Der große Hundenassfutter Test: Ergebnisse, Qualität und wichtige Nährstoffe

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Für jeden Hundebesitzer steht das Wohl seines Vierbeiners an erster Stelle, und die richtige Ernährung spielt dabei eine entscheidende Rolle. Doch schmeckt das Futter dem Hund nicht nur, sondern versorgt es ihn auch optimal? Stefanie Handl, Fachtierärztin für Tierernährung und Diätetik aus Österreich, betont: „Ein Alleinfuttermittel braucht alle nötigen Nährstoffe und die richtigen Verhältnisse aus Fett, Eiweiß, Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen.“ Genau diese Aspekte standen im Fokus eines umfassenden Hundenassfutter Tests, dessen Ergebnisse Licht ins Dunkel bringen, welche Produkte wirklich halten, was sie versprechen. Entdecken Sie auch, wie wichtig die Auswahl des richtigen Futters für andere Haustiere ist, beispielsweise wenn Sie nach dem besten Nassfutter für Katzen suchen.

So wurde getestet: Eine transparente Methode

Die Konsumentensendungen «Kassensturz» und «K-Tipp» haben in Zusammenarbeit mit einem zertifizierten Labor zehn beliebte Hundenassfutter aus dem Detail- und Fachhandel eingehend untersucht. Alle Testprodukte waren als Alleinfuttermittel für ausgewachsene Hunde deklariert. Futter-Expertin Stefanie Handl analysierte die Laborergebnisse detailliert und bewertete sowohl die Deklaration als auch die Fütterungsempfehlungen der Hersteller.

Dabei wurden folgende Kriterien zugrunde gelegt:

  • Eignung als Alleinfuttermittel (60%): Ist die Nährstoffzusammensetzung korrekt? Sind alle wichtigen Mineralien und Vitamine in ausreichender Menge enthalten?
  • Gute und richtige Deklaration (20%): Sind die Inhaltsstoffe klar und verständlich angegeben?
  • Sinnvolle Fütterungsempfehlung (20%): Sind die Angaben zur Fütterung praxisgerecht und angemessen?
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Erfreuliche Ergebnisse: Gute Qualität oft preiswert

Das Fazit des Hundenassfutter Tests ist erfreulich: Auch preisgünstige Alleinfuttermittel aus dem Detailhandel können im Test „sehr gut“ abschneiden. Vier Produkte erreichten sogar die Gesamtnote 5,8. Dies zeigt, dass Qualität nicht zwangsläufig teuer sein muss. Allerdings stellten die Experten fest, dass die Fütterungsempfehlungen der Hersteller in einigen Fällen noch optimiert werden könnten, um Hundebesitzern eine präzisere Orientierung zu bieten.

Die Mängel im Detail: Worauf Hundebesitzer achten sollten

Trotz der insgesamt positiven Bilanz gab es auch Produkte mit deutlichen Mängeln, die Hundebesitzer kennen sollten.

Naturaplus: Mangel an Vitamin A führt zum „Ungenügend“

Das Produkt Naturaplus Terrine Poulet von Qualité & Prix schnitt als einziges im Test mit der Note 3,2 („ungenügend“) ab. Der Hauptgrund für diese schlechte Bewertung war ein kaum messbarer Vitamin-A-Gehalt im Futter. Ein Mangel an Vitamin A kann bei Hunden ernsthafte gesundheitliche Probleme verursachen. Stefanie Handl betont: „Vitamin A muss in einem Alleinfuttermittel ausreichend vorhanden sein.“

Ungünstiges Kalzium-Phosphor-Verhältnis bei Select Gold Sensitive und Dog Menu

Abzüge erhielten auch die beiden Produkte Select Gold Sensitive (eingekauft bei Fressnapf) und Dog Menu mit Rind von Prix Garantie, die beide als „genügend“ bewertet wurden. In diesen Futtermitteln war das Kalzium-Phosphor-Verhältnis nicht optimal. Ein unausgewogenes Verhältnis dieser beiden Mineralstoffe kann langfristig die Nieren belasten und das Skelett schädigen, was die Bedeutung einer ausgewogenen Nährstoffzufuhr unterstreicht.

Fehlendes Vitamin D3 in Rinti Gold und Cesar

Etwas geringere Abzüge gab es für die „gut“ bewerteten Alleinfuttermittel von Rinti Gold und Cesar, bei denen kein Vitamin D3 nachweisbar war. Während dies die Gesamtbewertung weniger stark beeinflusste, ist Vitamin D3 dennoch ein wichtiger Bestandteil für die Knochengesundheit und sollte in einem ausgewogenen Futter enthalten sein.

