Die Wahl der “besten” AutoCAD-Version ist eine komplexe Frage, die stark von den individuellen Bedürfnissen, dem Anwendungsfall und den technologischen Fortschritten der jeweiligen Zeit abhängt. Dieser Artikel taucht tief in die Geschichte von AutoCAD ein und bewertet die bedeutendsten Upgrades von Version 1.4 bis Release 11. Unser Fokus liegt dabei nicht auf der absoluten Leistungsfähigkeit der Software, sondern auf dem relativen Verbesserungspotenzial, das jede neue Version im Vergleich zu ihrem Vorgänger bot. Wir bewerten, wie sehr ein Upgrade die Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit im Laufe der Jahre vorangetrieben hat und welche Meilensteine dabei erreicht wurden.
Die Anfänge: Von den ersten Schritten zu den bahnbrechenden Innovationen
Die Reise von AutoCAD begann mit Version 1.4 im Oktober 1983. Obwohl keine Bewertung möglich ist, da der Vorgänger nicht genutzt wurde, markierte diese Version einen entscheidenden Schritt hin zu einer realistisch nutzbaren CAD-Software, indem sie grundlegende Bearbeitungsfunktionen wie das Entfernen von Linienabschnitten einführte.
AutoCAD Version 2.0 (Oktober 1984): Ein Sprung nach vorn
Mit einer Bewertung von 8 von 10 brachte Version 2.0 signifikante Verbesserungen. Dazu gehörten die Einführung von Objektfangmodi (Osnaps), Linientypen, der dynamischen Anzeige von Linien (Rubber Banding) bei einer Vielzahl von Befehlen, die Anzeige relativer Koordinaten sowie Attribute. Diese Neuerungen legten den Grundstein für effizienteres Arbeiten.
AutoCAD Version 2.1 (Mai 1985): Die Ära von AutoLISP
Diese Version erhält eine herausragende Bewertung von 10 von 10. Die Einführung von AutoLISP während der 2.1-Ära (vollständige Implementierung bis 2.18) war zweifellos das bedeutendste neue Feature in der Geschichte von AutoCAD. Sie öffnete die Architektur der Software weiter und festigte AutoCADs Position als unangefochtener Marktführer im PC-CAD-Bereich. In Kombination mit den Anfängen von 3D-Funktionen und zahlreichen weiteren Verbesserungen war dies für viele Nutzer das ultimative Upgrade.
AutoCAD Version 2.5 (Juni 1986): Reife und Leistungssteigerung
Ebenfalls mit 10 von 10 bewertet, bot Version 2.5 eine Fülle wichtiger neuer Zeichenfunktionen, insbesondere im Bereich der Bearbeitung und einer deutlich verbesserten Rückgängig-Funktion. Die Weiterentwicklung von AutoLISP und spürbare Leistungssteigerungen machten dieses Upgrade zu einem weiteren Meilenstein.
AutoCAD Version 2.6 (April 1987): Ein Übergangsrelease
Version 2.6 erhielt eine Bewertung von 4 von 10. Dieses Release kann als eine Art Übergangslösung betrachtet werden, die auf spätere Benutzeroberflächenänderungen vorbereitete. Dennoch brachte es nützliche Ergänzungen wie transparentes Zoomen, Punktfilter und assoziative Bemaßungen. Im Vergleich zu den unmittelbaren Vorgängern erreichte es jedoch nicht deren Niveau.
Der Weg zur modernen Benutzeroberfläche und 3D-Modellierung
AutoCAD Release 9 (September 1987): Überarbeitete Benutzeroberfläche
Mit 6 von 10 Punkten wurde die Benutzeroberfläche von Release 9 umfassend und nützlich überarbeitet, einschließlich der Einführung von Dropdown-Menüs. Nützliche Funktionen zur besseren Steuerung von Menü-Makros wurden hinzugefügt. Aufgrund des kurzen Entwicklungszeitraums seit dem vorherigen Release war dieses Upgrade gut, aber nicht herausragend.
AutoCAD Release 10 (Oktober 1988): Fokus auf 3D und Speicherverwaltung
Dieses Release wird mit 8 von 10 bewertet. Die Highlights waren zahlreiche 3D-Verbesserungen, darunter das User Coordinate System (UCS) und Netzmodelle (Meshes). Viewports erleichterten das 3D-Zeichnen erheblich, und einige AutoLISP-Verbesserungen machten das Upgrade lohnenswert. Die verbesserten Funktionen zur Verwaltung des erweiterten Speichers waren besonders für DOS-Nutzer von Vorteil, da die Komplexität der Zeichnungen stetig zunahm.
AutoCAD Release 10 Benutzeroberfläche
AutoCAD Release 11 (Oktober 1990): Revolutionäre Konzepte
Release 11, bewertet mit 7 von 10, erschien äußerlich weitgehend identisch mit seinem Vorgänger. Dennoch führte es zwei revolutionäre Konzepte für AutoCAD ein: Paper Space und XRefs (Externe Referenzen). Mit ADS wurde Entwicklern zudem eine C-basierte API zur Verfügung gestellt, was die Erweiterbarkeit weiter verbesserte.
Diese frühen Versionen legten das Fundament für die Leistungsfähigkeit und Flexibilität, die AutoCAD bis heute auszeichnen. Die kontinuierliche Entwicklung und die Einführung wegweisender Funktionen haben AutoCAD zu einem unverzichtbaren Werkzeug in vielen technischen Disziplinen gemacht.
Haben Sie diese Versionen selbst genutzt? Teilen Sie Ihre Erinnerungen und Erfahrungen in den Kommentaren!
Teil 1 – AutoCAD Version 1.4 bis Release 11
Teil 2 – AutoCAD Release 12 bis AutoCAD 2002
Teil 3 – AutoCAD 2004 bis AutoCAD 2010
Teil 4 – AutoCAD 2011 bis AutoCAD 2017
Teil 5 – Zusammenfassung
