Haustiere für draußen: So fühlen sich Kaninchen & Meerschweinchen wohl

Kaninchen liegt entspannt in der Erde.

Kaninchen und Meerschweinchen sind beliebte Begleiter, die mit ihrer neugierigen Art und ihrem sozialen Wesen viel Freude bereiten. Viele Tierhalter überlegen, ihren kleinen Freunden ein Leben im Freien zu ermöglichen. Auf der Wiese laufen, buddeln, sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen und einfach die frische Luft genießen – all das ist in einem artgerechten Außengehege möglich. Dies bietet nicht nur eine natürliche Umgebung, sondern fördert auch das Wohlbefinden und die Gesundheit der Tiere. Doch die Entscheidung, Haustiere für draußen zu halten, erfordert sorgfältige Planung und die Beachtung wichtiger Kriterien, um Sicherheit und Komfort zu gewährleisten. Dieser umfassende Leitfaden beleuchtet alles, was Sie wissen müssen, damit Ihre Kleintiere die Zeit im Garten optimal genießen können und sich das ganze Jahr über wohlfühlen.

Der Übergang von Drinnen nach Draußen: Worauf achten?

Der Wechsel vom warmen Zuhause ins Freie muss wohlüberlegt sein, um unnötigen Stress für Ihre Kaninchen oder Meerschweinchen zu vermeiden. Ideal ist der Umzug in den wärmeren Monaten, sobald die Außentemperaturen stabil bei etwa 10 bis 15°C liegen und auch nachts nicht mehr stark absinken. Bevor die Tiere nach draußen ziehen, muss das Gehege vollständig vorbereitet sein – von der Ausbruchs- und Einbruchssicherheit bis zur optimalen Einrichtung. Eine sorgfältige Planung im Vorfeld spart nicht nur Aufregung für die Tiere, sondern auch zusätzlichen Aufwand für Sie.

Weiterlesen >>  Das perfekte Halsband für Ihren Hund: Stil, Komfort und Sicherheit im Fokus

Ein stressfreier Umzug ist entscheidend. In den Monaten April bis September kann bei einem gut strukturierten Freigehege mit verschiedenen thermischen Zonen – wie wärmeren und kühleren Rückzugsorten – auf eine schrittweise Gewöhnung verzichtet werden. Dies minimiert den Stress durch ständige Gehegewechsel, insbesondere wenn die Tiere nicht selbstständig zwischen Innen- und Außengehege wechseln können und auf Transportboxen angewiesen sind. Achten Sie darauf, dass die gewohnten Fütterungsroutinen und der allgemeine Rhythmus beibehalten werden. Eine Umstellung auf mehr Wiesenfutter im Freigehege bereitet in der Regel keine Schwierigkeiten, sofern die Kaninchen bereits an ein umfangreiches Angebot an Frischfutter, Gräsern und Kräutern gewöhnt sind. Bei größeren Futterumstellungen ist jedoch eine schrittweise Anpassung notwendig, um Magen-Darm-Problemen vorzubeugen. Es ist auch wichtig, im Sommer Vorkehrungen zu treffen, dass es für sie nicht zu heiß wird, vielleicht mit einer passenden Kühlmatte für Tiere. Werden die Tiere auch im Winter draußen leben, sollten sie spätestens im September umgesiedelt werden. So können sie sich an die sinkenden Temperaturen gewöhnen und ein schützendes Winterfell entwickeln. Ausnahmen bilden Albino-Kaninchen, die aufgrund ihrer Lichtempfindlichkeit nicht für die Außenhaltung geeignet sind.

Sicherheit geht vor: Ein ausbruch- und einbruchsicheres Außengehege

Die Sicherheit Ihrer kleinen Haustiere für draußen hat oberste Priorität. Sie müssen nicht nur vor potenziellen Fressfeinden wie Mardern, Füchsen oder Greifvögeln geschützt werden, sondern es ist auch entscheidend, dass sie nicht aus dem Gehege entwischen können. Ein ausbruch- und einbruchsicheres Kleintiergehege ist daher unerlässlich.

