Deutschland mit dem Hund zu erkunden, ist für viele eine wunderbare Vorstellung. Ob ein Ausflug in die bayerischen Alpen, ein Spaziergang an der Ostsee oder ein Städtetrip nach Berlin – unsere vierbeinigen Freunde sind oft treue Begleiter. Doch gerade beim Thema Hundetransport im Auto zeigen sich im Alltag häufig gravierende Mängel in der Sicherung. Viele Hundebesitzer unterschätzen das erhebliche Verletzungsrisiko, das ein ungesicherter Hund für Zwei- und Vierbeiner gleichermaßen darstellt. Eine repräsentative Umfrage von Autoscout24 hat ergeben, dass über ein Drittel der Autofahrer regelmäßig Hunde mitführt, aber fast jeder Fünfte seinen vierbeinigen Mitfahrer nicht ausreichend sichert. Dies birgt nicht nur Gefahren, sondern kann auch zu hohen Bußgeldern führen. Damit der gemeinsame Urlaub oder der tägliche Ausflug stressfrei und sicher bleibt, ist der richtige Hundetransport im Auto unerlässlich.
Wenn Sie sich Gedanken über die Anschaffung eines Hundes machen und möglicherweise in Tier Anzeigen Hunde stöbern, sollten Sie sich frühzeitig mit dem Thema Transportsicherheit auseinandersetzen, denn ein guter Schutz für Hunde im Auto muss nicht teuer sein und eine geduldvolle Eingewöhnung ist für den Vierbeiner wichtig.
Die Gefahren des unsicheren Hundetransports
Was passiert, wenn ein Hund im Auto nicht richtig gesichert ist, zeigen eindrucksvolle Systemvergleiche und Crashtests, wie sie beispielsweise vom ADAC durchgeführt wurden. Bei Brems- und Ausweichmanövern mit einer Geschwindigkeit von 100 km/h wird deutlich: Ein ungesicherter oder falsch gesicherter Hund erhöht bereits bei einer heftigen Bewegung das Verletzungsrisiko für Mensch und Tier erheblich. Im Ernstfall kann ein ungesicherter Hund im Fahrzeug zu einem gefährlichen Geschoss werden, das nicht nur sich selbst, sondern auch die Insassen schwer verletzen kann.
Hunde gelten im Straßenverkehr als Ladung, die ausreichend gegen Verrutschen, Umfallen, Hin- und Herrollen und Herabfallen gesichert werden muss. Dies gilt auch bei einer Vollbremsung oder einer plötzlichen Ausweichbewegung. Wer diese Vorschrift missachtet, riskiert ein Bußgeld zwischen 35 und 75 Euro. Bei einer Gefährdung kommt zu den 60 Euro Bußgeld noch ein Punkt in Flensburg hinzu.
Testleiter Bernd Ulmann bei der Testfahrt Tiersicherung im AutoTestleiter Bernd Ulmann zeigt, was passiert, wenn der Hund beim Ausweich- oder Bremsmanöver durchs Auto fliegt.
Wo ein Hund niemals mitfahren sollte
Ein geschocktes und verletztes Tier kann nach einem Unfall auch für Ersthelfer und Rettungskräfte eine ernstzunehmende Gefahr darstellen, wenn es sich im Fahrzeuginnenraum frei bewegen kann. Daher sollte ein Vierbeiner niemals auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, wenn er dort nicht adäquat gesichert ist. Für den Transport auf der Rücksitzbank, im Fußraum des Fahrzeug-Fonds oder im Kofferraum gibt es hingegen eine gute Auswahl an geeigneten Systemen, die einen sicheren Hundetransport im Auto ermöglichen.
Der Beifahrersitz ist für den ungesicherten Hundetransport völlig ungeeignetDer Beifahrersitz ist für den ungesicherten Hundetransport völlig ungeeignet, hier besteht höchste Verletzungsgefahr.
Sicherungssysteme für Rückbank und Fußraum
Für den Hundetransport im Auto auf der Rückbank oder im Fußraum gibt es verschiedene Lösungen, die je nach Größe und Verhalten des Hundes gewählt werden sollten.
