Die Ceylon Katze, eine Rasse, die erst in den 1980er Jahren ihren Weg nach Europa fand, begeistert mit ihrer aktiven und anhänglichen Art. Selbst Fremden gegenüber zeigt sie kaum Scheu und behauptet sich selbstbewusst, ohne ungern den Kürzeren zu ziehen. Diese faszinierende Katze fühlt sich am wohlsten im Mittelpunkt der Familie und bereichert das Zuhause mit ihrer gesprächigen und kontaktfreudigen Art.
Steckbrief der Ceylon Katze
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Rasse | Ceylon Katze |
| Herkunft | Sri Lanka (früher Ceylon) |
| Gewicht | 3 bis 5 kg (Kater und Katze) |
| Größe | Kater: 30-35 cm, Katze: 25-30 cm |
| Lebenserwartung | Bis zu 17 Jahre (bei gesunder Zucht) |
| Charakter | Anhänglich, treu, verträumt, eigensinnig, freiheitsliebend, verschmust |
| Fell und Farbe | Kurz, seidig, dünn, wenig Unterwolle; meist Sand- und Goldtöne, Tabby |
| Pflege | Unaufwendig |
| Bewegungsdrang | Hoch |
| Besonderheiten | „M“-förmiges Abzeichen auf der Stirn; liebt Kokosnüsse; Familienkatze; geringe Krankheitsanfälligkeit |
Herkunft: Von Sri Lanka nach Europa
Die Ceylon Katze hat ihren Ursprung auf Sri Lanka, einer Insel, die bis 1972 als Ceylon bekannt war. Während der Name “Ceylon” vielen eher als Bezeichnung für eine Teesorte geläufig ist, hat auch eine weniger bekannte Katzenrasse von dieser Insel ihren Weg in die Welt gefunden. Insbesondere in Italien erfreut sie sich großer Beliebtheit, seit sie 1970 vom italienischen Tierarzt Dr. Paolo Pellegatta entdeckt und zur Zucht nach Italien gebracht wurde. Im Jahr 1988 wurde der “Club Amatori del Gatto di Ceylon” gegründet, der sich dafür einsetzt, das ursprüngliche Wesen der Rasse zu bewahren und Überzüchtung zu vermeiden. Außerhalb Italiens ist die Ceylon Katze noch relativ unbekannt, was ihren exotischen Reiz noch verstärkt. Es wird vermutet, dass diese Rasse eine natürliche Kreuzung aus der Wildkatze Sri Lankas (Felis chaus), der Rostkatze oder eingeführten Hauskatzen ist.
Aussehen: Ein seidiges Fell und verträumte Augen
Die Ceylon Katze gehört zu den kurzhaarigen Rassen mit einem besonders seidigen und dünnen Fell, das kaum Unterwolle besitzt und daher verhältnismäßig wenig haart. Die Fellfarben können variieren, wobei goldene bis sandfarbene Töne sowie Brauntöne häufig vorkommen. Charakteristisch sind die relativ großen, nach oben abgeschrägten, gelbgrünen Augen, die der Katze einen verträumten Blick verleihen.
Der Körperbau ist zierlich und kompakt, mit einem großen Kopf, großen Ohren und runden Wangenknochen. Die Beine sind schlank, die Pfoten rund und der Schwanz geschwungen. Trotz ihrer zierlichen Statur kann eine ausgewachsene Ceylon Katze bis zu 10 kg wiegen, liegt aber in der Regel zwischen 3 und 5 kg.
Ceylon Katze mit typischem Fell und Augen.
Charakter: Kontaktfreudig, lebhaft und anpassungsfähig
Die Ceylon Katze ist bekannt für ihre kontaktfreudige und lebhafte Natur. Sie verfügt über ein gesundes Selbstbewusstsein und ist sehr anpassungsfähig, wodurch sie sich gut auf nahezu jede Wohnsituation einstellen kann. Auch eine reine Wohnungshaltung ist möglich, vorausgesetzt, sie erhält ausreichend frische Luft und Auslauf. Trotz ihrer Anhänglichkeit behält sie ihren natürlichen Instinkt, die Außenwelt zu erkunden.
Ihre aufgeschlossene und neugierige Art macht sie zu einem guten Begleiter für Artgenossen und sogar für Hunde. Fremden Menschen gegenüber zeigt sie sich offen und tolerant. Zudem ist die Ceylon Katze sehr kommunikativ und gesprächig, was sie zu einer lebendigen Präsenz im Haushalt macht.
Lebenserwartung und Gesundheitsförderung
Eine Ceylon Katze erreicht mit einem Jahr das Erwachsenenalter und kann bei guter Pflege und Zucht bis zu 17 Jahre alt werden. Entscheidend für ein langes und gesundes Katzenleben sind mehrere Faktoren:
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, bereits ab dem Kittenalter, ist essenziell. Hochwertiges Nass- und Trockenfutter, vorzugsweise getreidefrei, bildet die Basis.
- Bewegung: Da die Ceylon Katze einen hohen Bewegungsdrang hat, ist ausreichend und abwechslungsreicher Auslauf wichtig, um ihren natürlichen Instinkten nachgehen zu können.
- Beschäftigung: Tägliche Spieleinheiten, die sowohl körperlich als auch geistig fordern, sind unerlässlich, um Langeweile vorzubeugen.
- Gewichtskontrolle: Besonders bei weniger aktiven Tieren ist es wichtig, auf das Gewicht zu achten und die Futtermenge an den Bewegungsdrang anzupassen, da die Rasse zu einem Bauchansatz neigt.
- Stressreduktion: Katzen sind sensible Tiere; eine stressfreie Umgebung fördert ein starkes Immunsystem und beugt Krankheiten vor.
