sie auf eine geschmackvolle Reise, die weit über einfache Kochanleitungen hinausgeht und Einblicke in Traditionen und persönliche Erinnerungen bietet. Es ist eine Hommage an die Aromen und die Kultur Jerusalems, die darauf wartet, von Ihnen entdeckt und nachgekocht zu werden.
Mehr als nur Gewürze: Die Kunst der Aromen
Als jemand, der einst von den scheinbar endlosen Zutatenlisten in Ottolenghis Kochbüchern eingeschüchtert war, habe ich gelernt, dass eine Fülle von Gewürzen nicht zwangsläufig einen erhöhten Aufwand bedeutet. Ganz im Gegenteil: Sie versprechen eine tiefere Aromatik und ein intensiveres Geschmackserlebnis. Nach der Entdeckung des “Tomatensalats mit Tahin und Za’atar” aus Ottolenghis Buch “Simple”, das Gerichte mit weniger Zutaten präsentiert, war ich inspiriert, mich komplexeren Rezepten zuzuwenden. Die Empfehlungen von Kollegen und Kunden führten mich zu “Jerusalem”, einem Kochbuch, das mich schnell in seinen Bann zog. Die umfangreichen Zutatenlisten erwiesen sich als Trugbild – oft sind es nur die vielen Gewürze und Kräuter wie Kardamom, Zimt, Petersilie oder Tahin, die den Eindruck von Komplexität erwecken. Viele dieser Zutaten hatte ich bereits für andere Gerichte angeschafft, was die Zubereitung zusätzlich erleichterte.
Kulinarische Highlights aus “Jerusalem”
Balilah: Ein palästinensischer Imbiss für jede Gelegenheit
Eines der ersten Gerichte, das ich aus “Jerusalem” nachkochte, war “Balilah”. Dieses beliebte palästinensische Gericht kann sowohl warm als auch kalt genossen werden. Die Hauptzutaten – Kichererbsen, Petersilie, Zitronen, Frühlingszwiebeln und Kreuzkümmel – sind oft schon vorhanden oder leicht zu beschaffen. Während die Verwendung von Kichererbsen aus der Dose zwar eine schnelle Option ist, empfiehlt Ottolenghi ausdrücklich, getrocknete Kichererbsen über Nacht einzuweichen und am nächsten Tag zu kochen. Dieser Schritt lohnt sich geschmacklich enorm und lässt Dosen-Kichererbsen blass aussehen. Das Gericht ist im Handumdrehen zubereitet: Bis auf die Kichererbsen werden alle Zutaten gehackt, vermischt und mit Kreuzkümmel, Olivenöl, Salz und Pfeffer abgerundet. Wer mag, kann noch Gurken, Tomaten oder Feta hinzufügen. Ein ideales Gericht für die Mittagspause oder als leichte Mahlzeit am Abend.
Ein Teller Balilah, garniert mit frischer Petersilie und Zitronenspalten.
Salat von geröstetem Blumenkohl mit Haselnüssen: Eine unerwartete Geschmacksexplosion
Blumenkohl, oft unterschätzt, entfaltet in diesem Rezept sein volles Potenzial. Nach der Zubereitung im Ofen mit Olivenöl, Salz und Pfeffer werden geröstete Haselnüsse hinzugefügt, die dem Gericht eine nussige Textur verleihen. Die Kombination mit Staudensellerie, Ahornsirup, Zimt, Piment, Essig, Granatapfelkernen und Olivenöl ergibt ein überraschend harmonisches und köstliches Ergebnis. Dieses Gericht beweist, dass Blumenkohl weit mehr als nur eine Beilage sein kann.
Rote-Bete-Püree mit Joghurt und Za’atar: Ein aromatisches Zusammenspiel
Die Gewürzmischung Za’atar, eine Kombination aus wildem Thymian, Sumach und geröstetem Sesam, hat durch Ottolenghis “Simple” einen festen Platz in meiner Küche gefunden. In “Jerusalem” wird sie in zwei Rezepten verwendet, darunter das Rote-Bete-Püree. Gekochte Rote Bete wird mit Chili, Knoblauch und griechischem Joghurt püriert und anschließend mit Dattelsirup (oder Ahornsirup), Olivenöl und Za’atar verfeinert. Garniert mit Frühlingszwiebeln, gehackten Haselnüssen und Feta (anstelle des im Originalrezept genannten Ziegenkäses) entsteht ein Püree von intensiver Farbe und tiefem Geschmack.
Ein Schälchen Rote-Bete-Püree, bestreut mit Za'atar und Granatapfelkernen.
Weitere Köstlichkeiten aus “Jerusalem”
Das Buch “Jerusalem” bietet eine Fülle weiterer inspirierender Gerichte, die die Vielfalt der israelischen Küche widerspiegeln. Dazu gehören beispielsweise:
- Gebackene Süßkartoffeln & frische Feigen: Eine süß-herzhafte Kombination, die durch die frischen Feigen eine besondere Note erhält.
- Dip aus Butternusskürbis & Tahini: Ein cremiger Dip, der sich perfekt als Vorspeise oder Beilage eignet.
- Hähnchen mit karamellisierten Zwiebeln & Kardamomreis: Ein Gericht, das Einfachheit und Raffinesse vereint, da Hähnchen und Reis gemeinsam in einer Pfanne gegart werden.
Ein dampfendes Gericht mit Hähnchenstücken, karamellisierten Zwiebeln und duftendem Kardamomreis.
Eine Reise durch Jerusalem – nicht nur kulinarisch
“Jerusalem: Ein Kochbuch” ist mehr als nur eine Sammlung von Rezepten. Es nimmt den Leser mit auf eine Reise durch die Stadt, erzählt Geschichten hinter den traditionellen Gerichten und gewährt Einblicke in die kulinarischen Traditionen. Yotam Ottolenghis persönliche Einleitungen zu jedem Rezept, die von seinen Erinnerungen und der Bedeutung bestimmter Zutaten erzählen, machen das Buch zu einem Leseerlebnis. Es ist eine Einladung, die Aromen Jerusalems zu entdecken und die Kultur durch die Linse der Küche zu erleben. Auch wenn Okraschoten vielleicht nicht jedermanns Sache sind, wie ich feststellen musste, so sind die meisten Gerichte eine Offenbarung und eröffnen eine neue Welt der Aromen.
Für alle, die ihre kulinarischen Horizonte erweitern möchten, ist dieses Kochbuch eine absolute Empfehlung. Es inspiriert nicht nur zum Nachkochen, sondern auch zum Entdecken und Genießen.
ISBN: 978-3-8310-2333-2
Verlag: Dorling Kindersley
Erscheinungsjahr: 2013
Seiten: 320
Preis: 29,95 €
