Gabriele Wohmann: Eine Hommage an eine facettenreiche deutsche Schriftstellerin

Gabriele Wohmann bei einer Lesung

Gabriele Wohmann, geboren am 21. Mai 1932 in Darmstadt und verstorben am 22. Juni 2015, war eine herausragende deutsche Schriftstellerin, deren Werk tief in die menschliche Psyche und gesellschaftliche Realitäten eintauchte. Ihr Schaffen, das Romane, Kurzgeschichten, Gedichte, Hörspiele und Essays umfasst, zeugt von einer bemerkenswerten Vielseitigkeit und einem scharfen Blick für die Komplexität des Lebens. Anlässlich ihres 90. Geburtstages im Jahr 2022 und ihres Gedenkens ehren wir ihr literarisches Erbe, das bis heute relevant ist und deutsche Literatur bereichert.

Biografie einer literarischen Größe

Gabriele Wohmann wuchs in Darmstadt in einer liebevollen Familie auf, die dem nationalsozialistischen Wahn widerstand. Nach einer glücklichen Kindheit und Internatsaufenthalten studierte sie in Frankfurt und wurde 1956 freiberufliche Schriftstellerin. Ihr Lebensmotto “Ich fühle mich nicht wohl, wenn ich nicht schreibe” spiegelte sich in einem außergewöhnlich umfangreichen Werk wider. Gemeinsam mit ihrem Mann Reiner Wohmann, der für sie seine Lehrerkarriere aufgab und als Agent fungierte, schuf sie ein bemerkenswertes künstlerisches Duo.

Obwohl ihr der renommierte Georg-Büchner-Preis versagt blieb, erfuhr Wohmann zahlreiche Ehrungen, darunter den Hessischen Kulturpreis und das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Ihre literarische Produktion ist geprägt von der Auseinandersetzung mit dem Alltäglichen, mit Beziehungen, Familienkonflikten und den großen Themen des Lebens wie Alter, Krankheit und Tod. Werke wie “Ausflug mit der Mutter” (1976) oder “Bitte nicht sterben” (1993) zeigen ihre einfühlsame Darstellung familiärer Bindungen und Verluste.

Wohmanns Fähigkeit, gesellschaftliche Umbrüche literarisch zu verarbeiten, ist ebenfalls bemerkenswert. Ihr Roman “Paulinchen war allein zu Haus” (1974) satirisiert die antiautoritäre Erziehung, während “Frühherbst in Badenweiler” den Deutschen Herbst thematisiert. Die Tschernobyl-Katastrophe fand ihren Widerhall in “Der Flötenton” (1987) und die Anschläge vom 11. September 2001 in “Holt mich einfach ab” (2003).

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Die Kunst der Kurzgeschichte und Essays

Besonders im Bereich der Kurzgeschichten erntete Gabriele Wohmann höchstes Lob. Kritiker lobten ihre Fähigkeit, feine Nuancen menschlicher Beziehungen und innerer Konflikte darzustellen. Ihr Landsmann Marcel Reich-Ranicki attestierte ihr, dass ihr in der deutschsprachigen Kurzgeschichte nur wenige Schriftsteller das Wasser reichen könnten. Diese meisterhafte Beobachtungsgabe und sprachliche Brillanz zeigte sich auch in ihren Essays und autobiografischen Schriften, für die sie 1982 den Johann-Heinrich-Merck-Preis erhielt. Hier verband sie sprachliche Eleganz mit Witz, Scharfsinn und einer tiefen Verletzlichkeit, besonders wenn sie über ihre Leidenschaften wie Musik, Literatur und Kulinarik schrieb.

Gabriele Wohmann bei einer LesungGabriele Wohmann bei einer Lesung

In ihren Kurzgeschichten, so die literaturpsychologische Analyse von Dagmar Ulbricht, spiegeln sich oft weibliche Antiheldinnen wider, die unter narzisstischen Störungen leiden. Diese Figuren passen sich an, verleugnen ihr Selbst, um Anerkennung zu finden, und fühlen sich innerlich leer und voller Groll. Wohmanns Werk beleuchtet präzise ein gesamtgesellschaftliches Problem: Die Selbstverleugnung von Frauen im Streben nach Liebe und die daraus resultierende innere Leere und Verzweiflung. Ihre Auseinandersetzung mit der Frauenbewegung, die sie als “total frauenfeindlich” kritisierte, zeigt ihre Unabhängigkeit im Denken.

Ein bleibendes Vermächtnis

Gabriele Wohmann verstarb im Alter von 83 Jahren in Darmstadt. Ihr umfangreiches und vielschichtiges Werk bleibt ein wichtiger Bestandteil der deutschen Literatur. Ihre Fähigkeit, das Menschliche in all seinen Facetten einzufangen – von den kleinen Dramen des Alltags bis zu den großen existenziellen Fragen – macht sie zu einer unvergesslichen Stimme. Ihr literarisches Erbe inspiriert bis heute Leser und Schriftsteller gleichermaßen und lädt dazu ein, die Tiefen der menschlichen Natur und die Komplexität des Lebens durch ihre Augen zu betrachten.

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Gabriele Wohmann in ihrem ArbeitszimmerGabriele Wohmann in ihrem Arbeitszimmer

Zitat:

„Was hatten Sie für eine Beziehung zur feministischen Bewegung?“ – „Die wollen nichts von mir wissen, und ich will nichts von denen.“ (Gabriele Wohmann)

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version), bearbeitet von Almut Nitzsche, Mai 2022

Für weitere Informationen konsultieren Sie bitte die deutsche Version.

Autor: Luise F. Pusch