Kennt ihr das auch? Der Joghurt ist gerade mal einen Tag abgelaufen und landet sofort im Müll. Oder Bananen: Man kauft sie grün, vergisst sie zu Hause, bis sie braun und zerdrückt sind, und dann werden sie weggeworfen. Das ist ein Teufelskreis, der oft vermeidbar wäre! Ich frage mich immer wieder, warum wir Lebensmittel so schnell aufgeben, besonders wenn sie noch perfekt genießbar sind oder sich wunderbar weiterverarbeiten lassen. Braune Bananen sind keineswegs Müll; im Gegenteil, sie sind süßer und intensiver im Geschmack, ideal für viele Backwaren. Anstatt sie zu entsorgen, können wir aus ihnen etwas Fantastisches zaubern. Für mich war es eine Herausforderung, zu zeigen, wie aus scheinbar nutzlosen Lebensmitteln eine unwiderstehliche Köstlichkeit entstehen kann – eine wunderbare Buttercremetorte, die nicht nur den Gaumen verwöhnt, sondern auch ein Statement gegen Lebensmittelverschwendung setzt. Habt ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie ihr eure eigenen weihnachtskekse mit geretteten Zutaten backen könntet? Es ist einfacher, als man denkt!
Laut Zorra, der Initiatorin des Blogevents „Zu gut für die Tonne“, an dem ich mit diesem Beitrag teilnehme, landen jährlich beeindruckende 82 kg Lebensmittel pro deutschem Haushalt im Abfall. Eine erschreckende Zahl, die uns alle zum Nachdenken anregen sollte. Ich persönlich bemühe mich sehr, diesen Durchschnitt zu unterbieten. Oft werde ich gefragt, ob ich wirklich alles selbst esse, was ich hier auf meinem Blog präsentiere, und ob bei mir überhaupt etwas weggeworfen wird. Meine Antwort auf die erste Frage ist ein klares Ja: Ich probiere jedes einzelne Rezept, das ich hier veröffentliche. Wie könnte ich euch sonst von der Qualität und dem Geschmack überzeugen? Manchmal ist es nur ein winziges Stückchen, aber nur so kann ich beurteilen, ob ein Rezept veröffentlichungswürdig ist oder ob noch daran gefeilt werden muss.
Was das Wegwerfen angeht, so lautet meine Antwort: wirklich nur in den seltensten Fällen. Wir haben Kühlschränke und Tiefkühltruhen, wir haben Freunde und Familie! Es gibt immer jemanden, der sich über eine spontane Einladung zur Kaffeetafel freut. Vom Postboten bis zum besten Freund – ein kleiner Ruck und ein Anruf können Wunder wirken. Es ist doch viel besser, Essen zu verschenken und zu teilen, anstatt es schlecht werden zu lassen. Das ist meine Devise, und ich hoffe, auch eure.
Verwandlung: Von der überreifen Banane zur Traumbuttercremetorte
Aus diesen oft unterschätzten, überreifen Bananen, die niemand mehr wollte, habe ich eine wunderbare Bananen-Torte kreiert. Mit dieser köstlichen Kreation konnte ich meine Gäste bei einer Kaffeetafel hier in Hamburg verwöhnen. Ich möchte euch ermutigen, ebenfalls aktiv zu werden und an meinem Blogevent teilzunehmen: Backt etwas Besonderes und teilt es mit euren Liebsten, euren Nachbarn oder euren Kollegen. Es geht darum, Freude zu verbreiten und gleichzeitig ein Zeichen gegen Verschwendung zu setzen.
Der Teig für diese besondere Torte ist erstaunlich schnell zusammengerührt und überzeugt durch seinen vollmundigen Geschmack. Ein kleiner Tipp vorab, der euch das Backen erleichtern wird: Falls ihr drei 20er Springformen besitzt – herzlichen Glückwunsch, das ist ideal! Aber auch ohne drei Formen ist das kein Problem. Ich selbst backe die Böden nacheinander, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Natürlich könnt ihr auch eine einzige große Springform komplett füllen, müsst dann aber eine längere Backzeit einplanen. Ich persönlich bin jedoch immer etwas ungeschickt, wenn es darum geht, Tortenböden gleichmäßig zu durchschneiden. Einmal geht ja noch, aber zweimal? Deshalb empfehle ich, die Böden entweder entspannt nacheinander zu backen oder eine Form zu verwenden und den Kuchen am Ende einmal vorsichtig zu teilen. Dies garantiert die besten Voraussetzungen für eine gelungene Buttercremetorte.
