In Zeiten, in denen Lebensmittelverschwendung ein wichtiges Thema ist, erinnern wir uns gerne an die Küchenpraktiken unserer Großmütter. Sie waren Meisterinnen darin, mit den vorhandenen Vorräten zu kochen und aus Resten wahre Gaumenfreuden zu zaubern. Ein klassisches Gericht, das perfekt in diese Kategorie passt und heute noch Groß und Klein begeistert, ist das Hühnerfrikassee. Dieses cremige Gericht ist nicht nur ein beliebtes Familienessen, sondern auch eine hervorragende Möglichkeit, gekochtes Hähnchenfleisch sinnvoll zu verwerten und dabei ein unglaublich schnelles rezept hühnerfrikassee auf den Tisch zu bringen. Wer dachte, ein hausgemachtes Hühnerfrikassee sei kompliziert, wird überrascht sein, wie einfach und schnell es gelingen kann, besonders wenn das Hähnchen bereits gar ist.
Hühnerfrikassee aus Resten: Nachhaltig und Lecker
Traditionell wird für Hühnerfrikassee oft ein ganzes Huhn, Hähnchenschenkel oder Hähnchenbrust extra gekocht, was einige Zeit in Anspruch nimmt. Doch die wahre Magie dieses Gerichts offenbart sich, wenn man es aus bereits gegartem Hähnchenfleisch zubereitet. Ob Reste vom Suppenhuhn, gegrilltem Hähnchen oder gekochter Hähnchenbrust – sie alle finden hier eine köstliche neue Bestimmung. Wir nennen es lieber “schnelles Hühnerfrikassee aus Hähnchenfleisch-Überbleibseln”, denn “Reste” klingt einfach nicht so charmant. Diese Vorgehensweise spart nicht nur Zeit, sondern trägt auch zu einem nachhaltigeren Umgang mit Lebensmitteln bei. Mit frischem Gemüse und einer samtigen Soße entsteht so ein Gericht, das Erinnerungen weckt und zugleich den modernen Zeitgeist trifft.
Cremiges Hühnerfrikassee in einer weißen Schale, garniert mit Petersilie
Die Zutaten für Ihr perfektes Hühnerfrikassee Rezept
Die Zutatenliste für ein selbstgemachtes Hühnerfrikassee ist erfreulich überschaubar und beinhaltet oft Dinge, die man bereits zu Hause hat. Die Basis bildet natürlich das Hähnchenfleisch und eine aromatische Flüssigkeit, ergänzt durch frisches Gemüse und eine cremige Soße.
Geflügelfond oder Hühnerbrühe
Ein guter Fond ist das A und O für den vollen Geschmack des Frikassees. Im Supermarkt gibt es Geflügelfond im Glas, der eine solide Wahl darstellt. Wer es kostengünstiger mag, kann auch körnige Hühnerbouillon oder eine Paste verwenden. Für das beste Geschmackserlebnis empfehlen wir jedoch, hochwertigen Geflügelfond zu nutzen. Noch besser schmeckt es natürlich mit einer klaren, selbstgemachten hühnerbrühe ohne Einlage, die vielleicht sogar von einer vorherigen Hühnersuppe übriggeblieben ist.
Das Hähnchenfleisch – Reste sind willkommen!
Für Ihr Hühnerfrikassee benötigen Sie etwa 250g Hähnchenfleisch. Hier sind Ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt: Verwenden Sie Reste vom Suppenhuhn, Fleisch vom Grillhähnchen, gekochte oder gebratene Hähnchenbrüste. Die Röstaromen von gebratenem Hähnchen verleihen dem Frikassee sogar eine besondere Note. Entfernen Sie eventuell vorhandene Haut und verwenden Sie nur das reine Fleisch.
Vorgekochtes Hähnchenfleisch in Würfeln, bereit für das Frikassee
Falls keine Hähnchen-Reste zur Hand sind, lässt sich auch schnell ein Hähnchenbrustfilet zubereiten. Kochen Sie es leicht gesalzen in Wasser oder braten Sie es in etwas Öl oder Butter scharf an, bis es gar ist. Anschließend in mundgerechte Stücke schneiden. Es ist wichtig, das Fleisch separat zu garen, da es sonst im Frikassee leicht fade schmecken kann, wenn es direkt in der Soße zieht.
Frisches Gemüse für Farbe und Geschmack
Neben Möhren und weißen Champignons sind Tiefkühl-Erbsen eine beliebte Zutat, die dem Frikassee eine schöne Süße und Farbe verleihen. Das Hühnerfrikassee lässt sich wunderbar variieren; probieren Sie es zum Beispiel mit frischen Spargelspitzen in der Saison oder Kapern für eine pikante Note.
