Adobe Camera Raw, kurz ACR, ist ein unverzichtbares Werkzeug für Fotografen, die ihre Bilder in höchster Qualität bearbeiten möchten. Mit jeder neuen Version bringt Adobe Aktualisierungen und Neuerungen, die das Potenzial haben, den Workflow zu revolutionieren – oder ihn auch durcheinanderzubringen. Nach einiger Zeit des Ausprobierens werfen wir nun einen detaillierten Blick auf die Veränderungen, die Camera Raw 14 mit sich gebracht hat. Insbesondere die Einführung neuer Maskierungsfunktionen und die Überarbeitung bestehender Werkzeuge stehen im Fokus.
Die ständige Evolution von Adobe Camera Raw
Die Technologie entwickelt sich ständig weiter, und Software-Updates sind ein integraler Bestandteil dieses Prozesses. Als Fotograf, der stets bestrebt ist, auf dem neuesten Stand zu bleiben, sehe ich die Notwendigkeit, neue Funktionen zu erlernen und zu integrieren. Allerdings gibt es auch immer wieder Momente, in denen solche Änderungen Fragen aufwerfen und eine kritische Auseinandersetzung erfordern. Dies gilt insbesondere für Adobe Camera Raw, das regelmäßig mit neuen Versionen aufwartet.
Bereits frühere Versionen wie Camera Raw 12.3 führten zu Diskussionen und Anpassungen im Arbeitsablauf. Die Version 13.0 wurde hingegen weitgehend positiv aufgenommen und bewährte sich über ihren Lebenszyklus hinweg. Nun steht Camera Raw 14 im Rampenlicht, und nach eingehender Beschäftigung ist es an der Zeit, die gewonnenen Eindrücke zu teilen.
Bevor wir uns ins Detail stürzen, möchte ich eine wichtige Lektion hervorheben, die ich im Laufe der Jahre gelernt habe: Verurteilen Sie eine Veränderung nicht sofort, sondern geben Sie ihr Zeit, sich zu entfalten und ihren Platz im Workflow zu finden.
Neue Werkzeuge und die Herausforderung der Benutzerfreundlichkeit
Mein Hauptanliegen bei Software-Updates ist oft, wenn einst einfache und schnell zu bedienende Funktionen durch übermäßig komplizierte ersetzt werden, die die Bildbearbeitung nicht spürbar verbessern. Dies war meine erste Reaktion auf einige der Neuerungen in Camera Raw 14, insbesondere im Hinblick auf die Gradations- und Radialfilter-Werkzeuge. Meine anfängliche Einschätzung war, dass Adobe intuitive Werkzeuge durch flexiblere, aber zeitaufwändigere Alternativen ersetzt hatte. Diese Gedanken habe ich auch mit Kollegen geteilt, die sich sicherlich an meine anfängliche Verärgerung erinnern.
Nach etwa einem Monat der Nutzung muss ich jedoch zugeben, dass meine anfängliche Skepsis einer differenzierteren Betrachtung gewichen ist. Für bestimmte Anwendungsfälle, auch wenn sie eine kleine Nische darstellen, sind die neuen Optionen zweifellos vorteilhafter.
Screenshot der neuen Maskierungsfunktionen in Camera Raw 14
Die Macht der Maskierung in Camera Raw 14
Besonders hervorzuheben sind die neuen Maskierungswerkzeuge. Wenn ich diese Funktion im RAW-Editor benötige, habe ich oft mit der Genauigkeit und dem Zeitaufwand gerungen, um die gewünschten Masken zu erstellen. Die neue, automatisierte Maskierung in Camera Raw 14 ist ein Meisterwerk. Wie bei jeder Genialität gibt es kleine Schwächen, doch sobald man lernt, wann sie möglicherweise Fehler macht, ist sie ein unverzichtbares Werkzeug.
Es ist zwar nie ideal, neue Techniken unter Zeitdruck bei Live-Aufträgen zu erlernen, aber gerade diese Herausforderungen haben mir geholfen, die neuen Maskierungswerkzeuge sowie die überarbeiteten Gradations- und Radialfilter-Werkzeuge schnell zu beherrschen. Die Kombination aus alten und neuen Werkzeugen bietet die größte Flexibilität.
Das Streben nach Effizienz im RAW-Workflow
Mein genereller Workflow ist durch die neuen Anpassungen marginal langsamer geworden, und ich wünsche mir die Möglichkeit, dies rückgängig zu machen. Niemand möchte mehr Zeit mit der Bildbearbeitung verbringen, als unbedingt nötig. Ich bin durchaus offen für eine gewisse “Software-Bloat”, wenn sie dem Benutzer mehr Kontrolle und Anpassungsmöglichkeiten bietet. Die Möglichkeit, die Benutzeroberfläche anzupassen und einige der Funktionen von v13 neben den Upgrades von v14 beibehalten zu können, wäre eine wünschenswerte Entwicklung.
Ein wiederkehrender Kritikpunkt bei Adobe-Updates ist die Tendenz, Photoshop und Camera Raw stärker an Lightroom anzupassen. Für viele Fotografen, die bewusst Lightroom nicht nutzen, weil sie dessen Arbeitsweise und oft auch die Benutzeroberfläche ablehnen, ist dies ein negativer Trend. Meine Bitte an Adobe ist daher klar: Bitte machen Sie Photoshop nicht zu einem noch stärkeren Klon von Lightroom.
Fazit: Eine Chance für Fotografen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Camera Raw 14 eine Reihe von bedeutenden Neuerungen mit sich bringt, die das Potenzial haben, den Bearbeitungsprozess zu optimieren. Die neuen Maskierungswerkzeuge sind ein herausragendes Beispiel dafür, wie Technologie die Effizienz und Genauigkeit steigern kann. Während einige anfängliche Anpassungen im Workflow notwendig sind, überwiegen die Vorteile bei weitem.
Ich empfehle jedem Fotografen, der die Möglichkeiten von Adobe Camera Raw voll ausschöpfen möchte, sich intensiv mit den neuen Funktionen von Camera Raw 14 auseinanderzusetzen. Die Investition in das Erlernen dieser Werkzeuge wird sich zweifellos auszahlen, um Bilder zu schaffen, die den höchsten Ansprüchen genügen.