Ein köstliches Stück Bananen-Buttercremetorte mit brauner Buttercreme und Pekannüssen
Die Magie der gebräunten Buttercreme
Und die Buttercreme! Sie ist schlichtweg ein Traum. Das Bräunen von Butter war vor einigen Jahren ein beliebter Trend, und ich muss zugeben, ich bin wie immer etwas spät dran, diesen Trick für mich entdeckt zu haben. Doch nachdem ich meine selbstgemachten butterkekse mit normaler Buttercreme bereits so unglaublich lecker fand – viel besser als das Original, das oft einen regelrechten Zuckerschock verursacht – musste ich unbedingt auch eine Buttercreme mit gebräunter Butter ausprobieren. Das Ergebnis? Deliziös, einfach deliziös! Der nussige, karamellige Geschmack der braunen Butter verleiht der Creme eine unvergleichliche Tiefe und Komplexität, die perfekt zu der Süße der Bananen passt. Lasst euch von dieser oberleckeren Bananen-Torte mit Brown-Butter-Buttercreme verzaubern!
Eine wunderschön dekorierte Bananen-Buttercremetorte auf einem Tortenständer
Rezept: Bananen-Buttercremetorte mit Brown-Butter-Buttercreme
Serviert: Eine 20-24 cm ∅ Springform
Kochzeit: 45 Min. Vorbereitung + 25 Min. Backen + Zusammensetzen vom Kuchen
Zutaten
Für den Bananenkuchen:
- 3 sehr reife Bananen (falls noch zu grün, für ca. 15 Min. bei 180 Grad im Ofen bräunen – die Schale wird komplett schwarz, aber der Reifeprozess wird dadurch beschleunigt)
- 170 g weiche Butter
- 80 g weißer Zucker
- 80 g brauner Zucker
- 3 Eier, Größe L
- 2 TL Vanilleextrakt
- 375 g Mehl, Type 405
- 1 TL Backpulver
- 1 TL Natron
- 1 TL Zimt
- 360 ml Buttermilch
Für die Brown-Butter-Buttercreme:
- 210 g Butter
- 40 g + 50 g weißer Zucker
- 40 ml Wasser
- 3 Eiweiß
- 1 TL Zimt
Zur Dekoration:
- Pekannüsse
- Gebackene Bananen mit Zitronensaft und Honig
- Karamellsoße
Anleitung
- Vorbereitung der Butter für die Buttercreme: Zunächst die Butter für die Buttercreme vorbereiten. Die 210 g Butter in einem Topf schmelzen, dann die Hitze reduzieren und die Butter einfach weiter auf mittlerer Stufe köcheln lassen. Nach ca. fünf Minuten fängt die Butter an nussig zu riechen und bekommt eine kastanienbraune Farbe. Sobald dieses Stadium erreicht ist, vom Herd nehmen und sofort im Kühlschrank oder der Gefriertruhe kühlen, bis sie wieder fest ist.
- Für den Bananenkuchen: Den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Springform mit 20-24 cm Durchmesser buttern und einmehlen. Entweder backt man die drei Teigteile nacheinander oder einen einzigen sehr hohen Kuchen, den man dann anschließend in drei Teile teilt. Die Bananen pürieren.
- Die weiche Butter mit den Zuckersorten (weiß und braun) für ca. zwei Minuten cremig schlagen. Dann die Eier und den Vanilleextrakt hinzufügen und gründlich verrühren.
- Mehl, Backpulver, Natron und Zimt in einer separaten Schüssel vermischen. Diese trockenen Zutaten nach und nach zur Butter-Ei-Mischung geben und abwechselnd mit der Buttermilch unterrühren. Nicht zu lange rühren, nur bis alles gerade so miteinander vermengt ist.
