Durchfall ist ein weit verbreitetes und unangenehmes Leiden, über das niemand gerne spricht. Doch gerade deshalb fragen sich viele, welche Speisen und Getränke bei akuter Diarrhoe erlaubt sind und welche Hausmittel schnelle Linderung verschaffen können. Meist ist Durchfall zwar harmlos und von kurzer Dauer, kann den Körper aber stark schwächen. Die gute Nachricht: Oft lässt sich das Problem mit bewährten Hausmitteln gegen Durchfall effektiv und sanft in den Griff bekommen.
In diesem Artikel erfahren Sie, was genau Durchfall ist, welche Ursachen ihn auslösen können und vor allem, welche bewährten durchfall hausmittel Ihnen rasche Erleichterung verschaffen können. Wir beleuchten zudem, welche Lebensmittel Sie besser meiden sollten und wann ein Arztbesuch ratsam ist.
Was ist Durchfall (Diarrhoe)?
Der medizinische Fachausdruck für Durchfall lautet Diarrhoe oder Diarrhö. Typischerweise beginnt es mit einem unguten Gefühl im Magen, gefolgt von Bauchgrummeln und einem plötzlich auftretenden, starken Drang zur Toilette. Doch wann spricht man eigentlich von Durchfall?
Drei Hauptmerkmale kennzeichnen eine Diarrhoe:
- Mehr als drei Stuhlentleerungen täglich.
- Eine flüssige oder sehr breiige Stuhlkonsistenz.
- Eine vermehrte Stuhlmenge.
Grundsätzlich wird zwischen akutem und chronischem Durchfall unterschieden. Akuter Durchfall hält in der Regel nur wenige Tage an und ist meist harmlos, während chronischer Durchfall über einen längeren Zeitraum besteht und ärztlich abgeklärt werden sollte. Oft tritt Diarrhoe zusammen mit weiteren Symptomen wie Blähungen, Bauchschmerzen, magenkrämpfe hausmittel, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber auf. Durchfall ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Symptom, das auf eine Störung im Körper hinweist, meist im Magen-Darm-Trakt. Durch den erheblichen Flüssigkeitsverlust fühlen sich Betroffene schnell kraftlos und müde.
Ursachen von Durchfall: Was steckt dahinter?
Die Auslöser für Durchfall sind vielfältig und basieren auf einer Störung im Verdauungstrakt. Bei akutem Durchfall sind häufig Krankheitserreger wie Viren, Bakterien oder Parasiten verantwortlich, die eine Darminfektion verursachen. Diese gelangen oft über verunreinigte oder verdorbene Lebensmittel in den Körper, was auch als Lebensmittelvergiftung bezeichnet wird. Daher ist Reisedurchfall eine häufige Form des akuten Durchfalls.
Weitere Ursachen für eine akute Diarrhoe sind:
- Infektionen mit Viren (z. B. Noroviren, Rotaviren), Bakterien (z. B. Salmonellen, E. coli) oder Parasiten.
- Vergiftungen (z. B. durch Pilze).
- Unverträglichkeiten oder Nebenwirkungen bestimmter Medikamente.
- Nahrungsmittelallergien oder -intoleranzen (z. B. Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption).
- Umwelteinflüsse (z. B. ungewohntes Klima auf Reisen).
- Psychische Belastungen und Stress.
Chronischer Durchfall hingegen kann auf schwerwiegendere Erkrankungen hinweisen, darunter Reizdarmsyndrom, Tumorerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Ein langanhaltender Durchfall sollte immer medizinisch abgeklärt werden. Gegen akuten Durchfall gibt es zwar rezeptfreie Medikamente, diese sollten jedoch mit Bedacht und nicht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden, da sie die Ursache nicht beheben. Glücklicherweise gibt es zahlreiche bewährte Hausmittel gegen Durchfall, die schnelle Linderung versprechen.
Die besten Hausmittel gegen Durchfall – Soforthilfe aus der Natur
Verschiedene Hausmittel haben sich über Generationen hinweg als wirksam erwiesen, um unangenehme Magenprobleme und Durchfall in den Griff zu bekommen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die effektivsten Helfer aus der Natur vor.
Ausreichend trinken: Wasser und spezielle Tees
Bei Durchfall verliert der Körper durch den häufigen, flüssigen Stuhlgang sehr viel Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe. Um diesen Verlust auszugleichen und einer Dehydration vorzubeugen, ist reichliches Trinken eines der wichtigsten Hausmittel gegen Durchfall. Am besten eignen sich stilles Wasser und ungesüßte Tees. Getränke mit Kohlensäure oder hohem Zuckergehalt sollten vermieden werden, da sie den Magen zusätzlich reizen können.
