Schwarz-Weiß-Gebäck: Ein Klassiker der deutschen Weihnachtsbäckerei

Zubereitetes Schwarz-Weiß-Gebäck im Schachbrettmuster, bereit zum Backen

In der schillernden Welt der deutschen Esskultur nimmt das Gebäck einen ganz besonderen Stellenwert ein. Es ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch ein Ausdruck von Tradition, Handwerkskunst und oft tief verwurzelten Erinnerungen. Eines dieser ikonischen Gebäckstücke, das in vielen deutschen Haushalten – besonders zur Weihnachtszeit – auf keinem Plätzchenteller fehlen darf, ist das Schwarz-Weiß-Gebäck. Obwohl es auf den ersten Blick durch seine grafischen Muster kompliziert wirken mag, verbirgt sich dahinter ein verblüffend einfaches Mürbeteigrezept, das mit etwas Geduld und Präzision zu kleinen Kunstwerken wird. Dieses Gebäck überwindet dabei sogar geografische Grenzen, da es auch in der tschechischen Weihnachtstradition als “vánoční cukroví” (Weihnachtssüßigkeiten) bekannt ist, wo es oft als “linecké dvoubarevné těsto” bezeichnet wird, was übersetzt so viel wie “Linzer zweifarbiger Teig” bedeutet. Doch ob deutsch oder tschechisch, der Reiz dieses zweifarbigen Gebäcks ist universell und spricht sowohl den Nostalgiker als auch den experimentierfreudigen Bäcker an, der gerne mal etwas Neues ausprobieren möchte, wie es auch beim Backen mit Christina Kekse der Fall sein könnte.

Die Faszination von Schwarz-Weiß-Gebäck: Mehr als nur Kekse

Die wahre Magie des Schwarz-Weiß-Gebäcks liegt in der Kombination aus simpler Teigzubereitung und den unzähligen Möglichkeiten der Gestaltung. Es beginnt alles mit einem einzigen großen Butterteig, der schnell zubereitet ist. Dieser wird dann in zwei Hälften geteilt, wobei eine Portion mit Kakaopulver gefärbt wird, um den charakteristischen Kontrast zu erzeugen. Die eigentliche Freude beginnt jedoch, wenn die beiden Teige kombiniert werden, um die verschiedensten Formen und Muster zu kreieren. Es ist ein Spiel mit Formen und Farben, das die Fantasie anregt und zu individuellen Ergebnissen führt, ähnlich der Vielfalt, die man beim Herstellen eines Brotbackrezepts finden kann.

Vielfalt der Formen: Schachbrett, Spiralen und Marmorierung

Die traditionellsten und beliebtesten Muster sind das Schachbrett (tschechisch: šachovnice), die Spiralen oder Röllchen (tschechisch: závitky) und die Salami-Form (tschechisch: salam). Das Schachbrettmuster erfordert ein wenig mehr Präzision und Zeit, da man gleich breite Streifen beider Teige schneiden und dann abwechselnd zusammensetzen muss, ähnlich einem Bauspiel mit Bauklötzen. Das Ergebnis ist jedoch ein optischer Hingucker, der alle Mühe wert ist.

Die Spiralform ist da schon einfacher. Hierfür werden beide Teige dünn ausgerollt, aufeinandergelegt und dann wie eine kleine Rolle eng aufgerollt. Auch wenn der Teig anfangs etwas reißen mag, mit etwas Übung entsteht eine perfekte Spirale. Wer es noch unkomplizierter mag oder Teigreste verwerten möchte, greift zur Salami- oder Marmorform. Hier werden helle und dunkle Teigstücke miteinander vermischt und leicht verknetet, um einen schönen Marmoreffekt zu erzielen. Diese Methode ist besonders gut geeignet, um kleine Kinder in den Backprozess einzubeziehen und eine lustige Note in die Weihnachtsbäckerei zu bringen.

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Schwarz-Weiß-Gebäck besitzt einen unwiderstehlichen Retro-Charme. Es sieht aufwendig und raffiniert aus, ganz ohne aufwendige Glasuren oder komplizierte Dekorationstechniken. Der Geschmack ist eine harmonische Mischung aus leichter Süße, zartem Butteraroma, einem Hauch Vanille und feiner Schokolade. Das Geheimnis eines perfekt aussehenden und schmeckenden Gebäcks liegt einzig und allein in der Zeit und Geduld, die man in die präzise Vorbereitung investiert. Diese Kekse sind eine Hommage an die Handarbeit und die Freude am Backen.

