Claudio Pizarros Abschiedsspiel: Ein emotionales Fest für eine Bundesliga-Legende

Claudio Pizarro lächelt und jubelt bei seinem Abschiedsspiel, umgeben von Fans und ehemaligen Kollegen. Eine wahre Bundesliga-Legende feiert seinen letzten Auftritt im Weser-Stadion.

Claudio Pizarro, der charismatische Peruaner, hat über zwei Jahrzehnte hinweg die deutsche Bundesliga maßgeblich geprägt. Als begnadeter Fußballer, grandioser Torjäger und stets positiver Mensch mit seinem ansteckenden Lächeln eroberte er die Herzen der Fans. Nachdem er im Juni 2020 seine aktive Laufbahn beim SV Werder Bremen mit dem haarscharfen Klassenerhalt in der Relegation gegen Heidenheim beendete, war klar, dass diese Ausnahmekarriere einen würdigen Abschluss verdient. Das Abschiedsspiel Pizarro sollte kommen, um seine unvergleichliche Ära gebührend zu ehren.

Pizarro absolvierte beeindruckende 490 Bundesliga-Spiele und erzielte dabei stolze 197 Tore. Neben einer kurzen Station in Köln hinterließ er seine tiefsten Fußspuren vor allem in Bremen und München. Für den SV Werder traf er 109 Mal in der Bundesliga und ist damit Rekordtorschütze der Grün-Weißen. Während er mit Werder 2009 den DFB-Pokal gewann, füllte er seinen Trophäenschrank in München mit zahlreichen Titeln, darunter sechs Meisterschaften, fünf Pokalsiege und den begehrten Champions-League-Titel.

Eine Karriere voller Highlights: Pizarros Heimkehr ins Weser-Stadion

Insgesamt fünfmal trug Pizarro das Trikot des SVW: von 1999 bis 2001, von 2008 bis 2009, von 2009 bis 2012, von 2015 bis 2017 und schließlich von 2018 bis zu seinem Karriereende 2020. Seine tiefe Verbundenheit zu Bremen machte es zur logischen Wahl: Das Abschiedsspiel des 85-fachen peruanischen Nationalspielers (20 Tore) fand im ikonischen Bremer Weser-Stadion statt. Am Samstag um 17:30 Uhr erfolgte der Anpfiff zu einem unvergesslichen Event. Drei Teams traten in drei Spielen von jeweils 30 Minuten gegeneinander an, was für reichlich Action und Spielfreude sorgte. Für alle, die nicht live dabei sein konnten, übertrug Sat.1 die Duelle live im Free-TV. Pizarro selbst zeigte sich im Vorfeld sichtlich begeistert: “Ich freue mich sehr und möchte den Leuten etwas Schönes zeigen. Die Leute sollen Spaß haben und den Fußball genießen.”

Weiterlesen >>  Ailton Krenak: Indigene Perspektiven für eine Neuinterpretation der Welt

Wer war dabei? Stars, Weggefährten und prominente Freunde

Die Teilnehmerliste für das Abschiedsspiel Pizarro war lange Zeit ein gut gehütetes Geheimnis und sorgte für große Spekulationen unter den Fans. Doch schließlich wurden die Namen enthüllt, und sie versprachen ein wahres Feuerwerk an ehemaligen Größen und prominenten Gästen. Sogar TV-Entertainer Joko Winterscheidt, Pizarros jüngerer Bruder Diego und Ski-Rennläufer Felix Neureuther gaben sich die Ehre. Leider musste Franck Ribéry verletzungsbedingt absagen, was der Vorfreude aber keinen Abbruch tat. Mit Niclas Füllkrug, Werders aktuellem Torjäger, war auch die aktuelle Generation vertreten, der Pizarro als Vorbild diente: “Ich habe früher viel zugeschaut bei ‘Piza’, habe versucht, Sachen nachzumachen, weil er einfach ein Ausnahmespieler war. Dementsprechend freue ich mich total, dass ich eingeladen wurde”, so Füllkrug in einer Medienrunde.

