Die deutsche Küche ist bekannt für ihre herzhaften Gerichte und deftigen Genüsse. Doch wer glaubt, dass Deutschland kulinarisch nur von Bratwurst und Sauerkraut geprägt ist, irrt gewaltig. Gerade in der Weihnachtszeit und bei besonderen Anlässen entfaltet sich eine süße Seite, die mit internationalen Klassikern mithalten kann. Ein solches Juwel ist der Amaretto Keks. Auch wenn der Name italienisch klingt, hat sich dieses zarte Gebäck mit seinem unverwechselbaren Mandel- und Amaretto-Aroma fest in die Herzen vieler Genießer hierzulande geschlichen.
Die Verlockung von Amaretto Keksen liegt in ihrer feinen Textur: außen leicht knusprig, innen weich und zart schmelzend, begleitet von einem intensiven Duft nach Mandeln und dem leicht bitter-süßen Aroma des Amaretto-Likörs. Sie sind der perfekte Begleiter zu einer Tasse heißem Kaffee, einem aromatischen Tee oder einem Glas Glühwein. Während traditionelle Rezepte oft auf Eier setzen, hat die moderne Backkunst längst Wege gefunden, diese kleinen Köstlichkeiten auch vegan zuzubereiten, ohne dabei Kompromisse beim Geschmack oder der Textur einzugehen. Diese Anpassungsfähigkeit macht Amaretto Kekse zu einem universellen Genuss, der niemanden ausschließt.
Die Kunst des perfekten Amaretto Kekses
Die Zubereitung von Amaretto Keksen mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, doch wie bei vielen traditionellen Backwaren steckt der Teufel im Detail. Die richtige Balance der Zutaten ist entscheidend, um die gewünschte Konsistenz und den vollen Geschmack zu erzielen.
Wichtige Zutaten und ihre Rolle
- Mandelmehl: Dies ist die Grundlage für den intensiven Mandelgeschmack. Feines Mandelmehl ist hierbei entscheidend, da grob gemahlene Mandeln die Textur beeinträchtigen und die Kekse zu sehr auseinanderlaufen lassen können. Für ein optimales Ergebnis sollte auf hochwertiges, fein gemahlenes Mandelmehl zurückgegriffen werden.
- Zucker: Sowohl feiner Kristallzucker als auch Puderzucker spielen eine Rolle. Kristallzucker sorgt für die Süße und hilft bei der Bildung der knusprigen Kruste, während Puderzucker oft zum Bestäuben verwendet wird, um den “schneebedeckten” Look zu erzeugen.
- Aquafaba (Kichererbsenwasser): Für vegane Amaretto Kekse ist Aquafaba ein bemerkenswerter Ei-Ersatz. Wenn es richtig aufgeschlagen wird, bildet es steife Spitzen, die für die Bindung und die lockere Textur sorgen. Ein Spritzer Zitronensaft oder ein Hauch Weißweinessig hilft dabei, die Stabilität des Aquafabas zu verbessern.
- Amaretto-Likör: Der namensgebende Bestandteil, der den Keksen ihr charakteristisches Aroma verleiht. Die Menge sollte sorgfältig abgemessen werden, um den Geschmack nicht zu überdecken, sondern zu ergänzen. Alternativ kann auch ein gutes Mandelaroma verwendet werden, um die Intensität zu verstärken.
- Vanilleextrakt: Verleiht den Keksen eine zusätzliche aromatische Tiefe und rundet das Geschmacksprofil ab.
Schritt-für-Schritt zur Perfektion
- Vorbereitung des Backblechs: Ein Backblech mit Backpapier auslegen, um ein Anhaften zu verhindern. Den Backofen auf die richtige Temperatur vorheizen, typischerweise um die 175°C (Ober-/Unterhitze).
- Trockene Zutaten mischen: In einer großen Schüssel Mandelmehl, Zucker und gegebenenfalls Backpulver (je nach Rezept) gründlich vermengen.
- Aquafaba aufschlagen: In einer separaten, absolut fettfreien Schüssel das Aquafaba mit dem Zitronensaft oder Essig mit einem Handmixer oder einer Küchenmaschine steif aufschlagen, bis sich feste Spitzen bilden, die auch beim Umdrehen der Schüssel nicht herausfallen. Dies ist der kritischste Schritt für vegane Amaretto Kekse.