Zubereitetes Schwarz-Weiß-Gebäck im Schachbrettmuster, bereit zum BackenZubereitetes Schwarz-Weiß-Gebäck im Schachbrettmuster, bereit zum Backen

Schritt für Schritt: So gelingt Ihr Schwarz-Weiß-Gebäck

Lassen Sie sich nicht einschüchtern von der scheinbaren Komplexität. Der Teig ist in etwa fünf Minuten vorbereitet, und das Design erfordert lediglich Zeit. Legen Sie Ihre Lieblings-Weihnachtsmusik auf, hören Sie ein Hörspiel oder einen Jahresrückblick, und genießen Sie die meditative Arbeit. Das Schachbrettmuster mag am längsten dauern, aber es geht im Grunde nur darum, Streifen beider Teige mit gleicher Breite und Höhe zu schneiden und dann ein abwechselndes Muster aufzubauen. Das Spiralmuster ist die einfachere Option, da Sie lediglich zwei Teigstücke übereinanderlegen und sie dann wie einen kleinen Teppich aufrollen. Eine weitere Methode, die ich gesehen, aber noch nicht ausprobiert habe, ist, den Teig wie für einfache Kekse auszurollen und dann kleinere Ausstecher zu verwenden, um Formen auszuschneiden. So können Sie einen großen dunklen Stern und einen großen hellen Stern ausstechen und dann mit einem kleinen runden Ausstecher die Mittelstücke tauschen, um den Kontrast zu erhalten. Und natürlich, wenn Sie all die Teigreste übrig haben, sammeln Sie diese einfach ein und formen einen marmorierten Salami-Keks – er schmeckt genauso gut wie der Rest und ist eine einfache Möglichkeit, kleine Kinder einzubeziehen. Wer eher an herzhaftem Gebäck interessiert ist, findet vielleicht beim Laugengebäck von Eismann Inspiration.

Zutaten für das perfekte Gebäck (ergibt ca. 40-50 Stück)

Für den hellen Teig:

  • 175 g Butter
  • 110 g feiner Zucker
  • 1 Teelöffel Vanilleextrakt
  • 1/4 Teelöffel Salz
  • 1 Eigelb (das Eiweiß zum Zusammenfügen der Kekse aufbewahren)
  • 250 g Weizenmehl (Typ 405)
  • Kaltes Wasser

Für den dunklen Teig:

  • 10 g Kakaopulver

Zubereitung des Teigs

  1. Geben Sie Butter, Zucker, Vanilleextrakt und Salz in eine Schüssel und schlagen Sie sie, bis alles gut vermischt ist. Fügen Sie das Eigelb hinzu und verrühren Sie es gut (behalten Sie das Eiweiß für das spätere Zusammenfügen der Kekse). Geben Sie das Mehl hinzu, bis die Mischung einen krümeligen Teig bildet. Fügen Sie gerade so viel kaltes Wasser hinzu, dass der Teig zusammenkommt und einen festen Teig bildet (seien Sie vorsichtig mit dem Wasser – fügen Sie immer nur einen halben Teelöffel auf einmal hinzu – Sie brauchen wirklich nicht viel).
  2. Sobald Sie Ihren Teig haben, teilen Sie ihn in zwei Hälften (idealerweise wiegen Sie ihn für Präzision). Wickeln Sie einen Teil in Frischhaltefolie und legen Sie ihn in den Kühlschrank. Geben Sie die andere Hälfte in eine Schüssel, fügen Sie das Kakaopulver hinzu und mischen Sie gut, bis Sie eine gleichmäßige Farbe erhalten. Wickeln Sie den dunklen Teig in Frischhaltefolie und legen Sie ihn ebenfalls in den Kühlschrank. Lassen Sie beide Teige mindestens eine Stunde lang kühlen.
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Ein gerolltes Spiralgebäck mit hellem und dunklem TeigEin gerolltes Spiralgebäck mit hellem und dunklem Teig

Kreative Gestaltung der Gebäckrollen

Nehmen Sie den Teig aus dem Kühlschrank und kneten Sie ihn kurz durch, damit er geschmeidig wird.

Schachbrett-Gebäck – die zeitaufwendige Methode: Rollen Sie jedes Teigstück 1 cm dick aus (halten Sie sie getrennt). Schneiden Sie sie nun mit einem scharfen Messer in 1 cm breite Streifen. Sobald Sie den dunklen und hellen Teig vorbereitet haben, beginnen Sie, das Muster aufzubauen. Nehmen Sie die erste Farbe, dann die andere und wechseln Sie ab, um die erste Schicht zu bilden. Bestreichen Sie die Teigstücke dabei mit etwas verquirltem Eiweiß, um sicherzustellen, dass sie gut zusammenhalten. Bauen Sie nun die zweite Schicht auf, achten Sie dabei darauf, die Farben abzuwechseln (wenn Sie die erste Schicht mit dem hellen Teig begonnen haben, beginnen Sie die zweite Schicht mit dem dunklen). Wiederholen Sie dies für die dritte Schicht. Drücken Sie alles zusammen, um sicherzustellen, dass Sie gerade Seiten haben (oder so gerade wie möglich, ohne zu fest zu drücken und das Muster zu zerstören!). Wickeln Sie den Teigblock in Frischhaltefolie und kühlen Sie ihn mindestens 30 Minuten oder über Nacht.