Transportboxen aus Kunststoff
Hundetransportboxen aus Kunststoff bieten eine relativ hohe Sicherheit zu einem günstigen Preis. Sie werden idealerweise im Kofferraum oder auch im Fußraum verstaut. Im Kofferraum ist eine zusätzliche Sicherung mit Gurten dringend erforderlich, da sie sonst bereits bei einem Ausweichmanöver heftig herumschleudern kann. Bei einem Crash sind die Kunststoffboxen den Varianten aus Metall allerdings in ihrer Robustheit unterlegen. Trotzdem sind sie eine gute Basis für den sicheren Hundetransport im Auto.
Softtaschen mit Isofix-Befestigung
Softtaschen, die mit dem Isofix-System fixiert werden können, stellen ein geeignetes System dar, sofern sie korrekt eingebaut und passend zur Größe des Hundes gewählt werden. Auch bei kleinen Vierbeinern (3-5 kg), die in einer nicht ordnungsgemäß fixierten Softtasche transportiert werden, kann im Ernstfall eine enorme Aufprallenergie ausgehen. Daher ist die korrekte Befestigung entscheidend für die Sicherheit.
Softtaschen lassen sich zum Teil auch am Isofix-System der Rückbank befestigenSofttaschen lassen sich zum Teil auch am Isofix-System der Rückbank befestigen, was für zusätzliche Stabilität sorgt.
Hundekörbchen und zusätzliche Gurte
Hundekörbchen sind eine gute Lösung für kleine Fellnasen, wie zum Beispiel einen Pekinese Hund. Diese werden mit dem Anschnallgurt auf der Rücksitzbank befestigt. Hier ist es jedoch wichtig, ein zusätzliches Sicherungssystem zu nutzen, etwa einen stabilen Brustgurt für den Hund. Der Praxisversuch des ADAC zeigte, dass ein ungesicherter Hunde-Dummy im Körbchen bei einem Ausweichmanöver hinausgeschleudert und direkt in der daneben montierten Babyschale landete. Das Verletzungsrisiko für den Säugling wäre erheblich.
Ungeeignete Systeme: Sicherungsröhren und Rücksitzbarrieren
Eine Sicherungsröhre, die mit Gurten auf der Rückbank befestigt werden kann, erwies sich sowohl beim Ausweich- als auch beim Bremsmanöver als absolut ungeeignet. Da innerhalb der Transportröhre keine zusätzliche Sicherungsmöglichkeit für den Hund vorhanden ist, prallt er hart gegen die Türverkleidungen. So genannte Rücksitzbarrieren können allenfalls als zusätzliches Sicherungsmittel genutzt werden. Sie verhindern zwar das Vorschleudern des Vierbeiners bei einer Vollbremsung, bei einem Ausweichmanöver prallt er aber hart gegen die Türverkleidungen. Bei diesem System ist zudem bei einem Unfall die eingangs erwähnte Gefahr für Ersthelfer bzw. Retter groß.
Trenngitter und Gitterboxen für den Kofferraum
Für mittelgroße bis große Hunde, oder auch Rassen wie Bulldoggen, bietet sich der Kofferraum als Transportort an. Hierfür gibt es spezielle Trenngitter und Gitterboxen.
Trenngitter als Zusatzschutz
Trenngitter, die die Fahrzeuginsassen vor nach vorn fliegenden Tieren oder Gepäckstücken schützen, sollten nur als zusätzliche Sicherung genutzt werden. Im Sinne des Tierwohls ist der Hund im Kofferraum zusätzlich durch eine Box oder ein Gurtsystem zu sichern. Ein Nachteil der Trenngitter ist, dass sie nicht in jedes Fahrzeug passen. Eine sichere Verankerung der Gitter im Fahrzeug über Rückenlehnenverriegelung etc. ist Voraussetzung für guten Schutz; verspannte Gitter können bei einem Unfall leicht verrutschen.
Transport-Gitterboxen im Kofferraum
Transport-Gitterboxen für den Kofferraum sind eine praktische Lösung für den Hundetransport im Auto. Wichtig hierbei ist, dass das Größenverhältnis zwischen Box und Hund passt. Ist sie zu groß, ist das Verletzungsrisiko für das Tier höher, da es unkontrolliert herumgeschleudert werden kann. Deshalb gilt: lieber eine Nummer kleiner kaufen. Platz zum Liegen sollte vorhanden sein, Raum zum Hin- und Herwandern aber nicht. Sind Kofferraum-Boxen nicht ohnehin so groß wie der gesamte Kofferraum, müssen sie unbedingt mit Spanngurten an den Verzurrösen befestigt werden, sonst schleudert im Ernstfall der Hund mitsamt der Box durch den Fahrzeuginnenraum.