Schutz vor Feinden und Entwischen

Kaninchen sind wahre Buddelkünstler. Daher muss das Außengitter des Geheges tief genug in die Erde eingegraben werden – eine Tiefe von etwa 50 cm wird dringend empfohlen, um ein Untergraben zu verhindern. Auch von oben sollte das Gehege mit einem stabilen Gitter oder Netz gesichert sein, um Angriffe von Greifvögeln oder das Hineinspringen von Katzen oder Mardern zu verhindern. Achten Sie auf kleine Maschenweiten im Zaun, damit Marder und andere Raubtiere nicht hindurchpassen. Ein kontrollierter Zugang kann zusätzliche Sicherheit bieten, indem nur bestimmte Tiere oder Personen Zutritt erhalten.

Weiterlesen >>  Katzen richtig streicheln: So gelingt die perfekte Streicheleinheit

Buddelschutz für grabfreudige Tiere

Um den natürlichen Grabtrieb der Kaninchen zu befriedigen, ohne dass sie entwischen, ist ein Buddelschutz essenziell. Neben dem tief eingegrabenen Gitter können Sie auch spezielle Buddelbereiche im Gehege einrichten. Diese können mit Erde, Sand oder speziellem Buddelmaterial gefüllt werden. Eine feste Unterlage unter dem Gehege, wie zum Beispiel Gehwegplatten unter einem Teil der Erde, kann ebenfalls dazu beitragen, ein zu tiefes Graben zu unterbinden, während den Tieren dennoch Buddelmöglichkeiten angeboten werden.

Optimale Gestaltung und Ausstattung des Außengeheges

Ein artgerechtes Außengehege bietet nicht nur Sicherheit, sondern auch ausreichend Platz und vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, die das Leben Ihrer kleinen Haustiere für draußen bereichern.

Kaninchen liegt entspannt in der Erde.Kaninchen liegt entspannt in der Erde.

Das Gehege sollte wetterfest und großzügig dimensioniert sein. Als Richtlinie gilt für Kaninchen etwa 6 Quadratmeter für zwei Tiere, wobei für jedes weitere Kaninchen 2 Quadratmeter hinzukommen sollten. Für Meerschweinchen sind etwa 4 Quadratmeter für 3-4 Tiere angemessen. Jedes Tier benötigt eine eigene, wettergeschützte und trockene Schutzhütte oder ein Häuschen, in das es sich jederzeit zurückziehen kann. Diese Rückzugsorte müssen zugluftfrei sein und eine gemütliche Atmosphäre bieten.

Das Gehege sollte idealerweise so aufgebaut sein, dass die geschützten Behausungen direkt an den Auslauf grenzen und sich die Tiere frei zwischen den Bereichen bewegen können. Zusätzliche Unterschlupfmöglichkeiten und Rückzugsorte, verteilt im gesamten Gehege und Auslauf, sind ebenfalls wichtig. Seien Sie kreativ und bieten Sie Ihren kleinen Heimtieren vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Dazu gehören beispielsweise abenteuerliche Tunnel, Baumstämme zum Klettern oder Bereiche mit Ästen zum Knabbern. Solche Anreize verhindern Langeweile und fördern die natürliche Verhaltensweisen. Wenn Sie mehrere Tiere halten, sollten Sie auch über sichere Transportmöglichkeiten nachdenken, falls ein Tier zum Tierarzt muss. Natürlich dürfen frisches Futter, ausreichend Stroh/Heu und jederzeit frisches Wasser nicht fehlen.

Weiterlesen >>  Wie viel Platz brauchen Meerschweinchen wirklich? Ein umfassender Leitfaden zur artgerechten Gehegeplanung

Fazit: Ein Paradies im Grünen für Ihre Haustiere

Die artgerechte Haltung von Haustieren für draußen wie Kaninchen und Meerschweinchen erfordert zwar Engagement und sorgfältige Planung, doch die Belohnung ist ein glückliches und gesundes Tierleben in einer natürlichen Umgebung. Indem Sie auf ausreichenden Platz, Schutz vor Fressfeinden und Witterungseinflüssen sowie auf vielfältige Beschäftigungs- und Rückzugsmöglichkeiten achten, schaffen Sie ein wahres Paradies im Grünen für Ihre kleinen Lieblinge. Denken Sie daran, dass jedes Tier individuelle Bedürfnisse hat und eine regelmäßige Kontrolle des Geheges sowie der Gesundheit Ihrer Tiere unerlässlich ist. Für Fragen zur Haltung anderer Haustierarten stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Machen Sie den Schritt und schenken Sie Ihren Haustieren die Freiheit und Freude, die das Leben im Freien bietet!