Claudio Pizarro lächelt und jubelt bei seinem Abschiedsspiel, umgeben von Fans und ehemaligen Kollegen. Eine wahre Bundesliga-Legende feiert seinen letzten Auftritt im Weser-Stadion.Claudio Pizarro lächelt und jubelt bei seinem Abschiedsspiel, umgeben von Fans und ehemaligen Kollegen. Eine wahre Bundesliga-Legende feiert seinen letzten Auftritt im Weser-Stadion.

Die Teams, die Pizarros Karriere würdigten, setzten sich aus Legenden seiner größten Stationen zusammen:

SV Werder Bremen: Tim Wiese, Christian Vander, Per Mertesacker, Naldo, Sebastian Prödl, Theodor Gebre Selassie, Torsten Frings, Clemens Fritz, Aaron Hunt, Frank Baumann, Philipp Bargfrede, Zlatko Junuzovic, Tim Borowski, Peter Niemeyer, Johan Micoud, Daniel Jensen, Claudio Pizarro, Ailton, Markus Rosenberg, Niclas Füllkrug, Marco Bode, Dieter Eilts; Thomas Schaaf (Trainer), Holger Berger (Physio), Sven Milz (Physio), Fritz Munder (Zeugwart)

Claudios Amigos: Felix Wiedwald, Pascal Borel, Mikael Silvestre, Mats Hummels, Sebastian Boenisch, Santi Garcia, Johannes Mösmang, Felix Neureuther, Daniel Baier, Felix Kroos, Maximilian Eggestein, Jurica Vranjes, Diego Pizarro, Joko Winterscheidt, Marko Marin, Claudio Pizarro, Max Kruse, Anthony Ujah, Nelson Valdez, Fin Bartels, Max von der Groeben; Florian Kohfeldt (Trainer), Yann-Benjamin Kugel (Physio), Florian Lauerer (Physio), Fritz Munder (Zeugwart)

Weiterlesen >>  Bundesliga-Kracher zum Auftakt: LASK gegen Sturm Graz im Fokus

FC Bayern München: Jörg Butt, Daniel van Buyten, Thomas Linke, Diego Contento, Piotr Trochowski, Arjen Robben, Marcel Witeczek, Owen Hargreaves, Markus Schupp, Andreas Ottl, Claudio Pizarro, Mario Gomez, Giovane Elber, Harald Dax, Carsten Lakies, Philipp Lahm; Michael Henke (Trainer), Moritz Renker (Physio), Fredi Binder (Physio)

Das besondere Abschiedstrikot: Ein begehrtes Sammlerstück

Passend zum Anlass gab es ein ganz besonderes Trikot zum Abschied von “Piza”. Das Trikot war wendbar: Eine Seite präsentierte sich in Grün mit Rautenmuster für die Werder-Mannschaft, während die andere Seite weiß gehalten war und das exklusive “Adios Piza”-Logo trug, gedacht für die Weltauswahl seiner Freunde. Der damals 43-Jährige lief selbstverständlich mit seiner Lieblings-Rückennummer 14 auf. Das Trikot, das einen stolzen Preis von 114 Euro hatte, löste einen regelrechten Sturm auf den Online-Fanshop der Werderaner aus. Berichte von Warteschlangen mit über 25.000 Interessenten machten die Runde. Viele Fans gingen leer aus, da das Trikot nur in limitierter Auflage erhältlich war und schnell zu einem begehrten Sammlerstück avancierte.

Claudio Pizarros Abschiedsspiel war weit mehr als nur ein Fußballmatch; es war eine Hommage an eine Legende, die den deutschen Fußball mit ihrer Persönlichkeit und ihren Toren bereichert hat. Es war ein Moment des Feierns, des Abschieds und der Dankbarkeit für unzählige magische Momente, die “Pizza” den Fans bereitet hat. Sein Erbe und seine unvergleichliche Karriere werden in der Bundesliga unvergessen bleiben.