Eine passende Transport-Gitterbox im Kofferraum sichert den Hund optimalEine passende Transport-Gitterbox im Kofferraum sichert den Hund optimal und minimiert das Verletzungsrisiko.
Auto-Geschirre und Gurtsysteme für Vierbeiner
Auto-Geschirre sollten immer die Grundvoraussetzung für alle Hundetransportsysteme sein, bei denen das Tier nicht in einer Box gesichert wird. Beim Kauf sollte man auf vollvernähte Ösen, stabile Haken aus Stahl oder Aluminium und eine gute Passform achten. Eine Anprobe mit dem Hund ist ratsam! Nur richtig angepasst bieten sie Schutz. Halsbänder sollten niemals als Sicherungssystem genutzt werden, da sie bei einem Aufprall schwere Verletzungen am Hals verursachen können. Eine Ausführung mit doppelter Befestigung ist immer zu bevorzugen.
Gurtsysteme bieten eine gute Möglichkeit, das Tier crashsicher zu befördern. Der stabile und gepolsterte Gurt wird über das Isofix-System mit dem Fahrzeug verbunden. So wird ein Kräftedreieck erzeugt und verhindert, dass der Hund weder nach vorne noch zur Seite schleudert. Das Gurtsystem ist eine sinnvolle Ergänzung für alle Schutzmatten oder Trenngitter und trägt maßgeblich zu einem sicheren Hundetransport im Auto bei. Der Hersteller des Gurtsystems gibt dabei vor, wie die Sicherungssysteme zu verwenden sind und für welche Gewichtsbereiche des Vierbeiners das System verwendet werden kann.
Ein speziell für Hunde entwickeltes Auto-Geschirr sorgt für sicheren Halt während der FahrtEin speziell für Hunde entwickeltes Auto-Geschirr sorgt für sicheren Halt während der Fahrt und schützt vor Verletzungen.
Geduld bei der Eingewöhnung im Auto
Für Sicherungssysteme für Tiere existieren in Deutschland keine gesetzlichen Prüfvorschriften. Es ist aber bei der Auswahl von Produkten sinnvoll, auf Crashtests oder DIN-Prüfungen (DIN75410-2) zu achten, um die Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Wer sich für ein System entscheiden möchte, hat eine große Auswahl. Vor dem Kauf sollte man gut überlegen, welches Produkt zu den persönlichen Anforderungen bzw. zum Hund passt, und auch die Futtergewohnheiten berücksichtigen, vielleicht im Zusammenhang mit Lidl Hundefutter.
Eine Anprobe am bzw. mit dem Tier ist vor dem Kauf ebenso empfehlenswert wie eine geduldvolle Eingewöhnung an das neue Transportsystem. Idealerweise verwendet man eine geschlossene Box in der richtigen Größe. Nie vergessen sollten Hundebesitzer, dass auch die kurze Fahrt zur Gassi-Runde ein Risiko ist, wenn der Vierbeiner nicht ausreichend geschützt ist. Machen Sie den Hundetransport im Auto zu einem positiven Erlebnis für Ihren Vierbeiner durch positive Verstärkung und langsame Gewöhnung.
Fazit: Sicherheit geht vor beim Hundetransport im Auto
Ein sicherer Hundetransport im Auto ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern vor allem ein Akt der Verantwortung gegenüber Ihrem geliebten Vierbeiner und Ihren Mitfahrern. Die Investition in ein geeignetes Sicherungssystem – sei es eine robuste Hundebox, ein passendes Geschirr oder eine fest verankerte Gitterbox – zahlt sich im Ernstfall vielfach aus und bewahrt Sie und Ihren Hund vor schweren Verletzungen.
Bevor Sie mit Ihrem Hund auf Reisen gehen, sei es durch die malerischen Landschaften Bayerns oder an die raue Küste Norddeutschlands, informieren Sie sich umfassend über die besten Lösungen für den Hundetransport im Auto. So können Sie gemeinsam unbeschwerte Abenteuer erleben und die Schönheit Deutschlands in vollen Zügen genießen.
