Das Herzsteine Hörbuch bietet eine fesselnde Möglichkeit, die bewegende Geschichte von Hanna Jansen zu erleben. Dieser Roman, der sich mit Themen wie Traumata, familiären Bindungen und der Suche nach Identität auseinandersetzt, findet auch in seiner Hörbuchform ein breites Publikum. In diesem Beitrag tauchen wir tief in die Handlung des Romans ein und beleuchten die Schlüsselmomente, die ihn so eindringlich machen.
Die Handlung von “Herzsteine” im Überblick
Die Geschichte wird primär aus der Perspektive von Samuel (Sam) erzählt. Durch seine Augen erfahren wir mehr über die komplizierte Lebensgeschichte seiner Mutter Felicitas und die Anfänge der Beziehung zwischen ihr und seinem Vater Luk.
Im Dezember 1994 begegnet der angesehene Hamburger Orthopäde Luk im Rahmen eines Ärztekongresses in London der Serviceangestellten Felicitas. Luk ist fasziniert von der attraktiven Frau, die seit ihrer Flucht vor dem Völkermord aus Ruanda in der britischen Hauptstadt lebt. Die beiden gründen in Hamburg eine Familie und Felicitas, von Sam liebevoll “Fe” genannt, genießt zunächst die ersten Jahre mit ihrem Sohn. Doch die Schatten der Vergangenheit, die Gräuel des Völkermords der Hutu an den Tutsi und eine tiefe Familientragödie, holen sie schließlich ein. Fe zieht sich immer mehr zurück, kämpft mit Panikattacken und erlebt einschneidende Flashback-Erlebnisse, die ihren tiefen seelischen Schmerz verdeutlichen.
Diese schwierige Phase bringt Luk auf die Idee, ein Jahr lang die Landarztpraxis seines Freundes Peter auf Sylt zu übernehmen. Er erhofft sich davon eine Erholung für Fe, verbunden mit der Hoffnung auf eine seelische Genesung, denn Sylt hat für die Familie positive Urlaubserinnerungen.
Für den 15-jährigen Sam ist diese Entscheidung ein tiefer Einschnitt. Er wird von seinen engsten Freunden Jan und Olli getrennt. Auf Sylt lernt Sam die gleichaltrige Enna kennen und lieben. Er verbringt fortan mehr Zeit mit ihr als im eher nüchternen Ferienhaus mit seinen Eltern, deren Beziehung zunehmend angespannter wird. Obwohl Fe durchaus Momente des Glücks erlebt und lachen kann, distanziert sie sich immer mehr und nimmt weniger am Familienleben teil.
Sam und Enna, die beide neu zugezogen sind und als Einzelkinder aufwachsen, teilen eine ähnliche Lebenssituation. Beide haben Elternteile, die entweder physisch abwesend sind oder emotional nicht präsent. Ennas Mutter Helen arbeitet als „Heilerin“, was bei den häufigen Wohnortwechseln der Familie zu Misstrauen in der Bevölkerung führt. Bereits am ersten Schultag eilt Enna ein solcher Ruf voraus, und sie wird schnell von ihren Mitschülern ausgegrenzt. Sam, der aufgrund seines Aussehens ohnehin mehr Beachtung findet, setzt sich für Enna ein und verschweigt das Cybermobbing, das sie erfahren muss. Sams Anziehung zu Ennas selbstbewusstem und hinterfragendem Wesen wächst.
Ein herzförmiger Stein, Symbol der Verbindung in "Herzsteine"
Eines Tages findet Ennas Hund Jona einen herzförmigen Stein. Sam hebt ihn auf, was Enna dazu veranlasst, ihn zu sich nach Hause einzuladen. Dort entdeckt sie, dass ihre Mutter Helen weitere solcher Steine aufbewahrt. Bei einem Gespräch tauschen die beiden Jugendlichen ihre Probleme aus und erste zärtliche Gefühle entstehen. Sam lernt Helen kennen und zeigt Interesse an ihrer Heilkunst, kurz darauf lernt auch Fe sie kennen.