Um den Elektrolythaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, hat sich leicht gesüßter Tee mit einer Prise Salz bewährt. Geben Sie dafür pro Tasse Tee einen halben Teelöffel Zucker und eine kleine Prise Salz hinzu. So führen Sie dem Körper verlorene Flüssigkeit und Mineralstoffe wie Natrium und Kalium zurück. Doch welcher Tee ist bei Durchfall am besten geeignet?
Generell sind Kräuter- und Früchtetees bei Durchfall empfehlenswert. Besonders wohltuend wirken:
- Fencheltee: Wirkt beruhigend auf Magen und Darm und kann Blähungen lindern.
- Kamillentee: Gut bekömmlich, entzündungshemmend und krampflösend.
- Pfefferminztee: Besitzt antibakterielle und desinfizierende Eigenschaften.
- Ingwertee: Reinigt den Darm und ist schleimlösend.
- Heidelbeertee: Aufgrund seiner stopfenden Wirkung sehr zu empfehlen.
- Kümmeltee: Besonders wirksam gegen Blähungen, krampflösend und desinfizierend.
Besonders hervorzuheben ist auch schwarzer Tee, dessen Wirkung wir im nächsten Abschnitt genauer beleuchten. Für weitere Informationen zu Tees bei Magenbeschwerden, lesen Sie unseren Artikel über tee bei bauchschmerzen.
Schwarzer Tee: Beruhigende Gerbstoffe für den Darm
Schwarzer Tee kann eine beruhigende Wirkung auf die Verdauung und die Darmschleimhaut entfalten. Die enthaltenen Gerbstoffe sollen entzündungshemmende und stopfende Effekte haben, indem sie Wasser binden. Ihnen wird allgemein eine wohltuende Linderung bei Erkrankungen des Verdauungstraktes zugesprochen. Damit die Teeblätter ihre Gerbstoffe optimal an das Teewasser abgeben können, sollte der Schwarztee mindestens zehn Minuten ziehen. Verzichten Sie auf Zucker und künstliche Süßstoffe, da diese abführend wirken können. Alternativ kann eine kleine Menge Honig zum Süßen verwendet werden. Wichtig: Schwarzer Tee ist für kleine Kinder nicht geeignet.
Zwieback: Der Klassiker bei Magen-Darm-Beschwerden
Zwieback – für viele ein ungeliebtes, für andere gerade bei Durchfall ein sehr geschätztes Lebensmittel. Er zählt zu den klassischen Hausmitteln gegen Durchfall. Zwieback ist ein besonders haltbares, trockenes und doppelt gebackenes Hefebrot. Pur, also ohne Zucker und Belag, ist er sehr bekömmlich und belastet den gereizten Magen-Darm-Trakt nicht. Die im Zwieback enthaltene Stärke ist leicht verdaulich und wirkt stopfend. Zudem enthält er kaum Fett, was den Magen zusätzlich schont. Wer keinen Zwieback mag, kann stattdessen auch trockenes Weißbrot oder Toast zu sich nehmen.
Knuspriger Zwieback, eine beliebte und leicht verdauliche Speise bei Durchfall, auf einem weißen Teller angerichtet
Geriebener Apfel: Pektin als natürlicher Helfer
Ein altbewährtes natürliches Hausmittel gegen Durchfall sind Äpfel. Sie enthalten eine große Menge des Ballaststoffes Pektin. Da Pektin viel Flüssigkeit binden kann, wirkt es als ausgezeichneter Quellstoff, der den Stuhl wieder fester macht. Zudem bindet das Pektin einige Giftstoffe im Darm. Das Pektin steckt vor allem in der Apfelschale, daher sollte der Apfel keinesfalls geschält werden. Wer unter Durchfall leidet, sollte Äpfel unbedingt auf seinen Speiseplan setzen.
Am effektivsten wirkt das Pektin, wenn der Apfel samt Schale fein gerieben wird. Ein sehr fein geriebener Apfel, dem etwas Zitronensaft hinzugefügt wird, hat sich als verdauungsförderndes Hausmittel gegen Durchfall bewährt. Idealerweise verzehrt man diesen Apfelbrei mehrmals täglich und lässt ihn nach der Zubereitung etwa 15 Minuten stehen, damit sich genügend Pektine bilden können. Die Pektine quellen im Darm auf, binden überschüssige Flüssigkeit und verfestigen so den Stuhl. Auch mögliche Krankheitserreger werden leichter ausgeschieden. Eine gute Alternative zum selbst geriebenen Apfel ist ungesüßtes Apfelmus.