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„Sensitiv“ – Eine Frage der Deklaration

Die Deklaration von Futtermitteln als „sensitiv“ soll Hunden mit empfindlicher Verdauung entgegenkommen. Doch der Test zeigte, dass nicht alle als „sensitiv“ beworbenen Produkte diese Bezeichnung auch rechtfertigen können.

Die Alleinfuttermittel von Select Gold und M-Budget werden als „sensitiv“ bezeichnet. Für die Futter-Expertin Stefanie Handl ist jedoch nicht immer nachvollziehbar, weshalb diese Futter für empfindliche Verdauungen geeignet sein sollen. Das Produkt von Select Gold wird von Stefanie Handl noch halbwegs als „sensitiv“ akzeptiert, da es Proteine von nur einer Tierart enthält. Monoprotein-Futter werden von sensiblen Hundemägen in der Regel besser vertragen. Das Sensitive Alleinfuttermittel Adult von M-Budget hingegen enthält verschiedene Proteine von verschiedenen Tieren, was den Anspruch „sensitiv“ für Stefanie Handl fragwürdig macht, da der Nachweis für die spezielle Eignung hier fehle.

Hersteller Stellungnahmen:

  • Coop zum „ungenügend“ bewerteten Naturaplus Terrine Poulet von Qualité & Prix: „Hunde erhalten erfahrungsgemäss täglich verschiedenes Futter wie Nass- und Trockenfutter sowie Snacks. Somit werden sie in der Regel mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.“
  • Fressnapf zum kritisierten Phosphor-Kalzium-Verhältnis im Sensitive Huhn mit Reis von Select Gold (Note 4,5): „Das Produkt wurde im Rahmen der Produkteentwicklung mit einem optimalen Calcium-Phosphor-Verhältnis entwickelt. Wir gehen davon aus, dass es sich um einen einmaligen chargenbezogenen ‹Ausreisser› handelt.“
  • Migros zur Kritik an der Deklaration des Sensitiven Alleinfuttermittels von M-Budget: „M-Budget Sensitiv wurde aufgrund der Rezeptur «reich an Huhn und mit Reis» als Sensitiv bezeichnet, da die Einzelfuttermittel Huhn und Reis das Produkt leichter verdaulich machen als ein gewöhnliches Produkt. Der Artikel ist kein Diätfuttermittel.“

Es ist offensichtlich, dass die Auslegung des Begriffs „sensitiv“ unter Herstellern variiert und Hundebesitzer die Inhaltsstoffe genau prüfen sollten. Die Qualität des Futters ist nicht nur für Hunde entscheidend; auch für Katzen ist die Wahl des Futters von großer Bedeutung, wie unser Ratgeber zum besten Katzenfutter zeigt.

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Preis-Leistungs-Verhältnis: Große Unterschiede bei den Kosten

Die Preisunterschiede bei Hundenassfutter sind erheblich und können sich über das Jahr summiert spürbar auf das Haushaltsbudget auswirken. Für einen zehn Kilogramm schweren, nicht kastrierten und aktiven Hund kostet das Alleinfuttermittel Rinti Gold beispielsweise 5.85 Franken pro Tag. Es ist das teuerste Produkt im Test.

Am günstigsten ist das mit Note 5,6 bewertete Sensitive Alleinfuttermittel M-Budget von der Migros, das nur rund einen Franken pro Tag kostet. Dieser enorme Preisunterschied ergibt pro Jahr eine Differenz von rund 1800 Franken. Dies belegt, dass eine gute Qualität nicht unbedingt teuer sein muss und ein bewusster Blick auf die Preise lohnenswert ist, ohne dabei die essentiellen Nährwerte zu vernachlässigen. Für verschiedene Tierarten und Rassen, wie die Europäische Kurzhaar, ist eine bedarfsgerechte und preislich vertretbare Ernährung ein wichtiges Thema.

Fazit: Qualität zahlt sich aus – für Hund und Halter

Der Hundenassfutter Test von «Kassensturz» und «K-Tipp» hat gezeigt, dass die Qualität von Nassfutter für Hunde stark variieren kann. Während viele preisgünstige Produkte eine hervorragende Versorgung bieten, weisen einige teurere Marken überraschende Mängel auf. Es ist entscheidend, sich nicht allein auf Marketingaussagen zu verlassen, sondern die Deklaration genau zu prüfen und sich an unabhängigen Testberichten zu orientieren. Die Ratschläge von Fachtierärztin Stefanie Handl unterstreichen die Notwendigkeit eines ausgewogenen Verhältnisses aller Nährstoffe, um Mangelerscheinungen und langfristigen Gesundheitsproblemen vorzubeugen. Investieren Sie in hochwertiges Futter, denn die Gesundheit Ihres Hundes ist es wert. Informieren Sie sich stets umfassend, um die beste Entscheidung für Ihren Vierbeiner zu treffen.