Der Handel und die Haltung exotischer Wildtiere als Haustiere in Deutschland stellen ein wachsendes Problem dar, das weitreichende Konsequenzen für Tierschutz, Artenschutz und öffentliche Sicherheit hat. Jährlich werden Hunderttausende Wildtiere auf deutschen Tierbörsen und Online-Plattformen angeboten, was Deutschland zu einem der größten Märkte für exotische Heimtiere weltweit macht. Angesichts dieser Situation setzt sich Pro Wildlife, eine anerkannte Tierschutzorganisation, gemeinsam mit anderen Verbänden für die Einführung einer bundesweiten Positivliste für Heimtiere ein. Diese Liste soll klar definieren, welche Tierarten für den Handel und die private Haltung geeignet sind und welche nicht, basierend auf Kriterien wie Tierschutz, Artenschutz, Naturschutz sowie Gesundheits- und Sicherheitsrisiken. katzenbilder zum ausdrucken
Die Problematik des Wildtierhandels und der Wildtierhaltung
Der Handel mit exotischen Tieren birgt zahlreiche Risiken. Viele dieser Tiere sind nicht an die Haltung in menschlicher Obhut angepasst, was zu erheblichem Leid führen kann. Zudem kann der Handel mit Wildtieren Krankheiten übertragen, die sowohl auf andere Tiere als auch auf den Menschen übergreifen können (Zoonosen). Nicht zuletzt stellt die unsachgemäße Haltung von gefährlichen Tieren, wie beispielsweise Giftschlangen oder Raubkatzen, eine ernste Bedrohung für die öffentliche Sicherheit dar.
Was ist eine Positivliste und wie funktioniert sie?
Eine Positivliste für Haustiere ist ein präventives Regulierungssystem, das ausschließlich den Handel und die Haltung von Tierarten erlaubt, die zuvor auf einer Liste als geeignet eingestuft wurden. Dies steht im Gegensatz zu einer Negativliste, die nur bestimmte, als gefährlich oder ungeeignet eingestufte Arten verbietet und somit reaktiv agiert. Angesichts der schier unbegrenzten Vielfalt an handelbaren Arten und der ständigen Neuzüchtungen wäre eine umfassende Negativliste praktisch unmöglich zu erstellen und aktuell zu halten. Eine Positivliste hingegen bietet einen klaren Rahmen und erleichtert die Überwachung und Durchsetzung von Vorschriften.
Der Bericht „Wildtiere als Haustiere? Die Politik muss handeln!“ von Pro Wildlife fasst die Probleme und Risiken des Handels und der Haltung von Wildtieren detailliert zusammen und schlägt Lösungsansätze vor.
Internationale und nationale Entwicklungen zur Positivliste
Mehrere europäische Länder haben bereits Positivlisten für Haustiere eingeführt oder diskutieren deren Einführung. Im Juni 2021 forderte das EU-Parlament eine solche Liste, und im Mai 2022 sprachen sich 19 Mitgliedsstaaten im europäischen Agrarrat für eine EU-weite Positivliste aus. Die EU-Kommission prüft dies derzeit. Bis eine europaweite Lösung greift, ist Deutschland als bedeutender Absatzmarkt gefordert, proaktiv zu handeln.
Rechtlich gesehen sind nationale Positivlisten nicht nur zulässig, sondern auch durch das Vorsorgeprinzip und das Staatsziel „Tierschutz“ gemäß Art. 20a GG geboten. Unabhängige Gutachten zeigen Wege auf, wie eine solche Regelung im deutschen Tierschutzgesetz umgesetzt werden könnte.
EU-Karte bezüglich Positivlisten und Negativlisten in Europa
Die Vorteile einer Positivliste
Eine Positivliste ist ein effektives Instrument zur Regulierung des Handels und der Haltung von Wildtieren. Sie trägt maßgeblich zu präventivem Tier-, Arten- und Naturschutz bei, kann den problematischen Online-Handel eindämmen und Risiken für Gesundheit und Sicherheit minimieren. Zudem erleichtert sie die Kontrollen und die Durchsetzung geltender Gesetze. Die Einführung einer Positivliste würde somit einen wichtigen Schritt in Richtung eines verantwortungsvolleren Umgangs mit exotischen Tieren darstellen. die süßeste katze der welt
Das Engagement von Pro Wildlife
Pro Wildlife engagiert sich aktiv für die Einführung einer Positivliste für Heimtiere in Deutschland. Die Organisation dokumentiert das Ausmaß und die Folgen des Handels mit exotischen Heimtieren, steht im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern und Interessengruppen, betreibt Aufklärungsarbeit und setzt sich auf internationaler Ebene für Handelsbeschränkungen für bedrohte Arten ein. Durch diese vielfältigen Maßnahmen strebt Pro Wildlife danach, den Schutz von Wildtieren zu verbessern und die Gefahren des illegalen Handels und der unsachgemäßen Haltung zu reduzieren. rote katzen
Die Haltung bestimmter exotischer Tiere kann auch spezifische Herausforderungen mit sich bringen, die eine sorgfältige Planung und Vorbereitung erfordern. So sind beispielsweise die Bedürfnisse von perserkatzen zwar gut dokumentiert, doch bei weniger verbreiteten oderwilderen Arten ist die Informationslage oft lückenhaft.
Ein weiteres Beispiel für die Komplexität der Haltung exotischer Tiere ist die singapura katze, eine der kleinsten Katzenrassen der Welt, deren Haltung ebenfalls spezifische Kenntnisse erfordert.
Fazit
Die Einführung einer Positivliste für Heimtiere ist ein dringend notwendiger Schritt, um den Handel und die Haltung von Wildtieren in Deutschland besser zu regulieren. Sie schützt nicht nur die Tiere selbst, sondern auch die Artenvielfalt und die menschliche Gesundheit. Angesichts der positiven Entwicklungen auf EU-Ebene und der rechtlichen sowie praktischen Vorteile ist es an der Zeit, dass Deutschland seiner Verantwortung nachkommt und eine umfassende Positivliste implementiert. Nur so kann ein nachhaltiger und ethischer Umgang mit exotischen Tieren gewährleistet werden.