Bananen: Nährstoffreich und stopfend
Wie Äpfel enthalten auch Bananen Pektine. Neben diesem nützlichen Ballaststoff, der überschüssiges Wasser bindet und den Stuhl fester macht, liefern Bananen dem Körper reichlich Kalium sowie weitere wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Spurenelemente und Vitamine. Diese helfen, den durch Durchfall entstandenen Nährstoffverlust auszugleichen. Kalium reguliert beispielsweise den Flüssigkeitshaushalt in unseren Zellen, und der Körper verliert bei gestörtem Stuhlgang sehr viel davon. Eine zusätzliche Zufuhr ist daher sinnvoll.
Bananen werden am besten mit einer Gabel zerdrückt oder püriert und sind dank ihrer leicht stopfenden Wirkung ein ideales Hausmittel. Es ist auch möglich, aus Bananen und zarten Haferflocken einen Brei zuzubereiten. Eine weitere Möglichkeit ist die Kombination von zerdrückten Bananen mit Gemüsebrühe, um sowohl verlorene Flüssigkeit als auch Elektrolyte aufzunehmen.
Gemüsebrühe: Elektrolyte und Flüssigkeitszufuhr
Gemüsebrühe ist ebenfalls ein hervorragendes Hausmittel gegen Durchfall, das dem Körper Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe zuführt. Bewährte Zutaten sind Wurzeln von Möhren, Sellerie, Kartoffeln, Petersilie, Wasser und eine Prise Salz. Das Gemüse wird gewaschen, in Stücke geschnitten und in gewürztem Wasser etwa eine Stunde lang geköcheelt. Nach dem Abseihen des Gemüses ist die Brühe als Schonkost fertig. Sie gleicht den Flüssigkeitsverlust aus und versorgt den Körper mit essentiellen Elektrolyten. Als Alternative zu einzelnen Gemüsesorten kann auch ein Bund frisches Suppengrün klein geschnitten und auf die gleiche Weise zu einer wohltuenden Gemüsebrühe verarbeitet werden.
Eine dampfende Tasse Gemüsebrühe, reich an Elektrolyten, als wohltuendes Hausmittel gegen Durchfall
Kartoffeln: Sanft und kaliumreich
Kartoffeln sind wie Bananen oder Vollkornprodukte sehr reich an Kalium und zudem äußerst bekömmlich. Kalium ist ein Elektrolyt, das im Körper die Wasserverteilung reguliert. Daher eignen sich Kartoffeln gut als Hausmittel bei Durchfall. Sie können entweder kleingeschnitten in viel Salzwasser gegart oder als Püree (ohne viel Fett oder Milch) gegessen werden. Wichtig: Kartoffeln mit grünen Stellen enthalten leicht giftige Inhaltsstoffe wie Chaconin und Solanin, die Durchfall und Erbrechen fördern können. Solche Kartoffeln sollten unbedingt gemieden werden.
Reis: Stuhlfestigend und darmschonend
Reis ist ebenfalls ein gutes Hausmittel gegen Durchfall. Er wirkt leicht stopfend und festigt dadurch den Stuhl. Beim Kochen entstehen zudem Schleimstoffe, die beruhigend auf die gereizte Darmschleimhaut wirken. Am besten eignet sich bei Durchfall geschälter Reis, der in Salzwasser schön weichgekocht wird. Nach der Garzeit kann der Reis auch püriert und als Reisschleim verzehrt werden. Bei leichtem Durchfall kann der Reis auch mit etwas gekochter Zucchini und Möhre verfeinert werden. Schwer verdauliche Beilagen wie Kohl und Hülsenfrüchte sollten hingegen vermieden werden.
Ein guter Tipp: Verwenden Sie am besten eine nährstoffreiche Reissorte wie Naturreis. Dieser enthält, anders als herkömmlicher weißer Reis, noch das Silberhäutchen, eine ballast- und nährstoffreiche Außenschicht, sowie den Keimling. Die Silberhaut liefert beispielsweise Eisen, Magnesium und B-Vitamine und versorgt den Kreislauf zusätzlich mit Energie, was bei Durchfall ebenfalls von Vorteil ist.
