Bayern München gegen Freiburg: Ein knapper Sieg im Schatten des Halbfinals

Freiburgs Torhüter Oliver Baumann versucht den Ball abzuwehren

Der FC Bayern München hat am heutigen Tag in der heimischen Allianz Arena einen 1:0-Sieg gegen den SC Freiburg errungen. Die Leistung war jedoch, gelinde gesagt, unzusammenhängend. Angesichts des bevorstehenden Duells mit Barcelona wurde der Fokus in dieser Woche weniger auf die bereits gewonnene Meisterschaft gelegt. Trainer Jupp Heynckes gönnte einigen seiner Stammspieler eine Pause und schickte eine stark veränderte Aufstellung ins Rennen, insbesondere auf den Außenverteidigerpositionen und im gesamten Mittelfeld. Zu Beginn setzte Heynckes den jungen Emre Can als linken offensiven Mittelfeldspieler ein. Obwohl dies taktisch nicht zu einer Katastrophe führte, war es offensichtlich nicht Cans stärkste Position. Es bleibt zu hoffen, dass Can zukünftig wieder im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommt, wo sein Können am besten zur Geltung kommt. Der Rest der Mannschaft wirkte, wie bei einer Ersatzaufstellung zu erwarten, etwas aus dem Takt geraten. Glücklicherweise leistete niemand eine katastrophale Vorstellung, auch wenn das defensive Mittelfeld wenig überzeugte.

Die ersten 35 Minuten des Spiels waren von einem Hin und Her geprägt, mit mehreren Tormöglichkeiten für Bayern und einigen gefährlichen, wenn auch vereitelten Kontern seitens Freiburg. Erst ein Freistoß von Xherdan Shaqiri in der 35. Minute brach die defensive Blockade. Nach einem Foul an Rafinha links vor dem Strafraum trat der zierliche Schweizer Nationalspieler zur Tat. Der resultierende Freistoß war ein direkter Versuch, den jeder Torhüter gehalten hätte, wäre da nicht Emre Can als potenzielle Kopfballoption im Strafraum gestanden. Oliver Baumann versuchte stattdessen, den Ball wegzufäusten, was sich als Fehler erwies, als der Ball harmlos an Can und Baumanns Faust vorbei ins rechte Eck segelte und die Heimmannschaft mit 1:0 in Führung brachte.

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Freiburgs Torhüter Oliver Baumann versucht den Ball abzuwehrenFreiburgs Torhüter Oliver Baumann versucht den Ball abzuwehren

Was an der Freiburger Mannschaft besonders beeindruckte, war ihre Ruhe am Ball, die Fähigkeit, das Spiel von einer Seite zur anderen zu verlagern, und ihre defensiven Organisation. Zwar gab es Mängel in ihrem Spiel, doch sie agierten als geschlossene Einheit und sind jung genug, um in den kommenden Jahren deutlich besser zu werden, vorausgesetzt, sie können ihren Kern zusammenhalten. Angesichts ihrer Position als Europa-League-Anwärter und potenziell auch als Teilnehmer der Champions League ist man optimistisch, dass sie dies zumindest für ein weiteres Jahr tun können.

Die zweite Halbzeit begann in ähnlichem Stil wie die erste. Münchner Angriffe wurden abgewehrt, gefolgt von Freiburger Kontern, die jedoch mit abnehmender Häufigkeit und zunehmender Impotenz im weiteren Spielverlauf kamen. Ein Pass in der 58. Minute zu Claudio Pizarro ermöglichte diesem einen 30-Meter-Steilpass auf Mario Mandzukic, der den Torhüter brillant überlupfte, nur um zu sehen, wie sein Schuss am oberen Ende der Latte abprallte und zum Abstoß führte. Eine hochkarätige Grätsche von Daniel Caligiuri gegen Rafinha in der 67. Minute führte zur einzigen Gelben Karte des Spiels.

Mario Mandzukic scheitert mit einem Lupfer an der LatteMario Mandzukic scheitert mit einem Lupfer an der Latte

Mit der Einwechslung von Franck Ribéry und Mario Gomez für Emre Can und Mario Mandzukic in der 74. Minute wurde das Spiel sofort belebt. Jeder, der Franck Ribéry nicht zu den größten Spielern der Welt zählt, sollte die letzten 30 Minuten dieses Spiels sehen und die unmittelbare Wirkung seiner Einwechslung beobachten. Mit ihm auf dem Platz wurden präzise Steilpässe vor das Tor zur Regelmäßigkeit, und Mario Gomez verpasste mehrere hochkarätige Chancen, darunter eine innerhalb von Sekunden nach seiner Einwechslung. Javi Martinez kam in der 84. Minute für Anatoliy Tymoshchuk ins Spiel, der in diesem Spiel keineswegs überzeugte. Dies war die letzte Auswechslung von Heynckes vor dem Schlusspfiff, als die eigentliche Spannung begann.

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In der Nachspielzeit stürmte ein Feld-Besetzer in Jeans und T-Shirt auf das Spielfeld und legte fast 100 Meter zurück, bevor er von Sicherheitskräften gestellt und abgeführt wurde. Verloren in diesem amüsanten Zwischenfall ist, dass der FC Bayern mit dem Schlusspfiff nun 84 Punkte aufweist und damit einen neuen Bundesliga-Rekord für die meisten Punkte in einer Saison aufgestellt hat, nur ein Jahr nachdem Borussia Dortmund den alten Rekord gebrochen hatte. Es verbleiben noch drei Spiele, und ohne weitere Punktverluste könnte Bayern diese Saison auf 93 Punkten beenden. Zum Vergleich: Die höchsten Punktzahlen in der Premier League liegen bei 95 und in La Liga bei 100, beide über 38 Spiele. Nach dem wichtigen Mittwochsduell mit Barcelona steht am Wochenende das Spiel gegen Borussia Dortmund in der 32. Runde an, das höchstwahrscheinlich eine Vorschau auf das Finale der UEFA Champions League sein wird. Seien Sie nächsten Samstag um 12:30 Uhr ET dabei.

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