Spiral-Gebäck – die einfachere Methode: Rollen Sie den hellen Teig zu einem Rechteck von 20 cm x 15 cm und 0,5 cm Dicke aus. Machen Sie dasselbe mit dem dunklen Teig. Bestreichen Sie das helle Rechteck leicht mit verquirltem Eiweiß und legen Sie den dunklen Teig darauf. Drücken Sie sanft. Bestreichen Sie die Oberseite mit etwas mehr verquirltem Eiweiß. Rollen Sie ihn nun von der langen Seite her wie eine Biskuitrolle auf. Der Teig mag anfangs etwas reißen, aber machen Sie sich keine Sorgen – rollen Sie ihn einfach fest weiter auf. Wenn Sie fertig sind, rollen Sie ihn auf der Arbeitsplatte hin und her, um einen möglichst perfekten Zylinder zu erhalten. Wickeln Sie ihn in Frischhaltefolie und kühlen Sie ihn mindestens 30 Minuten oder über Nacht. Wer sich für weitere Backtechniken interessiert, könnte auch einen Spritzgebäck Fleischwolf in Betracht ziehen.

Marmor-Gebäck – die einfachste Methode: Brechen Sie den hellen und dunklen Teig in Stücke, mischen Sie sie und drücken Sie sie zusammen, um einen Marmoreffekt zu erzeugen. Sie können ihn so oft falten und rollen, wie Sie möchten, aber je mehr Sie mit dem Teig spielen, desto weniger ausgeprägt werden die verschiedenen Farben sein. Formen Sie ihn zu einer dicken Wurstform, wickeln Sie ihn in Frischhaltefolie und kühlen Sie ihn mindestens 30 Minuten oder über Nacht.

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Fertig gebackenes Schwarz-Weiß-Gebäck mit verschiedenen MusternFertig gebackenes Schwarz-Weiß-Gebäck mit verschiedenen Mustern

Backen und Vollenden: Dünn, knusprig, elegant

  1. Heizen Sie den Ofen auf 170 °C vor und legen Sie ein Backblech mit Backpapier aus.
  2. Nehmen Sie Ihre Teigrollen aus dem Kühlschrank. Machen Sie 0,5 cm dicke Markierungen entlang der Rolle und verwenden Sie dann ein sehr scharfes Messer, um saubere Scheiben zu schneiden. Wie von Zauberhand sollte Ihr Muster erscheinen! Legen Sie sie auf das Backblech, und wenn das Blech voll ist, stellen Sie es für 2 Minuten in den Kühlschrank.
  3. Nehmen Sie das Backblech aus dem Kühlschrank und stellen Sie es direkt in den Ofen. Backen Sie die Kekse etwa 10 Minuten lang, aber beobachten Sie sie, da sie leicht verbrennen. Ich habe festgestellt, dass es am besten ist, sie 5 Minuten lang zu backen, dann das Blech zu drehen, um eine gleichmäßige Bräunung zu erzielen. Stellen Sie den Timer auf weitere 5 Minuten und behalten Sie sie genau im Auge – da die Kekse dünn sind, können die am Rand schneller backen als die in der Mitte. Wenn sie länger brauchen, lassen Sie sie eine weitere Minute im Ofen, dann überprüfen Sie sie erneut – entfernen Sie alle, die eine leichte goldene Farbe haben, und stellen Sie den Rest für eine weitere Minute zurück. Das mag pingelig klingen, aber wenn man an die ganze Arbeit denkt, die in die Herstellung geflossen ist, möchte man sie wirklich nicht verbrennen! Wer keine Zeit zum selber backen hat, kann natürlich auch Backwaren kaufen.

Dünn geschnittenes, knuspriges Schwarz-Weiß-GebäckDünn geschnittenes, knuspriges Schwarz-Weiß-Gebäck

Fazit: Eine süße Belohnung für Ihre Geduld

Schwarz-Weiß-Gebäck ist mehr als nur ein einfaches Gebäck; es ist ein Zeugnis dafür, wie aus simplen Zutaten und ein wenig Geduld etwas wirklich Besonderes entstehen kann. Die eleganten, dünnen und knusprigen Kekse mit ihren faszinierenden Mustern wirken, als kämen sie direkt aus einer luxuriösen Patisserie. Dabei ist das Geheimnis ihres Erfolgs so einfach: Zeit, Präzision und Hingabe. Diese kleinen Meisterwerke der Backkunst bereichern jede Kaffeetafel und sind ein Highlight in der Weihnachtszeit. Sie beweisen, dass die schönsten Genüsse oft das Ergebnis liebevoller Handarbeit sind. Probieren Sie es selbst aus und entdecken Sie die Freude am Backen dieses klassischen Gebäcks! Teilen Sie Ihr Lieblingsgebäckrezept oder Ihre Erfahrungen mit Schwarz-Weiß-Gebäck in den Kommentaren!