Die Suche nach dem perfekten Brötchen kann eine Reise für sich sein, besonders wenn man die Qualität aus Discountern oder überteuerte Angebote aus modernen Bäckereien satt hat. Wer sich nach dem authentischen Geschmack vergangener Zeiten sehnt, wird bei den DDR Brötchen fündig. Diese kleinen Backwaren, die ursprünglich aus dem Osten Deutschlands stammen, sind mehr als nur ein Nahrungsmittel – sie sind ein Stück Kulturgeschichte, das mit einfachem Rezept und beeindruckendem Geschmack überzeugt. Die Bäckerei Süpke aus Thüringen hat dieses traditionelle Rezept wiederbelebt und inspiriert damit viele Hobbybäcker. Wer den Einheitsbrei leid ist und Wert auf selbstgebackene Qualität legt, findet hier eine hervorragende Alternative. Osterplätzchen backen mag zwar eine andere Tradition sein, doch die Freude am eigenen Backwerk ist dieselbe.
Warum DDR Brötchen selbst backen?
Es mag verwundern, aber nicht alles aus der ehemaligen DDR ist schlecht – im Gegenteil. Viele traditionelle Rezepte, wie das der DDR Brötchen, haben einen unschlagbaren Charme und Geschmack. In einer Zeit, in der Brot und Brötchen vom Bäcker noch selbst gebacken wurden und man die Qualität und den regionalen Unterschied schmeckte, war die Backkunst noch eine andere. Diese Ära, in der Wurst frisch vom Fleischer kam und ohne Plastikfolie verkauft wurde, weicht heute oft einem uniformen Angebot. Die DDR Brötchen sind ein Beweis dafür, dass einfache Zutaten und traditionelle Methoden zu herausragenden Ergebnissen führen können. Sie ähneln Wasserwecken, wie sie beispielsweise in Hessen bekannt sind, und erfordern keine übermäßige Angst vor dem Hefeteig. Dieses Rezept ist im Internet zwar weit verbreitet, doch die hier vorgestellten Schritte basieren auf selbst ausprobierten und bewährten Anleitungen.
Die Zutaten für die authentischen DDR Brötchen
Für etwa 6 doppelte DDR Brötchen benötigen Sie folgende Zutaten:
- 330 ml Wasser
- 1 Päckchen Trockenhefe (oder eine entsprechende Menge frische Hefe)
- 1 Teelöffel Butterschmalz oder Schweineschmalz
- 500 g Weizenmehl
- 2 Teelöffel Salz
- 1 Teelöffel Grafschafter Sirup (alternativ Backmalz, Honig oder Zucker)
Zusätzlich sind einige Küchenutensilien hilfreich:
- Eine Knetmaschine oder die Bereitschaft, Muskelkraft einzusetzen
- Eine flache, feuerfeste Schale für den Ofenboden
- Eine Sprühflasche für Wasser oder ein Pinsel
- Eine große Schüssel mit Tuch zum Abdecken oder eine spezielle Hefeteigschüssel
Die Kosten für diese Zutaten sind äußerst gering, sodass ein Brötchen nicht mehr als 60 Cent kostet – ein Bruchteil des damaligen Preises von 10 Pfennigen.
Die Zubereitung: Einfach und gelingsicher
Die Zubereitung eines Hefeteigs ist einfacher als viele denken. Beginnen Sie damit, das Wasser auf etwa 37 Grad Celsius zu erwärmen. Rühren Sie dann die Trockenhefe und das Schmalz ein, bis sich alles aufgelöst hat. Die Temperatur sollte dabei konstant bleiben.
Geben Sie Mehl, Salz und Grafschafter Sirup in eine Knetschüssel. Fügen Sie das warme Wasser-Hefe-Schmalz-Gemisch hinzu und kneten Sie alles für etwa 5 Minuten.
Hefeteig nach dem Kaltgehen
Nun folgt der wichtigste Schritt für die besondere Textur der DDR Brötchen: der Teig muss für 1 Stunde kalt gehen. Idealerweise verwenden Sie hierfür eine gut schließende Hefeteigschüssel. Alternativ reicht auch eine normale Schüssel, die mit einem Tuch abgedeckt wird. Stellen Sie die Schüssel an einen kühlen Ort – im Winter kann das die Fensterbank sein, im Sommer vielleicht ein kühler Kellerraum. Die langsame Gärung durch Kälte ist entscheidend für das Ergebnis. Auf dem Bild sehen Sie den kalt gegangenen Teig in einer typischen Tupper-Hefeteigschüssel.
Nach der Gehzeit den Teig aus der Schüssel nehmen und zu einer länglichen Rolle formen. Teilen Sie diese in 12 gleichgroße Stücke. Jedes Stück wird zu einer Kugel geformt, indem der Teig nach unten gezogen wird. Jeweils zwei Teigkugeln ergeben ein Brötchen. Legen Sie die geformten Brötchen sofort auf ein Backblech, da der Teig nun ruhen und aufgehen soll, ohne weitere starke Bewegungen.
12 Teigteile für Brötchen
Die Brötchen müssen nun ein zweites Mal für 30 Minuten an einem warmen Ort gehen. Eine warme Heizung oder ein leicht erwärmter Ofen (nicht zu heiß!) eignen sich gut. Decken Sie das Backblech währenddessen ab.
Nach der zweiten Gehzeit die Brötchen mit einem scharfen Messer einschneiden, um die typischen Kerben zu erzeugen. Dies ist ein optisches Merkmal, das die Brötchen traditionell auszeichnet.
Für das Backen bereiten Sie den Ofen vor: Stellen Sie eine Schale mit heißem Wasser auf den Boden des Backofens und heizen Sie ihn auf 250 Grad Celsius Ober-/Unterhitze vor. Während der letzten halben Stunde der Gehzeit sollte der Ofen bereits gut vorgeheizt sein und der Dampf aus der Wasserschale aufsteigen. Dies schafft die notwendige Feuchtigkeit für eine knusprige Kruste.
Das Backen für die perfekte Kruste
Nun werden die DDR Brötchen in den vorgeheizten Ofen geschoben. Reduzieren Sie die Temperatur auf 230 Grad Celsius. Die Backzeit beträgt etwa 20 Minuten, bis die Brötchen eine goldgelbe Farbe annehmen. Eine zu lange Backzeit führt zu trockenen Brötchen. Kurz vor Ende der Backzeit können die Brötchen nochmals mit Wasser besprüht werden, um die Kruste extra knusprig zu machen.
Diese selbstgebackenen DDR Brötchen sind so köstlich, dass sie meist noch warm verspeist werden und selten die Abkühlphase erleben. Sollten dennoch welche übrig bleiben, lassen sie sich am nächsten Morgen auf dem Toaster oder kurz im Ofen wieder aufbacken und bleiben dabei erfreulich weich. Das Ergebnis, wie auf dem Bild ersichtlich, sind leicht zusammengebackene, aber geschmacklich überzeugende Brötchen. Mit diesem Rezept werden Sie das Ergebnis lieben, denn der Preis und vor allem der Geschmack sind einfach unschlagbar. Wer sich über weitere Ideen zum Essen informieren möchte, findet hier interessante Anregungen.
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