Der Erdäpfelsalat, auch Kartoffelsalat genannt, ist ein Klassiker der mitteleuropäischen Küche, der so alt ist wie die Kartoffel selbst in unserer Region. Bereits 1682 beschrieb Wolf Helmhard von Hohberg in seinem Werk ein Rezept: Die Kartoffeln werden gekocht, geschält und mit Öl, Essig, Pfeffer und Salz kalt serviert. Fast 350 Jahre später bleibt seine Beliebtheit ungebrochen – besonders in Wien und ganz Deutschland. In jedem guten Beisl oder Wirtshaus ist der Erdäpfelsalat ein zuverlässiger Indikator für die Qualität des Hauses: Gut gemacht, ist auch der Rest überzeugend.
Ein perfekter Erdäpfelsalat überzeugt haptisch und geschmacklich: Die Scheiben sind weich, aber bissfest, sie zerfallen kurz vor dem Essen im Mund. Die Marinade aus Kartoffelstärke macht sie glänzend und leicht klebrig, serviert küchenwarm direkt aus der Pfanne – nie kalt aus dem Kühlschrank. Der Geschmack ist mollig erdäpfelig, mit leichter Schärfe von Zwiebeln, dezenten Essignoten und einem Hauch Senf. Für alle Fans von schnelles mittagessen für diabetiker ist er ideal, da er schnell zubereitet ist und sättigt.
Die richtige Kartoffel für den Erdäpfelsalat
Die Wahl der Kartoffelsorte ist entscheidend, doch Experimente zeigen: Es kommt weniger auf Exoten an als auf Qualität. Festkochende Sorten wie die von Pfanni eignen sich hervorragend – mehlig fallende Varianten zerfallen zu früh. In Tests mit über zehn Sorten aus Niederösterreich, darunter seltene wie Goldmarie oder Vitelotte, gab es keine klaren Überraschungen. Kipfler, oft als Salat-Ideal gepriesen, fielen durch speckige Textur und viel Schälaufwand zurück.
Standort, Anbau und Wetter beeinflussen den Geschmack stärker als die Sorte. Supermarkt-Festkochende können Wunder wirken, besonders wenn sie frisch sind. Lagerware wird süßer, was dem Salat guttut – Heurige Kartoffeln funktionieren aber ebenso tadellos. Kochen in der Schale erleichtert das Schälen; Dämpfen bringt minimalen Geschmacksvorteil, Backen oder Vorkochen in Scheiben lohnen nicht.
Für eine leichtere Variante probieren Sie vegetarisches mittagessen, das ähnlich schnell geht.
Die ideale Marinade: Essig, Brühe und mehr
Erdäpfelsalat braucht viel Flüssigkeit, da die Kartoffeln sie aufsaugen. Referenzrezepte von Olga und Adolf Hess (sauer mit viel Essig), Katharina Seiser (wässrig) und Kenji López-Alt (ausgewogen) wurden getestet. Hess ergibt erfrischende Säure, Seiser ist zu suppig, López-Alt trifft den Sweet Spot: Mehr Brühe als Essig, mit Öl als Finish.
Vergleich der Marinaden: Drei Schüsseln mit unterschiedlichen Erdäpfelsalaten
Eine optimierte Version mit extra Essig siegte: Rotweinessig ist klassisch, Hesperidenessig für Wirtshaus-Feeling, Himbeeressig exotisch. Rindssuppe (seit 1913 Standard) verleiht Tiefe, Wasser betont puren Kartoffelgeschmack – bei Top-Kartoffeln empfehlenswert. Noch warm marinieren: Zuerst Essig und Flüssigkeit, später Öl und Zwiebeln. Das ergibt cremige Konsistenz und harmonischen Geschmack.
Zwiebeln sind essenziell, Senf verfeinert, Schnittlauch garniert. Puristisch bleiben – keine Knoblauch- oder Mayonnaise-Experimente.
Als Alternative zu schweren Mahlzeiten eignet sich quark rezepte mittagessen perfekt daneben.
Unser Rezept für den perfekten Erdäpfelsalat
Basierend auf Tests: Für 1 kg festkochende Kartoffeln (z. B. Pfanni):
- 120 ml Rindssuppe
- 70 ml Rotweinessig (oder Hesperidenessig)
- 20 g Salz
- 8 g Zucker
- 12 g Senf
- 60 ml Öl
- 80 g rote Zwiebeln, fein gehackt
- Schnittlauch
Kartoffeln in Schale kochen, schälen, scheiben. Warme Scheiben mit Essig, Suppe, Senf, Salz und Zucker vermengen, ziehen lassen. Dann Zwiebeln und Öl unterheben. Mit Schnittlauch servieren – küchenwarm am besten.
Die Stadt Krems-Version (etwas flüssiger, länger ziehen lassen): 1 kg Kartoffeln, 350 ml Brühe, 120 g Zwiebeln, 6 EL Essig, 12 EL Öl, 4 EL Senf, Salz, Pfeffer, 3 EL Zucker. Ähnliche Zubereitung, 2–3 Stunden rasten.
Für Abwechslung: eier rezepte mittagessen als Beilage. Oder low carb mittagessen schnell für Low-Carb-Fans.
Fazit: Erdäpfelsalat meistern
Der Erdäpfelsalat lebt von Qualitätskartoffeln, warmer Marinade und Geduld. Sorte egal, solange festkochend; Brühe oder Wasser je nach Qualität; puristisch würzen. Probieren Sie unser Rezept – es übertrifft Beisl-Standards. Ideal als Beilage oder Hauptgericht. Kochen Sie selbst und teilen Sie Ihre Ergebnisse!
Quellen:
[1] Wolf Helmhard von Hohberg (1682).
[2] Wikipedia: Kartoffelsalat.
[3] Rezepte: Hess “Die Wiener Küche”, Seiser, López-Alt (Serious Eats).
[4] Stadt Krems.