Ein aufziehender Orkan markiert einen dramatischen Wendepunkt: Fe verschwindet. Nach einer vergeblichen Suche und der polizeilichen Meldung kommt es am Abend zu einem ersten offenen Gespräch zwischen Luk und Sam. Luk schildert die Ereignisse des Völkermords in Ruanda, seine erste Begegnung mit Fe in London und das spärliche Wissen, das er über ihre Flucht hat. Kurz darauf bringt Helen Fe zurück und drängt Sam eindringlich, mit seiner Mutter zu sprechen. Sam hört mit, wie Fe ihrem Vater ihren Entschluss zur Rückkehr nach Ruanda mitteilt.
Im Herbst fliegt Fe nach Ruanda, und Luk kümmert sich alleine um Sam. Weihnachten verbringen sie zu Ehren von Sam in Hamburg, wo er die Entfremdung von seinen alten Freunden schmerzlich spürt. Enna bleibt für ihn eine Herzensangelegenheit. Fe meldet sich während dieser Zeit kaum.
Während der Osterferien reisen Luk und Sam nach Ruanda. In Kigali wird Fe von ihrer Familie eher zurückhaltend und kühl empfangen. Für Luk und Sam ist es enttäuschend, dass Fe während ihres Urlaubs nicht im Hotel wohnen möchte. Sams Eindrücke von den Wohnverhältnissen und den Arbeitsbedingungen seiner Mutter in einem Waisenhaus sind befremdlich, doch er entwickelt auch Bewunderung für Fes Engagement in dieser Umgebung. Durch Jean-Claude, den Enkel einer Freundin von Fes Mutter, lernt Sam eine neue Welt kennen. Dieser weltoffene junge Mann teilt die historische Last seines Volkes mit Sam. Angesichts der unvorstellbaren Gräueltaten wird Sam schmerzlich bewusst, welches Schicksal und Trauma seine Mutter mit sich trägt. Ein erster Hinweis auf Fes Befreiung von ihren Ängsten zeigt sich, als Sam ihr im Hotelpool das Schwimmen beibringt. Auch Sam nähert sich seiner familiären Wurzeln mütterlicherseits immer mehr an.
Währenddessen unternimmt Luk allein eine Rundreise zu touristischen Orten – ein Schritt zur Selbstfindung. Als Fe Sam mitteilt, dass sie in Ruanda bleiben wird, erkennt Sam, dass dies der Grund für Luks Alleinreise war. Fe und Sam besuchen stattdessen erstmals seit ihrer Flucht ihr Heimatdorf. Sam hilft ihr, ihre Anspannung zu lösen, und lässt sich auf ein Familienfest der besonderen Art ein. In der folgenden Nacht erzählt Fe Sam in einem langen, monologischen Gespräch ihre gesamte Lebensgeschichte. Erst die Nachricht vom Tod ihrer gesamten Familie und vieler Bekannter im August holt sie aus der versuchten Verdrängung zurück in die Realität. Fe erklärt Sam, dass ihr neuer Weg eine Form der Reue und Sühne darstellt. Jean-Claude, der ebenfalls seine engste Familie verloren hat, möchte Gutes tun, achtet aber auf Sam wie auf ein kostbares „Geschenk“. Sams Geschenk an Fe ist hingegen ein materielles: Er gibt ihr den Herzstein, ein Symbol seiner Liebe zu Enna, als Talisman weiter. Ein einvernehmlicher und herzlicher Abschied wirft ein optimistisches Licht auf die Zukunft dieser Mutter-Sohn-Beziehung.
Luk berichtet begeistert von seiner Erfahrung mit den Gorillas und verspricht Fe die Finanzierung des Sanierungsprojekts von Mama Munyemanas einfacher Behausung. Er schließt auch nicht aus, Jean-Claude eines Tages eine Reise nach Deutschland zu ermöglichen. Die Wege der Familie trennen sich räumlich dennoch: Sam plant, auf Sylt, also bei Enna, zu bleiben und bei Peter zu wohnen, während Luk wieder nach Hamburg zieht.
Zusammengefasst von Christel Metzger, Franziska Heinzelmann und Julia Biedermann.
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