Die bewährte Möhrensuppe nach Moro
Die Möhrensuppe, oft auch als Moro’sche Karottensuppe bekannt, ist ein absoluter Klassiker unter den Hausmitteln gegen Durchfall. Karotten enthalten wie Äpfel und Bananen sehr viel Pektin, das im Darm Flüssigkeit bindet und so den Durchfall lindert. Zusätzlich entstehen beim Kochen und Pürieren von Möhren sogenannte Oligosaccharide (Mehrfachzucker). Diese ähneln in ihrer Struktur den Darmrezeptoren, sodass die Durchfall verursachenden Bakterien dort andocken und anschließend einfach ausgeschieden werden. Auf diese Weise wird der Darm auf natürliche Weise entkeimt.
Für das Rezept einer Möhrensuppe benötigen Sie lediglich ein halbes Kilo geschälte Karotten. Diese werden kleingeschnitten und für etwa eine Stunde in einem Liter Wasser weichgekocht. Anschließend mit einem Mixer gründlich pürieren und mit abgekochtem Wasser wieder auf einen Liter auffüllen. Nun noch etwas Salz hinzugeben, und die heilende Suppe ist fertig.
Haferflocken (Haferschleim): Gesund und leicht verdaulich
Zugegeben, die Bezeichnung „Haferschleim“ klingt nicht übermäßig köstlich, doch dahinter verbirgt sich ein überaus gesundes Gericht – und das nicht nur bei Durchfall. Schon längst wird das gesunde Getreide deswegen in allen Supermärkten als „Porridge“ und bekömmlicher Frühstücksbrei angepriesen.
Hafer enthält viele Ballaststoffe, Mineralstoffe und verschiedene Vitamine – also alles, was ein geschwächter Körper dringend benötigt. Da der Hafer beim Kochen Schleim bildet, ist er sehr bekömmlich und leicht verdaulich. Er belastet den Magen nicht und wirkt sich zudem positiv auf den Blutzuckerspiegel aus.
Noch dazu ist er sehr vielseitig: Man kann Haferflocken bei Durchfall entweder süßlich mit geriebenem Apfel und pürierter Banane kombinieren oder salzig mit etwas Brühwürze und zerkochten Karotten genießen. Als Grundrezept gibt man auf 2 Esslöffel Haferflocken 250 ml Wasser und lässt es kurz kochen, bis alles eingedickt ist. Anschließend entweder mit Brühe, Salz, geriebenem Apfel oder Banane verfeinern.
Eine Schüssel warmer Haferschleim mit geriebenem Apfel und Bananenscheiben, ein nahrhaftes Hausmittel bei Durchfall
Heidelbeeren: Mit antibakterieller Wirkung
Auch Heidelbeeren können effektiv gegen Durchfall helfen. Gemeint sind hierbei jedoch nicht die größeren Kulturheidelbeeren, sondern die kleineren Wildheidelbeeren, die im Wald wachsen und einen intensiveren Geschmack sowie blaues Fruchtfleisch und blaue Schale besitzen. Getrocknete Heidelbeeren haben eine entzündungshemmende Wirkung und beruhigen Magen und Darm. Zudem wirken sie antibakteriell. In Heidelbeeren stecken Gerbstoffe und Pektine, die überschüssige Feuchtigkeit aufnehmen. Auch das enthaltene Eisen wirkt stopfend. Achtung: Frische Heidelbeeren regen die Verdauung an. Isst man sehr viele davon, kann dies zu Durchfall führen.
Honig: Natürliche Süße statt Zucker
Auf normalen Haushaltszucker sollte man bei Durchfall möglichst verzichten. Er kann die Abgabe von Wasser in den Darm fördern und den Durchfall nachteilig beeinflussen. Ein hoher Zuckerkonsum kann zudem das Gleichgewicht der Darmbakterien und Pilze stören. Dies gilt jedoch nicht für Honig. Er besteht größtenteils aus Wasser und enthält natürlichen Fruchtzucker. Honig kann die Heilung und Regeneration des Körpers anregen. Daher ist es besser, den Tee mit Honig statt mit herkömmlichem Zucker zu süßen. Honig in Kamillen- oder Fencheltee führt dem Körper zudem genügend Flüssigkeit zu.