- Zutaten verbinden: Vorsichtig einen Teil des aufgeschlagenen Aquafabas unter die trockene Mischung heben, um eine erste Bindung herzustellen. Dann den Rest des Aquafabas behutsam unterheben, bis eine formbare Masse entsteht. Hierbei ist sanftes Vorgehen gefragt, um die Luftigkeit des Aquafabas nicht zu zerstören.
- Aromen hinzufügen: Mandelaroma, Vanilleextrakt und Amaretto-Likör (falls verwendet) hinzufügen und gut untermischen.
- Formen und Bestäuben: Aus der Masse kleine Kugeln formen. Für die traditionelle Optik werden die Kugeln anschließend in Puderzucker gewälzt, sodass sie vollständig bedeckt sind.
- Backen: Die Kugeln mit genügend Abstand auf das vorbereitete Backblech setzen. Optional können sie leicht mit der Handfläche flachgedrückt werden, um eine knusprigere Oberfläche zu erzielen. Die Amaretto Kekse für etwa 15-17 Minuten backen, bis die Oberfläche leicht gebräunt und hier und da rissig wird.
- Abkühlen lassen: Vollständig auf dem Blech oder einem Kuchengitter auskühlen lassen. Erst im abgekühlten Zustand entwickeln sie ihre volle Konsistenz – außen knusprig und innen weich.
Amaretto Kekse als Geschenk verpackt
Mehr als nur ein Keks: Die kulturelle Bedeutung
Obwohl die Ursprünge der Amaretti-Kekse in Italien liegen, haben sie sich zu einem beliebten Gebäck in vielen Teilen Europas entwickelt, und Deutschland bildet da keine Ausnahme. Besonders in der Advents- und Weihnachtszeit sind Amaretto Kekse auf den Weihnachtsmärkten und in den heimischen Backstuben zu finden. Sie repräsentieren die Fähigkeit der deutschen Esskultur, internationale Einflüsse aufzunehmen und mit eigenen Traditionen zu verbinden. Die Möglichkeit, sie in veganer Variante zuzubereiten, unterstreicht zudem die wachsende Bedeutung von bewusster Ernährung und die Innovationskraft der deutschen Küche, auch im Bereich der süßen Leckereien.
Die Beliebtheit von Amaretto Keksen ist ein Beleg dafür, dass traditionelles Backen nicht statisch sein muss. Durch die Anpassung von Rezepten und die Nutzung neuer Techniken – wie der Einsatz von Aquafaba – können klassische Genüsse für eine breitere Zielgruppe zugänglich gemacht werden, ohne ihren Charakter zu verlieren.
Tipps für die Lagerung und Präsentation
- Lagerung: Luftdicht verpackt in einer Keksdose halten sich Amaretto Kekse bis zu 5 Tage frisch. Die Feuchtigkeit aus dem Inneren hilft dabei, sie weich zu halten, während die äußere Schicht ihre Knusprigkeit bewahrt.
- Präsentation: Ob als Teil einer Weihnachtsplätzchen-Auswahl, als kleines Mitbringsel oder als liebevoll verpacktes Geschenk – Amaretto Kekse sind immer ein Hingucker. Sie eignen sich hervorragend zum Verschenken, da sie nicht nur köstlich schmecken, sondern auch die Mühe und Sorgfalt des Backenden widerspiegeln.
Selbstgemachte Amaretto Kekse in Zuckerkruste
Fazit
Die Amaretto Kekse sind ein wunderbares Beispiel dafür, wie die deutsche Backkunst kulinarische Vielfalt lebt. Sie vereinen italienische Inspiration mit deutscher Präzision und bieten ein Geschmackserlebnis, das von zarter Süße bis zu subtilen Mandel- und Amaretto-Noten reicht. Ob klassisch oder vegan zubereitet, sie sind ein Muss für jeden Liebhaber von feinem Gebäck und ein Beweis dafür, dass auch außerhalb der deftigen Klassiker die deutsche Esskultur unzählige süße Überraschungen bereithält. Probieren Sie es selbst aus und lassen Sie sich von diesen kleinen süßen Gaumenfreuden verzaubern!
Teilen Sie uns Ihre liebsten deutschen Weihnachtsplätzchen mit!
