Der erste Schritt auf dem Weg zur Titelverteidigung ist für die englischen Fußballerinnen mit einer Niederlage missglückt. Im mit Spannung erwarteten EM-Auftaktspiel mussten sich die “Lionesses” dem spielstarken Frankreich mit 1:2 geschlagen geben. Vor 22.542 begeisterten Zuschauern im Zürcher Letzigrund zeigten die Französinnen über weite Strecken der Partie eine überzeugende Leistung und demonstrierten ihre Ambitionen auf den ersten internationalen Titel.
Ein Fehlstart mit Folgen für die “Lionesses”
Die Erwartungen an die englische Elf, die als amtierender Europameister und Mitfavorit ins Turnier gestartet war, waren hoch. Doch bereits in der ersten Halbzeit gerieten die Engländerinnen zunehmend unter Druck. Während die Mannschaft von Sarina Wiegmann zu Beginn noch zielstrebiger nach vorne agierte, fand Frankreich allmählich besser ins Spiel. Die Ballkünstlerinnen des französischen Teams, die anfangs noch im “Klein-Klein” verloren schienen, übernahmen die Initiative und stellten die englische Defensive vor immer größere Probleme.
Der entscheidende Moment in der ersten Halbzeit ereignete sich in der 36. Spielminute. Nach einem folgenschweren Ballverlust im Mittelfeld durch Georgia Stanway, einer wichtigen Spielerin des FC Bayern, entwickelte sich ein schneller Angriff der Französinnen. Über die rechte Außenbahn, mit starken Aktionen von Élisa de Almeida und Delphine Cascarino, fand der Ball den Weg zu Marie-Antoinette Katoto, die eiskalt zur 1:0-Führung einschob. Nur drei Minuten später sorgte Sandy Baltimore mit einem sehenswerten Sololauf, bei dem sie drei englische Gegenspielerinnen hinter sich ließ, für die verdiente 2:0-Führung zur Halbzeit.
Marie-Antoinette Katoto trifft zum 1:0 für Frankreich.
England kämpft sich zurück, doch es reicht nicht
Nach der Pause bemühten sich die englischen Spielerinnen sichtlich, das Spielgeschehen wieder in den Griff zu bekommen und den Rückstand aufzuholen. Sie fanden jedoch nur schwer Lücken in der gut organisierten französischen Abwehr. Die einzige nennenswerte Ausnahme war Keira Walsh in der 87. Spielminute. Nach einer Ecke gelang es ihr, den Ball präzise ins rechte Eck zu schlenzen und die Hoffnung auf einen Punktgewinn kurzzeitig wieder aufleben zu lassen. Dieser späte Anschlusstreffer konnte die französische Defensive jedoch nicht mehr nachhaltig ins Wanken bringen.
Die Niederlage ist für England besonders bitter, da ein Weiterkommen in einer Gruppe mit starken Gegnern wie Frankreich nun eine größere Herausforderung darstellt. Die beiden Teams könnten sich zudem als Viertelfinal-Gegner für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft ergeben, was die Bedeutung der Gruppenspiele nochmals unterstreicht. Die französische Auswahl hingegen hat mit diesem Erfolg einen wichtigen Schritt in Richtung des ersehnten ersten internationalen Titels gemacht.
Trotz der enttäuschenden Niederlage im Auftaktspiel ist der Traum vom EM-Titel für England noch nicht ausgeträumt. Die Mannschaft von Sarina Wiegmann hat nun die Aufgabe, die Lehren aus dieser Partie zu ziehen und sich auf die kommenden Begegnungen zu konzentrieren. Die Möglichkeit, die Erfahrungen aus Spielen gegen starke Teams wie Frankreich in die weiteren Partien einfließen zu lassen, ist ein wichtiger Aspekt für die Entwicklung der Mannschaft.
Die französische Aufstellung wurde im Vorfeld der EM von einigen Diskussionen begleitet, insbesondere die Nichtnominierung der langjährigen Kapitänin und Abwehrchefin Wendie Renard sowie der Rekordnationalspielerin Eugénie Le Sommer sorgte für Gesprächsstoff. Doch der gelungene Turnierstart gibt dem Trainer Laurent Bonadei Recht und lässt den Traum vom Titel für das junge französische Team weiterleben.
Für Fans des deutschen Fußballs ist die Beobachtung dieser EM besonders interessant. Die Ergebnisse und Leistungen in dieser Gruppe können entscheidend für den weiteren Turnierverlauf sein, insbesondere im Hinblick auf mögliche K.o.-Runden-Duelle. Eine gute Leistung und strategische taktische Entscheidungen sind auf diesem hohen Niveau unerlässlich. Die Tatsache, dass auch Spielerinnen wie Georgia Stanway vom FC Bayern auf höchstem Niveau agieren, zeigt die internationale Vernetzung und den Einfluss des deutschen Fußballs.
Die Dynamik im Frauenfußball entwickelt sich rasant weiter, und solche prestigeträchtigen Duelle wie England Gegen Frankreich sind ein Beweis dafür. Die Fähigkeit, sich unter Druck zu beweisen und auch Rückschläge wegzustecken, ist für jede erfolgreiche Mannschaft von entscheidender Bedeutung. Für England wird es nun darauf ankommen, schnell die richtigen Schlüsse aus dieser Auftaktniederlage zu ziehen und mit neuem Selbstvertrauen in die weiteren Spiele zu gehen. Die Fans werden gespannt verfolgen, wie sich die “Lionesses” in den kommenden Partien präsentieren werden. Die EM 2025 verspricht Spannung und packende Duelle auf höchstem Niveau.