Schonkost: Magen und Darm entlasten
Neben den zahlreichen genannten Lebensmitteln sollte man bei Durchfall generell darauf achten, Magen und Darm rücksichtsvoll und schonend zu behandeln. Hierfür ist Schonkost ideal geeignet, die von Ärzten bei Problemen im Magen-Darm-Bereich empfohlen wird. Sie besteht aus leicht verdaulichen Lebensmitteln, die den Körper nicht zusätzlich belasten.
Typische Lebensmittel und Gerichte aus dem Bereich der Schonkost sind:
- Gemüse: Zucchini, Aubergine, Spinat, Kürbis sowie Karotten und Kartoffeln.
- Früchte: Birnen, Melonen, Beeren sowie Äpfel und Bananen (gerieben/püriert).
- Getreideprodukte: Haferflocken, Weißbrot, Reis und Nudeln.
Das bewusste Einhalten einer Schonkost hilft dem Darm, sich zu erholen und die normale Funktion wiederherzustellen. Eine gesunde darmflora stärken ist dabei von großer Bedeutung für die allgemeine Verdauungsgesundheit.
Wärme: Schmerzlindernd bei Krämpfen
Wenn der Durchfall von Bauchkrämpfen begleitet wird, kann Wärme oft sehr wohltuend sein. Wärme fördert die Durchblutung und wirkt dadurch schmerzlindernd sowie heilungsfördernd.
Ein gängiges Hilfsmittel, das in fast jedem Haushalt zu finden ist, ist die Wärmflasche. Füllen Sie diese mit heißem Wasser (nicht kochend) und legen Sie sie auf den Bauch. Gegebenenfalls mit einem Handtuch umwickeln, um direkten Hautkontakt mit zu großer Hitze zu vermeiden.
Als Alternative kann auch ein Kirschkernkissen verwendet werden. Es wirkt im Grunde wie eine Wärmflasche, ist bei Bauchkrämpfen aber manchmal angenehmer, da es leichter ist und sich besser an den Körper anpasst. Das Kissen kann einfach in der Mikrowelle erwärmt werden, um es dann auf den Bauch zu legen.
Auch Kartoffelwickel können bei Durchfall eingesetzt werden. Sie sind besonders bei Halsschmerzen und Husten beliebt, können aber auch einen schmerzenden Bauch beruhigen. Für den Wickel zerdrücken Sie ein paar weichgekochte, heiße Kartoffeln auf einem Küchentuch. Anschließend einschlagen und als Kompresse auf den Bauch legen. Bei Bedarf mit einem weiteren Handtuch umschlagen.
Heilerde: Ein altes Mittel mit Tradition
Heilerde ist ein Pulver, das aus Löss, einer speziellen Lehmart, gewonnen wird. Sie setzt sich aus verschiedenen Mineralien zusammen und ist als Hausmittel besonders zur äußerlichen Anwendung bei Hautproblemen bekannt. Viele Menschen schwören jedoch auch auf eine innerliche Anwendung und nutzen Heilerde gegen Durchfall.
Das feine Pulver soll Flüssigkeit und auch Giftstoffe binden und damit Magen und Darm bei Durchfall unterstützen. Hierfür wird etwas Heilerde mit kaltem oder warmem Wasser verrührt und getrunken. Die genaue Zusammensetzung und Dosierung hängt vom jeweiligen Produkt ab. Es gibt allerdings noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit von Heilerde bei Durchfall zweifelsfrei belegen könnten. Die Empfehlung als Hausmittel gegen Durchfall beruht rein auf Erfahrungsberichten.
Ungeeignete Lebensmittel bei Durchfall: Was Sie meiden sollten
Neben den hilfreichen Hausmitteln gibt es auch bestimmte Lebensmittel und Getränke, die bei Durchfall unbedingt gemieden werden sollten, da sie die Beschwerden verschlimmern können.
Verzichten Sie auf sehr fettige oder zuckerhaltige Speisen und Getränke. Auch die oft angepriesene Kombination aus Cola und Salzstangen bei Durchfall ist nicht zu empfehlen. Die Cola ist zu zuckerreich und reizt den Darm, während Salzstangen zwar Salz liefern, aber keine verlorene Flüssigkeit ersetzen. Scharfes Essen oder schwer verdauliche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, Kohl oder rohes Obst und Gemüse sollten ebenfalls gemieden werden. Auf Koffein und Alkohol ist bei Magenproblemen generell zu verzichten.
