Handball WM 2023: TV-Quoten – Ein Blick auf die Zuschauerresonanz in Deutschland und Europa

Die Tele2 Arena in Stockholm während des Finales der Handball-Weltmeisterschaft 2023 zwischen Dänemark und Frankreich

Die Handball-Weltmeisterschaft 2023 fand ihren spektakulären Abschluss in der Tele2 Arena in Stockholm vor 23.000 begeisterten Zuschauern. Sie wurden Zeugen, wie eine fantastische dänische Generation ihren dritten aufeinanderfolgenden Titel gewann. Diese beeindruckende Serie des Teams von Nikolaj Jacobsen, das seit seiner Eliminierung bei der WM 2017 durch Ungarn in der TOP 16 ungeschlagen ist, war ein historischer Erfolg. Doch was nicht ganz den Erwartungen entsprach, waren die Handball Wm 2023 Tv-Einschaltquoten des Finales in einigen Kernmärkten. Diese Analyse beleuchtet die Zuschauerzahlen und ihre Implikationen, insbesondere mit Fokus auf Deutschland.

Dänemarks Triumph und die Zuschauerzahlen auf dem Prüfstand

Obwohl Dänemark einen historischen dritten Weltmeistertitel in Folge feiern konnte, blieben die TV-Quoten in ihrem Heimatland hinter den Zahlen früherer Finals zurück. 2,1 Millionen Zuschauer verfolgten das Endspiel in Dänemark – eine beachtliche Zahl für ein Land mit rund 5,8 Millionen Einwohnern. Dennoch lag dieser Wert deutlich unter den 2,6 Millionen Zuschauern, die die Endspiele 2019 in Herning und 2021 in Kairo verfolgten. Es wird angenommen, dass die späte Anstoßzeit des Finales um 21:00 Uhr in Stockholm im Vergleich zu den vorherigen Finalspielen am Nachmittag (17:30 Uhr) eine Rolle gespielt haben könnte. Die Handballbegeisterung in Dänemark ist ungebrochen, doch die Sendezeit scheint einen Einfluss auf die breitere Reichweite gehabt zu haben.

Frankreichs Zuschauer: Ein deutlicher Rückgang

Auch in Frankreich, dem unterlegenen Finalisten, wurde ein deutlicher Rückgang der Einschaltquoten im Vergleich zu früheren Endspielen verzeichnet. 5,3 Millionen Zuschauer sahen auf TF1 das Duell zwischen Nikola Karabatić und seinen Teamkollegen gegen Dänemark, was einem Marktanteil von 23,6 % entsprach. Zum Vergleich: Das Halbfinale gegen Schweden verfolgten 3,2 Millionen Menschen. Acht Jahre zuvor, beim Triumph der französischen “Experts” bei der Weltmeisterschaft 2015 in Katar im Finale gegen den Gastgeber in Doha, schalteten beeindruckende 9 Millionen Menschen ein. Dieser Rückgang um fast die Hälfte unterstreicht, wie stark die Faszination für ein Heimturnier oder ein besonders ikonisches Finale die Zuschauerzahlen beeinflussen kann.

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Deutschland und die Handball WM 2023 TV-Quoten: Besser, aber nicht ideal

In Deutschland zeigten die Handball WM 2023 TV-Einschaltquoten eine positive Entwicklung im Vergleich zur letzten Weltmeisterschaft 2021 in Ägypten. Dennoch blieben sie hinter den gewünschten und prognostizierten Werten zurück, insbesondere wenn man die große Handballtradition und -begeisterung im Land berücksichtigt. Das meistgesehene Spiel war das Viertelfinale der deutschen Nationalmannschaft gegen Frankreich, das von 7,49 Millionen Zuschauern verfolgt wurde und einen Marktanteil von 26,5 % erzielte. Diese Zahl verdeutlicht das immense Interesse, das besteht, wenn die DHB-Auswahl in der K.o.-Phase auf einen starken Gegner trifft.

Vier Jahre zuvor, bei der “Heim-Weltmeisterschaft” 2019, die Deutschland gemeinsam mit Dänemark ausrichtete, sahen noch 10,02 Millionen TV-Zuschauer das entscheidende Spiel um den Halbfinaleinzug gegen Kroatien in Köln. Der Vergleich zeigt, dass das Heimspielrecht und die damit verbundene Atmosphäre einen signifikanten Schub für die Einschaltquoten bedeuten können. Im Durchschnitt verfolgten 5,248 Millionen Menschen die Spiele der deutschen Mannschaft bei der WM 2023. Das ist eine Million mehr als der Durchschnitt der letzten Weltmeisterschaft 2021, als das Team unter Alfred Gislason das TOP-Niveau nicht erreichte und auf dem zwölften Platz landete. Trotz dieser Verbesserung im Vergleich zu 2021 spiegeln die Quoten die hohen Erwartungen in Deutschland wider, die mit einer erfolgreichen deutschen Mannschaft in Verbindung stehen. Das Fehlen einer Medaillenpartie oder des Finales für die DHB-Auswahl dürfte ein Hauptgrund dafür sein, dass die Zahlen nicht noch höher ausgefallen sind. Die Frage, wie man das Handballfieber, das 2019 das Land erfasste, dauerhaft hochhalten kann, bleibt eine zentrale Aufgabe für den deutschen Handball. [interne_Links]

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Die Tele2 Arena in Stockholm während des Finales der Handball-Weltmeisterschaft 2023 zwischen Dänemark und FrankreichDie Tele2 Arena in Stockholm während des Finales der Handball-Weltmeisterschaft 2023 zwischen Dänemark und Frankreich

Ein Blick auf weitere Länder: Serbien

Auch in anderen europäischen Ländern stieß die Handball-Weltmeisterschaft auf reges Interesse. In Serbien verfolgten 403.000 Zuschauer (6,4 % der Bevölkerung) das Finale zwischen Dänemark und Frankreich auf RTS, was eine beachtliche Zahl darstellt, wenn man sie mit dem Finalisten Frankreich (7,8 % der Bevölkerung) vergleicht. Hinzu kommen noch die Zuschauer von TV Arena Sport, deren Quoten nicht öffentlich bekannt sind. Das meistgesehene Spiel in Serbien war das Duell gegen Deutschland, das 1,473 Millionen Menschen einschalteten. Dies zeigt einen unvergleichlich höheren Bevölkerungsanteil im Vergleich zu den beiden führenden Handballnationen Europas und unterstreicht die tiefe Verbundenheit mit dem Sport in der Region.

Fazit: Gemischte Signale für den Handball

Die Handball WM 2023 TV-Quoten senden gemischte Signale. Während Dänemark sportlich triumphierte, blieben die Zuschauerzahlen des Finales in einigen Schlüsselmärkten hinter früheren Erfolgen zurück. Dies deutet darauf hin, dass Faktoren wie die Anstoßzeit, die Beteiligung der eigenen Nationalmannschaft in entscheidenden Phasen und die allgemeine Stimmung rund um das Turnier maßgeblich die Reichweite beeinflussen. Für den deutschen Handball ist die Steigerung der Quoten im Vergleich zu 2021 ein positives Zeichen, doch das Potenzial einer Heim-WM oder eines Medaillengewinns bleibt ein Maßstab für die Zukunft. Das Interesse am Handball ist weiterhin hoch, und mit strategischer Planung können zukünftige Turniere die Massen noch stärker begeistern. Bleiben Sie dran für weitere spannende Analysen und Einblicke in die Welt des deutschen und internationalen Handballs auf Shock Naue!