- Jeweils ein Drittel der Teigmasse in die vorbereitete Springform geben und backen. Falls ihr nacheinander backt, den restlichen Teig währenddessen kühlen. Die Böden ca. 25 Minuten backen. Falls ihr nur eine Torte backt, erhöht sich die Backzeit entsprechend. Macht eine Stäbchenprobe.
- Die Kuchenböden kurz in der Springform abkühlen lassen und dann vorsichtig, z.B. mit einem Teigschaber, aus der Form lösen. Vollständig auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
Drei Bananen-Kuchenböden auf einem Kuchengitter, bereit zur Montage
- Für die Buttercreme (während die Kuchenböden abkühlen): Die abgekühlte, gebräunte Butter sollte fest sein.
- 40 g Zucker mit dem Wasser zum Kochen bringen. Für ca. fünf Minuten auf mittlerer bis hoher Stufe köcheln lassen, bis ein klarer Sirup entsteht.
- Währenddessen das Eiweiß in einer sauberen Schüssel aufschlagen, bis sich weiche Spitzen bilden. Dann die restlichen 50 g weißen Zucker hinzufügen und auf höchster Stufe so lange weiterschlagen, bis das Baiser sehr fest und glänzend ist. Dies dauert insgesamt ca. sieben Minuten.
- Den heißen Zuckersirup langsam in einem dünnen Strahl zum Baiser gießen, während man weiterhin auf höchster Stufe schlägt. So lange weiterschlagen, bis die Masse wieder abgekühlt ist und die Schüssel Zimmertemperatur hat – das dauert mindestens fünf Minuten.
- Sobald das Baiser abgekühlt ist, die feste, gebräunte Butter stückchenweise unterrühren. Zunächst kann die Creme krümelig aussehen, das ist völlig normal. Einfach weiterschlagen, bis die Butter komplett eingearbeitet ist und eine schöne, glatte Creme entstanden ist. Zum Schluss den Zimt unterrühren.
Nahaufnahme einer fertig dekorierten Bananen-Buttercremetorte mit Nüssen und Karamellsoße
- Zusammensetzen der Torte: Auf den untersten, vollständig abgekühlten Tortenboden ca. ein Viertel der Brown-Butter-Buttercreme verstreichen. Einen weiteren Tortenboden daraufsetzen, wieder Creme verstreichen und den letzten Boden darauflegen. Die restliche Creme komplett auf und um die Torte verstreichen. Für die Seiten verwende ich gerne einen Teigschaber, um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
- Mit z.B. Pekannüssen, Bananenchips oder gebackenen Bananenscheiben mit Zitrone und Honig sowie etwas Karamellsoße dekorieren. Fertig ist eure traumhafte Buttercremetorte!
Eine Ansicht der Bananen-Buttercremetorte von oben, mit reichhaltiger Dekoration
Wertschätzung statt Verschwendung: Eine Einladung zum Mitmachen
Wie bereits erwähnt, nehme ich mit diesem Beitrag am Blogevent „Zu gut für die Tonne“ teil. Ich hoffe, dass diese köstliche Bananen-Buttercremetorte euch inspiriert, über den Tellerrand zu schauen und überreife Bananen nicht einfach wegzuwerfen. Es ist eine wunderbare Möglichkeit, aus scheinbaren Resten etwas Großartiges zu kreieren. Vielleicht entdeckt ihr dabei ja auch die Freude am Backen von plätzchen oder am Ausprobieren eines neuen rezept die schönsten weihnachtskekse.
Eine weitere Ansicht der köstlichen Bananen-Buttercremetorte auf einer Kuchenplatte
Ich lade euch herzlich ein, braunen Bananen eine zweite Chance zu geben und eure Lieben zu einem Stück dieser fantastischen Buttercremetorte einzuladen. Wer freut sich nicht über eine selbstgebackene Köstlichkeit, die mit Liebe und dem Gedanken an Nachhaltigkeit zubereitet wurde? Probiert es aus – ich bin sicher, ihr werdet begeistert sein! Teilt eure Erfahrungen und eure Lieblingsrezepte gegen Lebensmittelverschwendung.