Immer wieder werden auch probiotische Lebensmittel wie Joghurt als gutes Hausmittel gegen Durchfall genannt. Die enthaltenen Milchsäurebakterien sollen eine gesunde Darmflora unterstützen und helfen, Krankheitserreger zu verdrängen. Andererseits wird vom Verzehr von Milchprodukten bei Durchfall sehr häufig auch abgeraten, da viele Menschen bei akuter Diarrhoe vorübergehend laktoseintolerant sind. Wichtig ist, naturbelassene und fettarme Produkte zu wählen und auf den eigenen Körper zu hören. Wem Joghurt guttut, kann ihn auch bei Durchfall essen – andernfalls besser weglassen.
Vermeiden Sie insbesondere:
- Kaffee, Alkohol, Milch, kohlensäurehaltige Getränke und Fruchtsäfte.
- Blähende Lebensmittel, beispielsweise Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Bohnen und Kohl.
- Frittierte und gebratene Speisen.
- Milchprodukte (insbesondere fettreiche), wenn sie nicht vertragen werden.
- Scharfe Speisen, wie Chili con Carne.
- Schwer verdauliche, fettige Nahrung.
- Zuckerhaltiges (Süßigkeiten, Limonaden).
- Sehr heiße oder kalte Speisen.
Auch wenn sich der Durchfall gelegt hat, empfiehlt es sich, in der ersten Zeit weiterhin leicht verdauliche Nahrung zu sich zu nehmen, um den Magen langsam wieder an normale Kost zu gewöhnen und einen Rückfall zu vermeiden.
Weitere Tipps gegen Durchfall und wann Sie zum Arzt sollten
Wer unter Durchfall leidet, hat in der Regel auch Magenprobleme, die nicht unbedingt mit einem großen Hungergefühl verbunden sind. Dennoch ist es sehr wichtig, viel zu trinken und dem Körper etwas Energie zuzuführen, da er durch das häufige Entleeren stark geschwächt wird. Gönnen Sie Ihrem Körper ausreichend Ruhe und Erholung.
Kohletabletten: Eine Option bei Vergiftungen?
Gerne werden auch Kohletabletten bei Durchfallerkrankungen empfohlen. Diese helfen nämlich sehr effektiv bei Vergiftungen, indem sie Giftstoffe, Keime und Erreger binden und so den Stuhl festigen. Leider binden sie auch körpereigene Darmbakterien und Stoffe, die gut für die Immunabwehr sind. Über den Nutzen oder Schaden von Kohletabletten bei Infektionen gibt es noch kaum belegbare Studien. Gesichert ist jedoch: Im Falle einer Vergiftung können sie sehr schnelle Hilfe leisten. Bei einer reinen Infektion sollten sie mit Vorsicht angewendet werden.
Wann sollte man zum Arzt?
Tritt der Durchfall nur kurzzeitig auf und ist er unkompliziert, ist er meist harmlos und muss nicht weiter behandelt werden. Für wenige Tage kann ein gesunder Erwachsener den Flüssigkeitsverlust durch ausreichendes Trinken ausgleichen und mit entsprechender Schonkost den Magen meist wieder beruhigen. Für ältere Menschen und Kleinkinder ist ein Arztbesuch jedoch oftmals ratsam, da diese den Flüssigkeits- und Nährstoffverlust nicht so gut kompensieren können und schneller dehydrieren.
Bei sehr heftigem Durchfall hingegen, der mit weiteren Begleitsymptomen wie starken Bauchkrämpfen, Blut im Stuhl, hohem Fieber oder Kreislaufproblemen einhergeht, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Ebenso bei langanhaltendem Durchfall (länger als 2-3 Tage bei Erwachsenen, kürzer bei Kindern). Auch wenn der Durchfall regelmäßig in Verbindung mit bestimmten Mahlzeiten auftritt, empfiehlt sich der Besuch eines Arztes, da hier eine Lebensmittelunverträglichkeit die Ursache sein könnte.
Das beste Mittel gegen Durchfall ist es, viel zu trinken und die in diesem Artikel genannten Nahrungsmittel zu essen, die Ihnen persönlich am meisten zusagen und gut bekommen. Viel trinken bezieht sich dabei auf Wasser oder Tee. Die Wahl der Lebensmittel sollte an das persönliche Befinden und die eigenen Vorlieben angepasst werden. Wer keinen Haferschleim mag, probiert Möhrensuppe oder Zwieback aus. Wer keinen Apfel verträgt, sollte lieber zu Bananen greifen. Es ist immer wichtig, auf den eigenen Körper zu hören, ihm viel Ruhe und Erholung zu gönnen und im Zweifelsfall stets ärztlichen Rat einzuholen.