Ernährung: Fleischreich und bedarfsgerecht
Als Fleischfresser benötigt die Ceylon Katze eine artgerechte, hauptsächlich fleischbasierte Ernährung. Sowohl Trocken- als auch Nassfutter sollten diese Grundlage haben und frei von Getreide sein, da dieses vom Katzenorganismus schlecht verwertet werden kann und zu Unverträglichkeiten führen kann. Vorsicht ist bei Alleinfuttermitteln geboten, die zwar hohe Fleischanteile bewerben, aber versteckte tierische und pflanzliche Nebenerzeugnisse enthalten können. Auch Zusatzstoffe wie künstliche Aroma- und Farbstoffe sind zu meiden.
Das Futter muss alle wichtigen Nährstoffe für ein gesundes Leben enthalten. Eine Rohfütterung (Barf) kann nach Absprache mit dem Tierarzt ebenfalls eine sinnvolle Option sein. Die Fütterung sollte über den Tag verteilt in mehreren kleinen Portionen erfolgen. Ein interessanter Fun Fact: Ceylon Katzen fressen gerne Kokosnüsse. Kokosraspeln wird eine präventive Wirkung gegen Wurm- und Parasitenbefall zugeschrieben und kann daher in den Futterplan integriert werden.
Haltung und Platzbedarf: Viel Auslauf ist gefragt
Obwohl die Ceylon Katze nicht übermäßig viel Platz benötigt und sich somit für die Stadthaltung eignet, ist ein hoher Bedarf an Auslauf charakteristisch. Ähnlich wie die Bengalkatze zählt sie zu den “wilderen” Hauskatzenrassen. Ein nach katzensicheren Standards ausgestatteter Balkon oder eine Terrasse ist daher von Vorteil, da diese Rasse zum Weglaufen neigt.
Es ist ratsam, nicht nur eine Ceylon Katze anzuschaffen, da sie die Gesellschaft von Artgenossen schätzt und am glücklichsten ist, wenn sie ihre Welt mit einer anderen Katze – ob derselben Rasse oder einer anderen – teilen kann.
Harmonie und Zeitaufwand: Ein geselliges Familienmitglied
Die Ceylon Katze ist eine sehr anhängliche und harmoniebedürftige Rasse. Sie kommt gut mit anderen Katzen, Menschen und sogar Hunden aus, was sie zu einem harmonischen Familienzuwachs macht. Aufgrund ihres “wilden Erbes” benötigt sie jedoch ein erhöhtes Maß an Zeit, Bewegung und Aufmerksamkeit. Täglicher Auslauf und regelmäßige, fordernde Spieleinheiten mit ihrer Bezugsperson sind essenziell. Intelligenzspielzeuge und ein Katzenflummi können dabei helfen, die geistige Auslastung sicherzustellen.
Erziehung und Pflege: Unkompliziert und bindungsfördernd
Obwohl Katzen oft als eigenständig gelten, erfordert auch eine Ceylon Katze eine artgerechte Sozialisierung und konsequente Erziehung, um beispielsweise unerwünschte Verhaltensweisen wie die Verwechslung von Kratzbaum und Sofa zu vermeiden.
Die Pflege des kurzen und dünnen Fells ist sehr unkompliziert. Regelmäßiges Bürsten entfernt lose Haare, die sonst verschluckt und später wieder erbrochen werden könnten. Diese gemeinsamen Pflegeeinheiten stärken zudem die Bindung zwischen Katze und Halter.
Gesundheit: Robust mit geringer Krankheitsanfälligkeit
Die Ceylon Katze gilt als sehr robust und ist bislang nicht für genetische Defekte bekannt. Dennoch ist es wichtig, auf eine seriöse Zucht zu achten, die Gesundheitschecks durchführt und Gesundheitszeugnisse sowie Stammbäume vorlegt. Freigänger können anfällig für innere Parasiten sein, weshalb regelmäßige Wurmkuren wichtig sind. Jährliche Routineuntersuchungen beim Tierarzt und Auffrischungsimpfungen gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche sind ebenfalls empfehlenswert.
Kostenpunkt: Eine Anschaffung mit laufenden Ausgaben
Eine Ceylon Katze aus seriöser Zucht kostet durchschnittlich etwa 1.400 Euro, kann aber auch bis zu 2.500 Euro kosten. Hinzu kommen Kosten für die Erstausstattung wie Näpfe, Trinkbrunnen, Katzengitter, Kratzbäume, Spielzeug und Katzentoiletten. Jährliche Tierarztkosten für Impfungen und gegebenenfalls Behandlungen sollten ebenfalls einkalkuliert werden. Eine Katzenversicherung kann bei rassetypischen Anfälligkeiten sinnvoll sein.
Überlegungen vor der Anschaffung
Bevor Sie sich eine Ceylon Katze zulegen, sollten Sie sich folgende Fragen ehrlich beantworten: Bin ich bereit, die Verantwortung für dieses Tier zu übernehmen? Habe ich ausreichend Platz, Zeit und Muße für ein glückliches Katzenleben? Berücksichtigen Sie auch die finanziellen Aspekte, da die laufenden Kosten für die Katzenhaltung schnell mehrere hundert Euro pro Jahr betragen können. Wenn bereits andere Haustiere im Haushalt leben, ist es wichtig zu überlegen, wie gut sich der Neuzugang integrieren lässt und ob die nötige Geduld für eine erfolgreiche Eingewöhnung vorhanden ist. Wenn Sie diese Fragen mit einem klaren “Ja” beantworten können, steht dem Einzug einer Ceylon Katze nichts im Wege.
