Getigerte Katzen: Faszinierende Fellmuster und ihre Geheimnisse

Eine hellgraue Tigerkatze mit deutlichen Streifen.

Tigerkatzen, oder auch „Tabby“-Katzen genannt, faszinieren durch ihre einzigartigen Fellzeichnungen. Diese Muster sind nicht nur ein optischer Hingucker, sondern auch tief in der Genetik und Geschichte der Katzen verwurzelt. Von der Entstehung des charakteristischen Streifenmusters bis hin zu kulturellen Legenden – entdecken Sie die vielfältige Welt der Tigerkatzen und was sie so besonders macht. Ob als geliebter Hausgenosse oder als Symbol in Mythen, die getigerte Katze nimmt einen besonderen Platz in unseren Herzen ein.

Das faszinierende Tigermuster: Mehr als nur Streifen

Das Tigermuster ist eine der bekanntesten Fellzeichnungen bei Katzen und gehört zur Oberkategorie „Tabby“. Diese Musterung wird durch spezifische Gene bestimmt und ist die ursprüngliche Wildform, von der sich andere Tabby-Varianten wie getupft, gestromt und getickt entwickelt haben. Eine klassische Tigerkatze zeichnet sich durch einen dunklen Aalstrich entlang der Wirbelsäule aus, von dem schmale, dunkle Streifen auf dem Körper ausgehen. Schwanz und Beine sind typischerweise geringelt.

Die Vielfalt der Tabby-Muster ist beachtlich:

  • Gestromt: Eine Mutation des Tigermusters mit breiteren Streifen und einer charakteristischen Schmetterlingszeichnung auf den Schultern.
  • Getupft: Hier haben sich die Streifen zu Punkten aufgelöst, was der Katze ein geflecktes Aussehen verleiht.
  • Getickt: Bei diesem Muster sind die Haare mehrfach hell und dunkel gebändert, was das Muster wie aufgelöst erscheinen lässt und die Katzen fast einfarbig wirken lässt, wie man es oft bei Abessinierkatzen sieht.
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Obwohl viele Menschen bei Tigerkatzen an die klassische grau-braune Zeichnung denken, kommt dieses Muster in zahlreichen Farbvarianten vor. Es ist zudem bei einer Vielzahl von Katzenrassen zu finden, darunter die Europäisch Kurzhaar, Britisch Kurzhaar, Maine Coon und die Norwegische Waldkatze.

Eine hellgraue Tigerkatze mit deutlichen Streifen.Eine hellgraue Tigerkatze mit deutlichen Streifen.Getigerte Katzen gibt es in verschiedenen Farben. Foto von DoraZett-stock.adobe.com

Die Genetik hinter dem Fell: Einzelfarbigkeit versus Tigermuster

Die Entscheidung, ob eine Katze einfarbig oder getigert ist, liegt in den Genen. Das Gen für das Tigermuster (Allel A) ist dominant über das Gen für die Einzelfarbigkeit (Allel a). Da Katzen zwei Kopien jedes Gens besitzen, sind die möglichen Genkombinationen AA (reinerbig getigert), Aa oder aA (mischerbig getigert) und aa (reinerbig einfarbig).

Das bedeutet, dass nur Katzen mit der Kombination „aa“ einfarbig sind. Die Vererbungsmuster der Eltern haben einen erheblichen Einfluss auf die Fellzeichnung des Nachwuchses. Wenn beispielsweise ein Elternteil reinerbig getigert (AA) und der andere reinerbig einfarbig (aa) ist, werden alle Nachkommen trotz der Einzelfarbigkeit eines Elternteils getigert sein, da das dominante Allel A immer weitergegeben wird. Dies entspricht dem Uniformitätsgesetz von Gregor Mendel.

Sind beide Elternteile jedoch mischerbig (Aa oder aA), können sowohl einfarbige als auch getigerte Kitten zur Welt kommen. Nach Mendels Spaltungsgesetz ist theoretisch ein Verhältnis von drei getigerten zu einer einfarbigen Katze zu erwarten.

Ähnlichkeiten mit wilden Verwandten und historische Meilensteine

Die getigerte Hauskatze weist oft verblüffende Ähnlichkeiten mit ihren wilden Verwandten auf. Die Europäische Wildkatze besitzt ebenfalls ein Tigermuster, das jedoch meist weniger ausgeprägt und „verwaschener“ erscheint. Auch die Falbkatze, ein Vorfahre der Hauskatze aus Afrika, zeigt eine leichte Tigermusterung.

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Eine Europäische Wildkatze mit einem dezenten Streifenmuster.Eine Europäische Wildkatze mit einem dezenten Streifenmuster.Die Europäische Wildkatze hat ein leichtes Tigermuster. Foto von Friedrich Hartl-stock.adobe.com

Ein interessanter historischer Fakt ist, dass eines der ersten in Massenproduktion hergestellten Stofftiere eine getigerte Katze war. Die „Ithaca Kitty“, inspiriert von der Katze „Caesar Grimalkin“, wurde ab 1892 entworfen und löste eine Welle von Plüschtier-Mode aus, die bis nach dem Ersten Weltkrieg anhielt.

Das mysteriöse „M“ auf der Stirn

Ein charakteristisches Merkmal vieler Tigerkatzen ist das „M“ auf ihrer Stirn. Dieses Symbol findet sich bei allen Tabby-Katzen, entweder in Rot oder Schwarz, es sei denn, weiße Fellanteile verdecken es. Kulturelle Legenden ranken sich um dieses Zeichen: Im Christentum wird es als Marienzeichen interpretiert, das Maria der Katze als Schutz verliehen haben soll, weil sie sich schützend um das Jesuskind legte. Im Islam steht es für Mohammed, der angeblich von einer Katze vor einer Schlange gerettet wurde und ihr das „M“ als Zeichen des Schutzes gab.

Das typische „M“ auf der Stirn einer getigerten Katze.Das typische „M“ auf der Stirn einer getigerten Katze.Das „M“ auf der Stirn ist charakteristisch für getigerte Katzen. Foto von Inkevalentin-stock.adobe.com

Persönlichkeit und Charakter von Tigerkatzen

Oft wird Tigerkatzen nachgesagt, dass sie eher Einzelgänger seien und die Natur lieben. Sie gelten als abenteuerlustig, furchtlos, risikobereit und neugierig. Diese Eigenschaften machen sie zu faszinierenden Begleitern, die die Welt mit wachen Augen erkunden.

Die Vielfalt der Tigerkatzen – von ihrer genetischen Grundlage über ihre historischen Bezüge bis hin zu ihrem charakteristischen Aussehen und vermuteten Persönlichkeitsmerkmalen – macht sie zu einem der beliebtesten und faszinierendsten Katzentypen weltweit. Entdecken Sie die einzigartige Schönheit und das Wesen jeder einzelnen Tigerkatze.

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