Frisch geschnittene Möhren, Champignons und tiefgekühlte Erbsen in Schalen
Zusätzlich benötigen Sie einige Vorratszutaten wie Butter und Mehl für die Soßenbasis sowie Sahne, einen Spritzer Zitronensaft, Salz und Pfeffer zum Abschmecken.
Die Kunst der Mehlschwitze: Einfach und Klümpchenfrei
Ein echtes Hühnerfrikassee lebt von seiner cremigen Soße, deren Basis in der klassischen Hausmannskost eine Mehlschwitze bildet. Viele schrecken davor zurück, aus Angst vor Klümpchen. Doch wir können Sie beruhigen: Eine Mehlschwitze ist einfacher als gedacht, und selbst wenn sich ein kleines Klümpchen verirrt, schmälert das den Geschmack keineswegs. Wir sind keine Sterne- oder Profiköche, und Perfektion ist hier zweitrangig. Mit ein paar einfachen Tricks gelingt sie Ihnen aber garantiert glatt.
So gelingt Ihre Mehlschwitze kinderleicht
Das Geheimnis einer perfekten Mehlschwitze liegt im richtigen Verhältnis von Butter, Mehl und Flüssigkeit sowie in der Aufmerksamkeit während der Zubereitung.
- Butter schmelzen: In einem Topf 25g Butter zerlassen.
- Mehl einrühren: 25g Mehl hinzufügen und mit einem Schneebesen zügig verrühren. Das Mehl in der Butter anschwitzen lassen, bis es goldgelb ist. Ständiges, schnelles Rühren verhindert das Anbrennen.
- Flüssigkeit hinzufügen: Nach und nach, und etwas langsamer, die 400ml Hühnerbrühe unter ständigem, schnellem Rühren mit dem Schneebesen einarbeiten. Ob die Flüssigkeit warm, lauwarm oder kalt ist, spielt hierbei erfahrungsgemäß keine Rolle. Wichtig ist das konsequente Rühren, um Klümpchenbildung vorzubeugen.
- Aufkochen lassen: Alles noch einmal kurz aufkochen lassen, bis die Soße bindet und cremig wird.
Eine Mehlschwitze in einem Topf, die goldbraun angerührt wird
Hühnerfrikassee als ideales Familienessen
Die Einfachheit und schnelle Zubereitung machen das Hühnerfrikassee zu einem unverzichtbaren Gericht im Familienalltag. Es ist nicht nur lecker, sondern auch äußerst praktisch.
Aufbewahrung und Einfrieren:
Reste lassen sich problemlos bis zu 3 Tage im Kühlschrank aufbewahren. Für eine längere Haltbarkeit kann das Hühnerfrikassee in einem luftdichten Behälter bis zu 6 Monate eingefroren werden. Ein toller Tipp ist es, bewusst eine größere Menge zuzubereiten und portionsweise einzufrieren, um immer ein schnelles, hausgemachtes Essen parat zu haben.
Auftauen und Erwärmen:
Zum Auftauen kann das Frikassee über Nacht im Kühlschrank platziert werden. In der Mikrowelle genügen etwa 3 Minuten bei 600 Watt. Alternativ lässt es sich direkt im Topf bei langsamer Hitze erwärmen; geben Sie hierfür zu Beginn etwa 5 Esslöffel Wasser hinzu, um ein Anbrennen zu verhindern und vergessen Sie den Deckel nicht.
Servieren Sie dieses cremige Meisterwerk am besten mit gekochtem Reis, der die Soße wunderbar aufnimmt.
Fertig angerichtetes Hühnerfrikassee mit Reis und frischer Petersilie auf einem Teller
Fazit: Ein Klassiker, der immer geht
Das Hühnerfrikassee ist weit mehr als nur ein Gericht; es ist ein Stück deutscher Esskultur, das Tradition und Alltagstauglichkeit perfekt vereint. Mit unserem detaillierten Hühnerfrikassee Rezept haben Sie nun alle Werkzeuge an der Hand, um diesen Klassiker schnell und unkompliziert selbst zuzubereiten. Es ist die perfekte Wahl für ein wärmendes Familienessen, bietet eine wunderbare Möglichkeit zur Resteverwertung und beweist, dass gute Küche nicht kompliziert sein muss. Probieren Sie es aus und lassen Sie sich von seinem cremigen Geschmack verzaubern!
Haben Sie unser Rezept ausprobiert oder eigene Tipps für ein perfektes Hühnerfrikassee? Teilen Sie Ihre Erfahrungen und lassen Sie uns wissen, wie es Ihnen geschmeckt hat!