Herzhusten ist ein beunruhigendes Symptom, das bei Hunden auftreten kann und oft auf zugrunde liegende Herzprobleme hinweist. Insbesondere die Linksherzinsuffizienz, häufig bei kleinen Hunderassen, kann zu diesem Symptom führen. Betroffene Hunde husten typischerweise im Schlaf oder bei körperlicher Anstrengung. Dieses Husten ist ein Zeichen dafür, dass die Mitralklappe, die normalerweise den Blutrückfluss vom Herzen in den linken Vorhof verhindert, nicht mehr richtig schließt.
Symptome von Herzhusten beim Hund
Herzhusten tritt oft erst im fortgeschrittenen Stadium einer Herzerkrankung auf. Begleitend zur Linksherzinsuffizienz können verschiedene andere Symptome beobachtet werden:
- Allgemeine Anzeichen: Dazu gehören Schwäche, mangelnde Bewegungsfreude, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, schnelle Ermüdung und Unruhe.
- Herz-Kreislauf-Probleme: Herzrhythmusstörungen und plötzliche Ohnmachtsanfälle können auftreten.
- Atemwegssymptome: Kurzatmigkeit und vermehrtes Hecheln sind häufig.
- Anzeichen einer Rechtsherzinsuffizienz: Eine zunehmende Bauchwassersucht (Aszites) durch Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum kann sich entwickeln.
Ursachen für Herzhusten beim Hund
Die häufigste Ursache für Herzhusten bei Hunden ist die Mitralklappeninsuffizienz, die zu einer Linksherzinsuffizienz führt. Diese erworbene Herzerkrankung wird oft durch eine erbliche Veranlagung begünstigt, auch wenn Umwelteinflüsse eine Rolle spielen können.
Was passiert bei einer Herzklappenverdickung?
Wenn die Mitralklappe zwischen linkem Vorhof und linker Herzkammer zunehmend verdickt, schließt sie nicht mehr korrekt. Dies führt dazu, dass Blut zurück in den linken Vorhof fließt. Über längere Zeit kann dies zu einer Vergrößerung des linken Vorhofs und somit des gesamten Herzens führen. Der Blutrückstau in die Lunge presst Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Lungengewebe, was zu einem Lungenödem oder einer Flüssigkeitsansammlung im Brustkorb (Thoraxerguss) führt. Diese Zustände reizen die Hustenrezeptoren und üben Druck auf die Hauptatemwege aus, was den charakteristischen Herzhusten auslöst.
Kardiologen stufen die Erkrankung in vier Schweregrade ein, von Grad 1 (geringgradig) bis Grad 4 (hochgradig und symptomatisch).
Hund mit Leistungsschwäche*Leistungsschwäche kann ein frühes Anzeichen für eine Herzerkrankung sein. © Vasyl / stock.adobe.com*
Diagnose durch den Tierarzt
Wenn Ihr Hund Anzeichen von Herzhusten zeigt oder der Verdacht auf eine Mitralklappeninsuffizienz besteht, ist ein Besuch beim Tierarzt unerlässlich. Durch die Befragung des Besitzers (Anamnese) kann der Tierarzt erste Hinweise auf Symptome wie Leistungsschwäche oder nächtliches Husten erhalten. Eine allgemeine körperliche Untersuchung hilft, zwischen Herz- und Lungenproblemen zu unterscheiden.
Spezielle Herzuntersuchungen
Zur Bestätigung der Diagnose einer Mitralklappeninsuffizienz führt der Tierarzt spezielle Untersuchungen durch. Mit einem Stethoskop wird die Funktion der Herzklappen und der Zustand der Lunge beurteilt. Eine Elektronenkardiografie (EKG) ist wichtig, um mögliche lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen zu erkennen, da diese häufig mit Herzklappenproblemen einhergehen.
Bildgebende Verfahren
Röntgenaufnahmen können ein Lungenödem oder eine Vergrößerung des linken Herzvorhofs sichtbar machen. Ultraschalluntersuchungen ermöglichen es, die Schließfunktion der Herzklappen und den Blutfluss im Herzen detailliert zu beurteilen.
Therapie bei Herzhusten
Da Herzhusten nur ein Symptom ist, steht die Behandlung der zugrunde liegenden Ursache, der Mitralklappeninsuffizienz, im Vordergrund. Nicht in jedem Stadium wird die Erkrankung sofort medikamentös behandelt. Wenn jedoch Herzhusten auftritt, ist in der Regel bereits ein fortgeschrittener Grad erreicht.
Bewährte Behandlungsmethoden
Bei fortgeschrittenen Stadien, insbesondere bei einem bestehenden Lungenödem, ist eine medikamentöse Therapie notwendig. Bewährte Behandlungsmöglichkeiten umfassen:
- Entwässernde Medikamente (z. B. Furosemid)
- Herzstärkende Medikamente (inotrop wirkende Mittel wie Pimobendan)
- Kreislaufunterstützende Medikamente (z. B. ACE-Hemmer)
- Medikamente gegen Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika)
- Gegebenenfalls das Absaugen von Flüssigkeit aus Brust- oder Bauchhöhle (Punktion).
Die Bedeutung eines Atemtagebuchs
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Tierarzt und Hundehalter ist entscheidend, damit der Hund trotz der Erkrankung ein möglichst langes und gutes Leben führen kann. Der Tierarzt wird Sie wahrscheinlich bitten, ein Atemtagebuch zu führen. Die normale Atemfrequenz eines erwachsenen Hundes liegt zwischen zehn und 30 Atemzügen pro Minute in Ruhe. Wenn Ihr Hund dauerhaft mehr als 40 Atemzüge pro Minute in entspanntem Zustand aufweist, kann dies ein Hinweis auf eine Verschlechterung des Zustands sein.
Prognose und Vorbeugung
Je früher Herzhusten beim Hund diagnostiziert und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. In seltenen Fällen kann es jedoch zu Komplikationen wie dem Einreißen von Klappenhaltebändern oder des linken Vorhofs kommen, was im schlimmsten Fall zum Verbluten führen kann und irreversibel ist.
Eine wirkliche Vorbeugung gegen Herzhusten durch Mitralklappeninsuffizienz ist kaum möglich. Eine frühzeitige tierärztliche Abklärung bei Verdacht auf Herzprobleme und eine gute Kooperation zwischen Tierarzt und Halter sind jedoch entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität des Hundes zu erhalten.
